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Guatemala - See Atitlan und Antigua

Veröffentlicht: 15.07.2019

Lago Atitlán

Der erste Eindruck aus dem Bus. Blick ins Tal und auf die Stadt Quetzaltenango.

Los geht die wilde Fahrt. Guatemala-Shuttle inklusive Grenzübertritt und Weiterfahrt bis zum See Atitlán. Den ersten Teil der Fahrt kannte ich schon, da ich ja erst vor ein paar Tagen mit der Tour bis an die Grenze gefahren war. Diesmal geht es aber um einiges schneller. Dann kommt die Grenze und keiner weiß so recht was passiert. Wir haben vorher viel gehört. Man muss zahlen um Mexiko zu verlassen, nein nur um reinzukommen, aber nur wenn man kein Flugticket vorzeigen kann. Also niemand wusste Bescheid und die Grenzbeamten natürlich auch nicht. Einer nach dem anderen muss antreten und es gleicht einer Lotterie ob man zahlen muss oder nicht. Ich hatte Glück, nach Studium meines Flugtickets von der Einreise lässt man mich kostenfrei gehen! Andere hatten nicht so viel Glück. Wir versuchen das Wirrwarr zu entschlüsseln, kommen aber zu keinem Schluss. Dafür lernen wir uns ein bisschen besser kennen. Wahrscheinlich wandert das Geld einfach in die Taschen der 'Beamten'. Auf der anderen Seite geht es gleich so weiter. Die Guatemalteken verlangen aber einfach nur einen Euro. Kurzer Prozess - Willkommen in Guatemala. Und die Fahrt Richtung See hatte es dann in sich. Viele Kurven, tolle Aussichten auf spektakuläre Vulkanlandschaften und etwas chaotischer Verkehr. Von Guatemala weiß man ja spontan auch nicht so viel. Auf den ersten Blick war es Mexiko aber relativ ähnlich, nur dass der Anteil der indigenen Bevölkerung hier wieder deutlich höher war. Ich genieße die holprige Fahrt soweit dies möglich ist, nach gut 13 Stunden und der abschließenden Abfahrt in den Krater erreichen wir Panajachel! Ich suche mein Hostel und gehe ziemlich schnell schlafen.

Panorama mit der kompletten 'Vulkanfamilie'.


Am nächsten Tag schlendere ich dann durch den Ort, in dem sich im Wesentlichen alles in der Straße 'Santander' abspielt, die bis runter an den See führt. Restaurant, Bars und unzählige Souvenirläden, in denen ziemlich genau die Kleidung angeboten wird, die hier auch jeder trägt. Und diese erscheinen mir traditionell, modern und schön. Hier beginnt dann schon eine Art Reise-Abschieds-Shopping. Leider ist diese Straße aber auch voll mit Autos. Eine nie enden wollende Blechlawine. Allerdings hat niemand diese Straße als Ziel, es ist eine reine Durchgangsstraße. Das trübt die Kauflaune natürlich, da man immer aufpassen muss nicht über den Haufen gefahren zu werden während man gerade den Preis verhandelt. Ich habe es dann tatsächlich auch noch bis runter zum See geschafft. Und die Ansicht ist einfach überragend. Im Hintergrund erheben sich drei bilderbuchartige, grüne Vulkane, die Sonne spiegelt sich auf dem See, ein paar Boote düsen vorbei. Rund um den See verteilt befinden sich viele kleine Dörfer, die in der Regel nur per Boot erreichbar sind. Diese werde ich in den nächsten Tagen noch erkunden. 

Auch in Panajachel gibt es lecker Kaffee und Kuchen.
Das ist so ungefähr die Palette der Touriläden. Wirklich schöne Sachen dabei. Und die werden tatsächlich in den umliegenden Dörfern gefertigt.
Der erste Sonnenuntergang am See Atitlán.

Von Santa Cruz aus sieht der See schon wieder ganz anders aus.
Zwischen den beiden Vulkanen liegt Santiago.
Bei Nacht deutlich besser zu erkennen.


Jedes Dorf hat so seinen eigenen Charakter. Panajachel ist das Tor zum See und hat die schönsten Souvenirläden. San Pedro liegt direkt am Fuß des gleichnamigen Vulkans, ist eher ein Partyort und ziemlich zugebaut. Von hier, startet aber die Wanderung zur 'Indian Nose', von der man bei Sonnenaufgang einen spektakulären Blick über den See hat. Gegenüber liegt das Hippie-Dorf San Marcos, in dem internationale Küche und Musik zu finden sind und wo überall Pflanzen sprießen. Dazwischen gibt's dann noch idyllische Ruhe in Jabalito und Santa Cruz. Aber auch hier findet sich dann noch ein Party Hostel. Ich wechsel also alle zwei Tage den Ort und lerne so den See ganz gut kennen. Und es ist einfach traumhaft schön und entspannt hier. Tolle Hotels und leckeres Essen, Schwimmen, Stand-Up Paddle, Kajak und ein bisschen Wandern. Somit bleibe ich fast eine ganz Woche hier. Das Wetter spielt auch noch mit. Eigentlich befinden wir uns mitten in der Regenzeit, doch es ist gerade 'Canícula'. Das ist die dreiwöchige Pause in der Regenzeit, in der es fast ausschließlich strahlend blauen Himmel gibt. Man muss ja auch mal ein bisschen Glück haben. 😉 Und so lasse ich es mit noch ein paar Tage gut gehen am See.

Sonnenaufgang über dem See von der 'Indian Nose' aus.
Und dann war die Sonne endlich da.
Zumindest auf den Vulkanspitzen. Vor dem Vulkan San Pedro liegt die gleichnamige Stadt.
Das Licht hat sich minütlich geändert.

In weiter Ferne sieht man schon den El Fuego wie er Rauch ausstößt.



Antigua

Danach geht's weiter nach Antigua, der touristischen Hauptstadt Guatemalas, nur 3 Stunden entfernt von Panajachel. Man sagt das sei die untypischste Stadt Guatemalas. Geprägt vor allem durch die Kolonialzeit und das tolle Panorama mit drei großen Vulkanen drum herum. Die erste Erkundungstour führt mich auf den Aussichtspunkt Cerro de la Cruz. Von hier hat man einen tollen Blick über die Stadt mit dem 'Volcan del Agua' im Hintergrund. Die Stadt selbst ist voll mit tollen Cafés und leckeren Restaurants - touristisch, aber unaufgeregt. Hauptattraktion ist aber zweifelsohne der immer aktive Vulkan 'El Fuego' und sein erloschener Nachbar 'Acatenango'. Den Acatenango besteigt man um dann besten Blick auf das Spektakel des El Fuego zu haben. Soweit die Theorie... Leider habe ich soviel Zeit am See verbracht, dass Canícula nun vorbei ist und es wieder ab und zu regnet. Der See und Antigua liegen beide auf gut 1500m Höhe, also bestes Klima - nicht zu heiß, nicht allzu kalt. 

Das Wahrzeichen Antiguas. Zum einen die Brücke und zum anderen der 'Volcan del Agua' im Hintergrund.

Vom 'Cerro de la Cruz' hat man noch einen viel besseren Blick.
Stolz mit meinem neu erworbenen Shirt.
In den Straßen Antiguas.

Typischer Touristenmarkt.
Kirche 'La Merced'. Extra nicht so hoch, dafür aber mit extra dicken Wänden um die Erdbeben zu überstehen.
Vom Hauptplatz kann man auch den Acatenango (rechts) und den El Fuego sehen. Da sollte es also am nächsten Tag hoch gehen.
Vorher noch weiter mit dem Rundgang durch die Stadt. Diese Kathedrale war wohl nicht ganz so erdbebensicher.
Auch hier steht nur noch die Fassade.
Ein typischer 'Chicken Bus', den man so überall im Land findet.


Wer macht hier wem den Parkplatz streitig? Eines der Gefährte ist definitiv nicht für die Straßen Antiguas gedacht!


Wenn man den Acatenango besteigen will muss man zuerst auf gut 3600m hoch wandern. Dort ist das Camp für die Übernachtung vorbereitet. Wir kommen gegen 4 Uhr nachmittags dort an und es hat sich leider etwas zugezogen, sodass wir El Fuego immer nur kurzzeitig sehen, allerdings ist seine Aktivität deutlich zu hören und ab und zu steigen auch dicke Aschewolken auf. Wir hoffen auf Besserung, wenn es dunkel wird, allerdings beginnt kurze Zeit später ein Unwetter mit viel Wind und Regen. Es ist auch unangenehm kalt, meine Wintersachen habe ich größtenteils schon nach Hause geschickt. Wir gehen also ziemlich früh in die Zelte um uns aufzuwärmen und zu schlafen. Unser Guide Adelso wollte uns wecken, falls es in der Nacht nochmal aufklart. Nur nachts kann man nämlich die Eruptionen und die Lavaströme am Vulkan richtig gut sehen. Aber auch im Laufe der Nacht hat es immer nur minütlich aufgeklart. Wir konnten also durchaus ab und zu Lava sehen und vor allem die Eruptionen hören. Auch das war schon ein Erlebnis. So schön wie auf den Werbefotos konnten wir das Schauspiel aber leider nicht sehen. Eigentlich steigt man zum Sonnenaufgang dann auch auf den Gipfel des Acatenango. Der liegt nochmal gut 400m höher auf 4000m. Es war allerdings bewölkt und zu stürmisch für den Aufstieg, sodass wir uns mit der Sicht vom Camp begnügen mussten. Nach dem Frühstück machen wir uns dann auf den Abstieg und mit jedem Schritt Richtung Tal wird es wieder wärmer. Mit 'nicht ganz glücklich, aber auch nicht allzu enttäuscht' würde ich die Stimmung in der Gruppe beschreiben. Wir waren einfach zwei Tage zu spät dran. Trotzdem genieße ich es endlich mal wieder etwas aktiver zu sein. Das ist ja in Mexiko fast komplett ausgeblieben. Meine Beine freuen sich daran auch noch die nächsten Tage. So erhole ich mich noch zwei Tage in Antigua bevor die nächste lange Reise nach Lanquin ansteht.

Hier beginnt die Wanderung auf den Acatenango.
Kurze Zeit später sieht es dann aber schon so aus.
Da kommt schon etwas Endzeitstimmung. Die Bäume sind aber wegen Parasiten und Bränden eingegangen.
Immerhin kommen wir trocken im Camp an. Und man kann auch erahnen wo der 'El Fuego' ist.
Hier tatsächlich mal in ganzer Pracht zu sehen.
Abends kann man dann wirklich nichts mehr sehen außer den Marshmallows über dem Feuer.
Aber für ein paar Minuten konnten wir das Spektakel dann doch noch sehen.
Aber sucht lieber im Internet mal nach ein paar spektakuläreren Fotos.
Der Sonnenaufgang über dem 'Volcan del Agua' konnte olsoch aber auch sehen lassen.
Zum Abschied zeigt sich El Fuego nochmal von seiner schönen Seite.
Und spuckt dann doch nochmal Rauch aus.
Der Abstieg fällt uns deutlich leichter.
Wieder am Ausgangspunkt angekommen, hat sich nicht viel verändert.
Immernoch ein herrliches Panorama.
Unser Guide Adelso am Ende der Tour.


Antworten (1)

Ulf
Beeindruckender Vulkan! Schade das ihr nicht mehr von ihn sehen konntet.

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