Veröffentlicht: 24.05.2022
Unsere Gastgeber hatten freundlicherweise ihren Taxifahrer-Nachbarn gebeten, uns nachts zu einem guten Preis an den Bahnhof zu fahren. An Schlaf war im Zug leider nicht zu denken. Es war dermaßen stickig und warm, trotzdem gab es Protest von Usbeken, wenn man ein Fenster öffnete. Entsprechend wenig erholt kamen wir nach einigen Stunden Fahrt in Chiwa an. Wir hatten zum Glück wieder eine sehr zentrale Unterkunft direkt am Hauptplatz in der ummauerten Altstadt. Bei einem überteuerten Kaffee konnten wir den hektischen Vorbereitungen zuschauen. Es wurde ein kleines Bankett aufgebaut, schätzungsweise für ein paar Politiker, die aber kaum etwas aßen. Ich hätte ihnen gerne dabei geholfen! Neben dem Platz befindet sich das türkise Kalta-Minor-Minarett. Generell quillt die gesamte historische Altstadt über mit Sehenswürdigkeiten auf engstem Raum. Auch auf der Stadtmauer selbst kann man ein Stück spazieren gehen, was uns beide an Dubrovnik erinnerte, nur ohne die völlig überteuerte Gebühr. Als Highlights sind das Kuhna Ark-Museum und die Freitagsmoschee zu nennen, aber jedes Bauwerk hat seinen eigenen Reiz. Was uns allerdings wirklich enttäuschte, waren die Restaurants. Innerhalb der Stadtmauern gibt es nur 3-4, und alle servieren winzige Portionen zu überteuerten Preisen, und es war nichtmal gut. Hier hätte es sich wohl wie in Samarkand gelohnt, etwas weiter abseits der Touristengebiete zu suchen.
Am Tag darauf konnten wir uns noch den Nurullaboy-Palast ansehen. Hier konnte man locker zwei Stunden verbringen und über die prunkvollen Kronleuchter oder schönen Grünanlagen staunen. Ansonsten ließen wir uns alle Zeit der Welt, schlenderten durch die romantische Altstadt und schmiedeten Pläne für die letzten Tage unserer Rundreise. Wir entschieden uns gegen eine touristische Tagestour mit Übernachtung in der Wüste in einem wohl nicht authentischen Touri-Jurtencamp und fuhren am nächsten Tag lieber mit dem Nachtzug zurück nach Tashkent.