Veröffentlicht: 30.07.2019
Auf dem Weg Richtung Belize geht es nun also weiter ins Zentrum von Guatemala. Der Service ist wiedermal erstklassig - Transport von Tür zu Tür. Los geht's um 8 Uhr morgens und ich werde den ganzen Tag unterwegs sein - auch wenn die Distanzen in Guatemala gar nicht so groß sind. Das liegt vor allem an den letzten zwei Stunden, die über Schotterpiste von Cobán nach Lanquin führen. Dafür gibt es aber wieder schöne Landschaften zu sehen. Und das winzige Lanquin ist auch mit bester Backpacker-Infrastruktur ausgestattet. Zahlreiche Hostels sind direkt am Fluss platziert, sodass man vom erfrischenden Sprung ins Wasser direkt an die Bar gehen kann. Auf einem großen Gummischlauch kann man sich auch entspannt den Fluss heruntertreiben lassen und kommt direkt am Hostel an. Ich hatte hier nur 3 Tage eingeplant, aber viele Reisende hingen hier schon seit einer Woche ab.
Hauptattraktionen sind aber die kristallklaren Naturpools von Semuc Champey. Diese sind nur 10km entfernt, aber auf der Ladefläche eines Pick-ups dauert dieses Vergnügen gut eine Stunde. Die Fahrt lohnt sich. Es gibt einen tollen Ausblick von oben auf die stufenförmig angeordneten Pools. Es ist traumhaft schön und das Wasser um einiges wärmer als der Fluss in Lanquin. Für mich gibt's dann nicht viel mehr zu tun als mich nach der weiteren Reiseroute zu erkundigen. Es gibt doch einen Weg nach Rio Dulce. Und so mache ich noch einen Schlenker Richtung Karibikküste.
Die Fahrt von Lanquin nach Rio Dulce ist wieder etwas holprig und sehr gemächlich. Fünf Stunden entlang von kurvenreichen Schotterpisten, die ab und zu von kurzen asphaltierten Stücken unterbrochen werden. Und dann plötzlich sehen wir das ewig weite grüne Karibiktiefland vor uns. Dort geht es nun hinab. Es wird mit jeder Minute wärmer, heißer genauer gesagt. Entlang des riesigen Sees Izabal kommen wir schließlich im tropisch heißen Rio Dulce an. Dieser Ort liegt am Ende des Sees, wo der Fluss Richtung Livingston und Meer beginnt. Rio Dulce ist an sich keine Reise wert, rund um den See verteilt liegen jedoch sehr viele Hotels und Hostels, die oft nur per Boot zu erreichen sind. Und am See ist es traumhaft schön und ruhig. Man kann mit den hauseigenen Kajaks den See erkunden oder einfach zur Schwimmplattform fahren. Hängematte und Cocktail im Hotel sind die Alternativen. Die Besonderheit des Sees liegt allerdings darin, dass viele reiche Hobbysegler, Yachtbesitzer und sonstige Leichtmatrosen ihre Babys hierher bringen um sie vor den Stürmen der Karibik zu schützen. Und da die Hurrikansaison gerade beginnt, gibt es von diesen Bötchen auch einige zu sehen. Meistens sogar mit eigener riesiger Garage. Die Seglerbars am Ufer waren dementsprechend exquisit besucht.
Das andere Highlight ist die Bootsfahrt entlang des Rio Dulces - diesmal wirklich der Fluss - nach Livingston direkt an der Karibikküste. Die Landschaften entlang der Tour sind wirklich schön, aber insgesamt war es doch nur eine buckelige lange Bootsfahrt. Livingston ist keine Karibikperle, es gibt nicht mal schöne Strände und auch sonst macht der Ort keinen netten Eindruck. Nach dem Mittagessen geht es dann auch wieder zügig zurück. Ich relaxe noch einen Abend bei meinem Schweizer Gastgeber und werte mit ihm das Wimbledon-Finale aus. Am nächsten Morgen verabschiede ich mich Richtung Flores.