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Die Entdeckung des Schlaraffenlandes auf dem toskanischen Archipel

Veröffentlicht: 30.10.2020

Elba hatte ich mir ausgeguckt aufgrund eines Tipps aus der Finale-Ligure-Radeltruppe. Und der toskanische Archipel passte ziemlich perfekt in meine Route. Von Pisa aus ging es flugs in zweistündiger Zugfahrt zur Hafenstadt Piombino, und von dort war die Insel nur noch eine einstündige Fährfahrt entfernt. Vom Fährhafen und Hauptort Portoferraio radelte ich dann noch kurz auf die andere Seite des gar nicht so großen Eilands und fand in Porto Azzuro den Zeltplatz in perfekter Lage. Direkt an einer kleinen, privaten Piratenbucht, die etwas abgeschirmt vom immer noch gut erreichbaren Dorfzentrum lag. 

Das Ende der Saison machte sich schon deutlich bemerkbar, denn nur noch wenige Camper standen auf dem Gelände. Einer davon, mit Garmischer Kennzeichen, und ebenfalls mit einem Enduro-Bike bewaffnet, sprach mich nach kurzer Zeit an, ob ich denn nicht an Christi Himmelfahrt auf dem Kienjoch gewesen sei. Ich konnte es nicht fassen, der hatte mich doch tatsächlich wiedererkannt, obwohl wir damals kein Wort gewechselt hatten, und Dutzende von Bikern sich auf dem Gipfel die Füße platt traten. Der Garmischer war nicht das erste Mal da, und kannte sich entsprechend gut aus auf der Insel. So versorgte er mich mit genug Tipps für ein volles Programm in den nächsten Tagen. Und Elba ist wirklich ein Bike-Schlaraffenland. Eine Bergkette zog sich mitten durch die Insel, und unzählige gebaute und Natur-Trails zogen sich durch die Wälder, teils auf weichem Waldboden, teils auf Steinplatten und verblocktem Fels. Dementsprechend abwechslungsreich waren die Abfahrten die oben oft einen grandiosen Blick über die Insel boten, und unten an einsamen Buchten vorbeiführten um an verlassenen Sandstränden vor blau funkelndem Meer zu enden. Ich muss zugeben, das ist eine durchaus nicht zu verachtende Alternative zu den hohen Bergen der Alpen.

Nach einigen Tagen intensiver Erkundung des Ostteils der Insel zog es mich dann noch in den Westen, zum Küstenort Marina da Campo. Hier stand mit dem Monte Capanne der alles überragende Gipfel der Insel mit stolzen 1019 Metern. Da leider bike-technisch unergiebig, brachte ich es immerhin noch auf 900 Meter bei einem Pass Richtung dem Il semaforo-Trail. Ein echtes Schmankerl ist das übrigens, für das ich mich allerdings bis zum letzten Tag auf der Insel gedulden musste. Belohnt wurde ich dafür mit einem Abfahrtsrausch bei perfektem Sonnenschein und tollen Fernblicken nach Korsika.

Nachdem ich alle bedeutenden Trails der Insel abgegrast hatte, wurde es Zeit wieder Abschied zu nehmen von Elba. Inzwischen blieb mir nur noch weniger als eine Woche bevor ich wieder zurück nach München musste. Und so wollte ich die Zeit nutzen um die Toskana auf dem Festland etwas weiter zu erkunden.

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