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Etappe 97: Von Chiwa zurück nach Tashkent

Veröffentlicht: 24.05.2022

Nach 15 Stunden Zugfahrt und etwas übermüdet waren wir wieder zurück in Tashkent. Wir begrüßten kurz unseren altbekannten Gastgeber Anvar (der ja noch im Besitz meines Fahrrads war), dann ging die Odyssee aber auch schon weiter. Wir hatten eine Tagestour ins Chimgan-Gebirge gebucht. Unser Fahrer sprach gutes Englisch und wir konnten ihm glaubhaft versichern, dass es nicht seine Schuld sei, wenn wir gähnten. Nach einer Fahrt durch "Neu-Usbekistan" mit vielen modernen Gebäuden und einer neuen Universität setzte er uns zunächst am Amirsoy-Skigebiet ab, wo wir ein bisschen spazieren gehen konnten. Der moderne Sessellift war uns zu teuer, wir wollten lieber auf die alte Bahn aus Sowjetzeiten im Chimgan warten. Die hatte es dann tatsächlich in sich, selbst für Adrenalinjunkies wie uns. Das bedrohliche Knacken in Kombination mit einer nicht vertrauenswürdigen Drahtseilkonstruktion und dem 50m tiefen Abgrund machte uns während der Fahrt zu schaffen. Der Ausblick lohnte sich dafür umso mehr!

Im Anschluss fuhren wir ans Charvak-Reservoir, das zu dieser Jahreszeit noch zu kalt zum Baden war. Von dort aus war es nicht weit bis zu ein paar sehr alten Petroglyphen (schätzungsweise 40.000-100.000 Jahre alt), die traurigerweise überhaupt nicht geschützt werden. Nach einem guten Mittagessen ging es schon zurück Richtung Tashkent, auf dem Rückweg kauften wir noch ein paar Erdbeeren. 

Der nächste Tag war leider schon wieder unser vorerst letzter gemeinsamer Tag. Wir beschlossen, noch entspannt durch Tashkent zu schlendern, und landeten an einem unerwarteten Ort, der sich auch noch nicht in Reiseführern oder Online-Empfehlungen findet: Tashkent-Land! Wir staunten nicht schlecht, dass man in einem Land der ehemaligen Sowjetunion einen von Pepsi gesponserten Themenpark findet. Man kann dort über bunt zusammengewürfelte Straßen, die an Paris, Berlin, Rom oder Texas erinnern sollen. Wahrscheinlich stellt man sich als Usbeke Europa genau so vor. Highlight war das Pepsi-Schloss, das stark an das Walt Disney-Logo erinnerte. Tashkent-Land war zwar alles andere als authentisch, dafür aber umso faszinierender. Dass direkt daneben eine alte Moschee Stand, machte das Ganze noch skurriler. Nachmittags konnten wir sogar beim Bowling noch eine ruhige Kugel schieben. Später liefen wir noch durch eine kleine Parkanlage in der Nähe, bevor wir uns ein nettes Restaurant suchten, gerade rechtzeitig bevor der Regen loslegte. Am nächsten Tag hieß es leider schon wieder Abschied nehmen, Lauras Flieger ging am frühen Morgen. Die zwei Wochen gingen wieder viel zu schnell rum! Ich blieb noch ein paar Tage in Tashkent, um Pläne zu schmieden und mich gedanklich auf die Weiterfahrt vorzubereiten. 

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