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Letzte Impressionen in der Toskana

Veröffentlicht: 02.11.2020

Auf dem Festland wieder angekommen, quartierte ich mich direkt in Piombino ein. Laut Karte konnte man sich in der unmittelbaren Umgebung hervorragend mit dem Bike austoben, und ich hatte dabei auch einen guten Bahnanschluss um auf etwaige Eventualitäten schnell reagieren zu können. Denn die Infektionszahlen stiegen inzwischen recht ungebremst, und die nächsten Verschärfungen mit der abendlichen Schließung von Bars und Restaurants traten auch schon in Kraft. Beim Biken selbst schränkt das glücklicherweise nicht ein, ich habe mir aber mal ein Apartment gesucht um selbst kochen zu können. Wichtig war für mich eigentlich nur, dass die Grenzen weiterhin offen bleiben, es tagsüber keinen Hausarrest gibt und die Züge uneingeschränkt weiter fahren. Mit allem anderen kann ich mich ganz gut arrangieren.

Die Trails bei Piombino konzentrierten sich alle auf einen 300 Meter hohen Hügel, der komplett von Abfahrten unterschiedlichen Schwierigkeitsgrades durchpflügt wurde. Einige davon bahnten den Weg durch dichte, unzugängliche Macchia bis zu versteckt liegenden Buchten mit herrlichem Blick bis nach Elba. Ich war nachhaltig beeindruckt, so eine Wildnis hatte ich in unmittelbarer Entfernung dieses Fährhafens beim besten Willen nicht erwartet. Am nächsten Tag folgte ein Ausflug zum Monte Calvi, immerhin schon 600 Meter hoch und auch mit tollen Trails gesegnet, sowie etwas Sightseeing in Campiglia Maritima, einem Dorf mit mittelalterlichem Zentrum und in eine so prototypische Landschaft eingebettet wie man sich das für die Toskana eigentlich nur im Klischee vorstellen kann.

Zum finalen Abschluss sollte dann selbst bei mir noch etwas Kultur auf dem Programm stehen, denn einen Tag hatte ich auf der Heimfahrt für Florenz eingeplant. Neben dem architektonisch wirklich sehr beeindruckenden Stadtzentrum wird mir davon wohl insbesondere das ebenso beeindruckende Preisniveau in Erinnerung bleiben. Die Cafés und Restaurants waren teils um das Drei- bis Vierfache teurer als überall sonst wo ich in den letzten Monaten in Italien war. Das war schon beinahe eine kleine Schweiz im Herzen der Toskana.

Nach Florenz folgten schließlich noch zwei lange Tage in Regionalzügen um wieder zurück nach München zu kommen. Meine kleine Radel-Rundtour war nun also tatsächlich zu Ende. Nach 114 Tagen on the Road, 3.300 Kilometern auf Straßen und Trails, und 119.000 hochgestrampelten Höhenmetern. Damit endet auch dieses Reiseblog und ich hoffe, einen bescheidenen Beitrag geleistet zu haben, um der vermeintlichen Tristesse des Jahres 2020 etwas Paroli zu bieten. Denn auch in diesem Jahr bieten sich noch viele Gelegenheiten Spannendes zu erleben, wenn man sich einfach auf das einlässt was möglich ist und für sich selbst das Beste daraus macht.

Antworten (2)

Kasi
Ach schade, hab immer gern mitgelesen, aber vielleicht bis bald mal wieder 🙂

Julia
Auch ich habe deinen Blog immer sehr gerne gelesen, es klingt nach einer echt tollen Reise!

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#bikepacking #florenz#piombino