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Etappe 11 - Lappland

Veröffentlicht: 03.10.2021

Seid Ihr schon einmal in einem roten Meer geschwommen? Oder in rotem, brennenden Himmel geflogen? Wir ja! Und zwar heute und zwar stundenlang. Es war traumhaft und nach all den vielen Tagen, die schon hinter uns liegen, ganz zu schweigen von vielen Orten auf der Welt, die wir sehen und erleben durften, war das hier wieder einmal ein neuer Höhepunkt!
Ruska!

Es ist Indian Summer in Lappland und das heißt, alles ist rot und gelb und orange und die Erde scheint zu brennen in diesen Farben. Wir machen spontan eine Wanderung hinauf auf den Jormliklum und nach etwa 200 Höhenmetern öffnet sich der steile matschige Waldweg vor uns zu einer weiten Ebene. Alles ist weit. Das rote und gelbe Gras wiegt sanft im Wind, die Birken in der Ferne schmiegen sich an den weiter ansteigenden Hügel, Ihre Blätter scheinen zu brennen. Dazwischen der weiße grelle Himmel und die feuchte, frische Luft. Atmen. Auch unsere Herzen werden weit. Das ist das Schöne am Wandern. Man kommt zu sich, wird sich seiner selbst bewusst und scheint gleichzeitig in der Natur zu versinken. Alles wird eins und fließt. Nichts ist mehr starr oder gewollt, sondern es ist einfach und umfängt einen und gleichzeitig ist alles Freiheit. Einatmen, ausatmen. Die Hitze im Körper ist nicht unangenehm, sondern pure Energie und sie will hinaus in die Welt. Der Blick schweift in die Ferne zu riesigen Seen und über und über in allen Farben bewachsenen Hügeln und Bergen. Weitergehen. Atmen. Der Boden schmatzt unter den schlammigen Wanderschuhen, Schritt für Schritt. Wir sind in Schweden. Genauer in schwedisch Lappland. Eine Welt für sich…

Wir fahren weiter. Der Wilmarksvägen ist wirklich einmalig und M83 und Moby untermalen unsere Eindrücke musikalisch. Rentiere laufen vor uns (Video)

Wir passieren Flüsse, Wasserfälle, fahren entlang riesiger Seen, so groß wie Binnenmeere.

Plötzlich Vollbremsung.

Vor uns auf der Straße mal wieder Rentiere. Zum Glück passiert nichts, sondern wir schauen einfach zu, wie das offensichtlich junge Tier sich links und rechts umschauend vor uns auf der Straße tänzelt. Es scheint zu überlegen, wo lang es gehen soll. Rechts von der Straße ist ein Zaun und vielleicht will es da durch? Jedenfalls läuft es nun in diese Richtung und plötzlich überqueren auch noch weitere Rentiere die Straße. Sie scheinen die Öffnung im Zaun gefunden zu haben und klettern hindurch. Da wir weit genug weg zu sein scheinen und die Straße leer ist, steige ich aus, filme und fotografiere. Eine ganze Herde. Sie leben hier einfach als Eins mit der Natur.

Langsam fahren wir wieder los, nun noch aufmerksamer. Nicht, dass uns doch noch ein Tier vor die Kühlerhaube springt.

Ausnahmslos immer scheint es schon dunkel zu werden, ehe wir ankommen. Diesmal haben wir eigentlich einen anderen Platz ausgemacht, als den, an dem wir nun halten. Wir sind nur einfach müde und denken uns- man kanns ja mal versuchen. Wir wollen ja eh nur eine Nacht bleiben.

Der Platz Kolgarden ist sehr modern, denn anstatt einer Rezeption findet man hier nur einen Telefonhörer, den man einfach abnimmt. Dann meldet sich eine Frauenstimme und erklärt, sie sei gleich da. Während wir warten, schaue ich in das kleine nett erleuchtete Häuschen an dem wir stehen und stelle fest, dass es hier einen Aufenthaltsraum mit große Küche, prasselndem Kamin und Toiletten mit Musik gibt. Schon wieder einer dieser herrlichen schwedischen Campingherbergen.

Die liebe Frau kommt schon mit dem Fahrrad angeradelt und weist uns einen schönen Platz am See zu. Dass wir direkt umringt von riesigen Caravans stehen, stört uns nicht. Es regnet in Strömen und ist auch schon spät. Wir sind einfach froh, angekommen zu sein und uns vor dem Schlafen nochmal ordentlich waschen zu können.

Am nächsten Morgen wird das Ausmaß der Schönheit dieses Orts deutlich. Es regnet zwar noch leicht, aber die vielen Wohnmobile sind schon abgereist und um uns herum ist wieder einmal viel Wiese, vor uns ein großer stiller See, neben uns ein süßes Saunahäuschen mit Steg und hinter uns der gemütliche Aufenthaltsraum mit dem Kamin.

Ich packe meinen Laptop ein und stapfe in Gummistiefeln nach oben. Hier kann ich doch gut arbeiten. Und mir dabei in der Küche einen schönen leckeren Instantkaffee kochen. Herrlich.

Tatsächlich bleiben wir den ganzen Tag hier und ich habe viel Freude daran, immer neues Holz im Kamin nach zu legen. Dank Frankenfelde weiß ich, worauf es zu achten gilt, sodass die Glut nie erlischt. Es ist ein herrliches Gefühl, nur mit Holz zu heizen. Und endlich kann ich auch mal wieder Wäsche waschen. Wir fragen die liebe Frau vom Campingplatz, bis wann wir hier bleiben dürfen und sie sagt, dass es zu dieser Zeit keine Eile gibt. Es sei ja ohnehin kaum einer da.

Eine weitere Stunde später entscheiden wir, dass wir noch eine Nacht hier bleiben und dann auch gleich die Sauna noch ausprobieren können. Während Chris der Empfehlung des Chefs sich auf einen noch schöneren Stellplatz zu stellen, folgt, schleppe ich Holzscheite in den Saunaofen und heize sie an.

Wir zwei, das Feuer prasselt, unter uns warmes Holz, um uns wohlig heiße Luft und der Blick hinaus auf den weiten See gerichtet. Der Himmel klart inzwischen wieder auf und als wir ins Wasser hüpfen dampft die Luft über uns. So macht Sauna Spaß!

Nach dem zweiten Saunagang macht uns Chris dann auch noch einen Cuba Libre und wir fühlen uns so richtig nach Sonntag. Ja, es ist mal wieder Sonntag. Schon wieder. Wie kann denn nur so schnell die Zeit vergehen? Nur noch eine Woche on tour in Skandinavien.
Schließlich sitzen wir wohlig warm im Kaminbeheizten Aufenthaltsraum, ich koche Tortellini und Chris hat das "Kanzlertriell" eingeschaltet. Gespannt sitzt er davor und wir diskutieren mal wieder über die Redundanz und Sinnhaftigkeit von Äußerungen nicht nur der Kandidat*Innen sondern auch des Moderatorenteams.

Der nächste Morgen ist ein Montag und nach meinen ersten Telefonaten gibt es Cornflakes vor dem Kamin. Wir bestellen ein paar Sachen nach Deutschland, denn nun haben wir uns entschlossen: In einer Woche werden wir in Tampere sein und dann eine Woche später mit der Fähre nach Deutschland zurück kehren, um dort einen beruflichen Termin von Chris wahr zu nehmen. Und dann nochmal los, ab ins Warme. Wir haben uns sehr an das Nichtplanen-Müssen gewöhnt und fühlen uns etwas unwohl, die Fähre schon eine Woche im Voraus buchen zu müssen. Zumal sie sehr sehr teuer ist. Aber das Baltikum haben wir schon im letzten Jahr erkunden dürfen und Chris´ Termin erscheint uns auch bedeutsam.

Schließlich entscheiden wir uns doch noch los zu fahren und der Chef des Platzes sagt auch, dass wir eigentlich schon längst los gemusst hätten. Trotz Saisonende. Na gut. Chris geht noch ein letztes Mal im nordischen, eiskalten Gewässer schwimmen und ich verquatsche mich mit einem sehr netten aufgeschlossenen Touristenpaar. Ein älteres Ehepaar aus den Niederlanden, das ebenfalls lange und gern hier in Skandinavien reist. Mir wird bewusst, wie selten wir uns hier länger mit Fremden unterhalten haben. Überhaupt, wie viel wir nur zu Zweit und ausschließlich aufeinander bezogen waren. Wie schön es sich auch anfühlen kann, mal wieder mit einem anderen Menschen zu sprechen, andere Impulse zu erhalten. Ich genieße den Moment und nehme die Freude der beiden auf. Mit neuer Energie sind Chris und ich wenig später wieder on tour. Der letzte Rest des Vildmarksvägen will erfahren werden, bevor wir wirklich nochmal so richtig in Lappland eintauchen. Das haben wir nämlich auch entschieden- es soll nochmal hoch gehen. Nordlichter suchen!

Ich brauche nicht zu sagen, dass es dunkel ist, als wir bei Beatrice auf der Insel ankommen. Irgendwo in Lappland muss man über eine Brücke fahren und dann noch ein ganzes Stück Landstraße, vorbei an unzähligen roten, gelben, orangenen Bäumen und stillen Seen. Dann links. Irgendwann, nachdem lange kein Haus und kein Auto mehr zu sehen sind, öffnet sich im Dunkeln ein Hof. Auf dem steht ein großes rotes Schwedenhaus, gemütlich erleuchtet und es kommt eine schöne Frau hinausgelaufen und ruft in fehlerfreiem akzentuierten Deutsch "Hallo! Herzlich Willkommen!" Beatrice lebt hier mit ihrem Sohn Ludwig und ihrem Mann und bewohnt im Sommer diesen Ort, auf dem einst ihre Oma aufgewachsen ist und den sie nun in einen heimeligen Platz für Nomaden verwandelt. Ein kleines sehr einfaches Klohäuschen steht hier schon und eine Hütte, auf der "Disko" steht auch. Na dann fehlt ja eigentlich nix mehr. Etwas verstreut stehen auch noch weitere kleine Hütten herum und überall scheint gemütliches Licht zu brennen. "Das sind meine Freunde, viele Besucher sind Freunde aus Deutschland oder der Schweiz und wir suchen auch Leute die herkommen und helfen, das hier aufzubauen!" Sehr gemütlich das alles hier, denke ich mir. Chris und ich richten uns rasch ein. Wir kochen (ich glaube Nudeln?) und zwischendurch schaut Chris immer wieder mal aus dem Fenster. Beatrice hatte zuletzt noch in den Himmel geschaut und gesagt "Ja es ist so lange hell heute gewesen dort hinten. Vielleicht gibt es sogar Nordlichter. Manchmal hat man Glück hier."

Als ich nach dem Zähneputzen in den Himmel schaue, bleibe ich stehen. Es flackert. Grün. Oder? Chris! Schnell ziehen wir uns eine Jacke über. Hand in Hand wandern wir über die Wiese, bleiben neben einer Weide stehen und schauen in den fast wolkenfreien Sternenhimmel. Nur schwach ist ein Leuchten zu erkennen. Ob das wohl das Licht ist, von dem alle sprechen?

Ich bin ganz aufgekratzt. Irgendwann liegen wir aber wieder gemütlich im Camper. Es ist sehr, sehr kalt. Wir schauen einen Film und ich schlafe dabei wohlig ein. Und Chris? Der bleibt noch lange wach und lunzt immer wieder aus dem Fenster. Einer muss Wache halten. Und dann ist es so weit. Mitten in der Nacht weckt mich Chris. Ich bin auch gleich wach und wir schlüpfen schnell in die warmen Jacken und gehen in die Nacht hinaus. Nun ist es sehr deutlich zu erkennen. Am Horizont flackert das grüne Nordlicht. Es ist in Bewegung, leuchtet auf, verblasst, bewegt sich vor und zurück. Es bildet einen Streifen und verschwindet wieder. Wir freuen uns riesig. Wer hätte das gedacht? Das Polarlicht! Wir pfeifen, so wie Beatrice es uns gesagt hat und es fühlt sich an, als würde das Licht tanzen dazu. Wir tanzen auf jeden Fall und bewegen uns leicht hin und her. Deutlich erkennbar ist es da und wir taumeln irgendwie vom Zauber des Moments. Keiner wach, nur wir. Allein auf dieser Welt, unserer Welt. Allein unter Milliarden von Sternen und begleitet vom sonderbaren Schein in der Dunkelheit, um das sich unzählige Sagen ranken.
Als ich mich erneut ins Bett lege und die Augen schließe, sehe ich das Polarlicht noch vor mir. Davon werde ich jetzt träumen.

"Bis bald! Passt auf Euch auf! Machts gut!" Beatrice winkt und dann sind wir auf dem Weg nach Jockmock. Das ist dann ganz nah am Polarkreis und dass wir dort hin wollen, wissen wir nun. Vielleicht gibt es da noch mehr Polarlichter? Auf jeden Fall ist es noch mehr Norden, noch mehr Weite, noch mehr Freiheit, noch mehr Abenteuer. Hoffen wir.

Dieser Traum zerplatzt. Naja, nicht ganz. Es ist eher unser Hinterreifen, der platzt.

Es ist sicher großes Glück, dass Chris so vorsichtig und sorgsam ist, denn er bemerkt sofort, als die Luft aus dem linken Hinterreifen entweicht und dieser schnell immer flacher aufliegt. So fahren wir nicht lang auf der Felge, sondern halten direkt in einer Bucht am Rand der einsamen und sehr scharfsteinigen, 200km langen Straße zum Polarkreis.

Und inzwischen, man mag es kaum glauben, sind wir wirklich in Übung. Wir wissen nun, was es heißt, Abenteuer zu erleben und mit kleineren Herausforderungen umzugehen. 100km von der einen und 100km von der anderen größeren Stadt entfernt, mitten in Lappland auf einer einsamen Straße ohne fahrendes Fahrzeug zu stehen, ist eine Perspektive. Die andere ist: Wir haben Wasser, wir haben Essen und eine Küche und ein Bett. Wir haben sogar eine Toilette und wir haben Zeit. Was wir zum Glück auch haben, wenn auch nicht im Überfluss, ist Handyempfang. Nach einer Stunde erreiche ich unsere Versicherung, dies aber lange, nachdem Chris bereits durch den ADAC einen Abschleppdienst beordert hat. Unsere Versicherung hat nämlich eine weniger zuverlässig besetzte Hotline. Sie sind jedoch sehr nett und versprechen uns, die Kosten für den ADAC dennoch zu übernehmen.
Na also. Außer Warten und die endlose Weite dieser Landschaft genießen müssen wir ja nichts tun. Und so lachen wir zwischendurch und ich tanze auf der leeren Straße und wir essen Kekse und… warten.

Der Abschleppwagen kommt zwei Stunden später als ein riesiger feuerroter Schlepper. Sein Fahrer ist ein gutgelaunter Schwede und er scheint das schon ein paarmal gemacht zu haben. Chris´ Sorge, ob man uns auch von dem ungeteerten Waldboden der Haltebucht aufladen kann, wird schnell zerstreut. Stattdessen muss er anpacken und dann auch helfen, unsere Zimtschnecke auf die Laderampe zu fahren. Bzw. sie ziehen zu lassen. Meine Aufgabe ist das Filmen. Sehr schön!

Und so fahren wir ohne zu fahren nach Jokkmokk und erleben die Strecke von hoch oben mit bester Panoramasicht. So ein Schlepper gibt einem ein erhabenes Gefühl und seine starken Scheinwerfer gefallen uns auch gut. So was könnten wir auch gebrauchen. Der nette Schlepperfahrer lässt uns dann nach etwa einer Stunde Fahrt direkt vor der Werkstatt wieder runter. Hier geht es morgens um 7 Uhr wieder los. Und bis dahin bräuchten wir uns nicht zu ängstigen "This is a safe place here. We have no crazy people in Jokkmokk." Wir blicken zweifelnd dem Pickup mit lauter Musik nach, der mit einer Horde Jugendlicher beladen an uns vorbei rauscht. Nun gut. Für ihn scheinen wir die einzigen crazy people hier zu sein. Er fängt nämlich plötzlich laut an zu lachen und hört gar nicht mehr auf. Wir blicken ihn fragend an. Er gluckst noch eine Weile vor sich hin und schaut uns viel bedeutend an. Dann erklärt er uns, dass ein Flamingo im Fenster hier bedeutet "Offen für Swinger!" Nun sind wir drei die lachen, etwas beschämt natürlich. Das Foto, um das er uns mit dem Flamingo im Fenster der Zimtschnecke bittet, erlauben wir ihm noch. Natürlich ohne uns. Winkend und lachend braust er davon, in die Nacht hinaus. Und während ich den Flamingo vorsichtig vom Fenster entferne, verdunkelt Chris den Rest der Scheiben und schließt fest ab. Allein auf einem Parkplatz vor einer Werkstatt am Rande einer Kleinstadt in der Nähe des Polarkreises. Ohne Möglichkeit, weg zu fahren. Für mich zahlt es sich nun aus, dass ich keinerlei Gruselfilme gucke und mir daher die Fantasie auch keine Streiche spielen kann. Zumindest, so lange mein Chris in der Nähe ist.

Am nächsten Morgen geht also früh hinaus. Wir sind nicht die ersten. Der erste norwegische Kombi ist schon aufgebockt und in Bearbeitung. Innerhalb von etwa 30 Minuten geht es unserer Zimtschnecke ebenso. Diese Werkstatt hier hat einen einzigen Zweck- neue Reifen auf Fahrzeuge aller Art (hier liegen Reifen mit 2 Meter Durchmesser rum) zu ziehen, nachdem diese über die schlechte aufgerissene Straße in diesen Ort oder von diesem Ort weg zu fahren versuchen. Entsprechend unaufgeregt und reibungslos, gar wortlos, geht die Wiederherstellung unserer Fahrtüchtigkeit vor sich. Teuer ist es trotzdem, aber einmal mehr sind wir froh und dankbar, dass unsere Probleme sich letztlich recht leicht mit etwas Geld lösen lassen. Auch wenn die Reisekasse schrumpft. Für irgendwas muss ich ja aber auch arbeiten. Arbeit! Da war ja was. Ich habe noch 30 Minuten Zeit, bevor mein nächstes Meeting beginnt. Also halten wir noch kurz an der hiesigen schönen weißen Holzkirche und machen ein, bzw. DAS Frühstückscafé von Jokkmok ausfindig. Hier sitzen wir dann, essen Kanelbolle (Zimtschnecken) und anderes süßes Gebäck, trinken Kaffee und Saftschorle und schicken Basti und Theresa die Adresse in Tampere, an die sie unser Paket aus Dresden netterweise schicken sollen.

Nach dem Frühstück und meinem Meeting, fahren wir ins hiesige Museum. Das Sami-Museum ist bekannt, denn es erhebt den Anspruch, alle noch von der Kultur der Samen, der indigenen Bevölkerung Lapplands, erhaltenen Artefakte auszustellen. Es wird ein herrlicher Aufenthalt. Lange streifen wir durch die sehr liebevoll und umfangreich aufbereitete Erlebnisausstellung mit Filmen und vielen Kleidungsstücken, Werkzeugen, Schmuck, Fotos, Erfahrungsberichten und ausgestopften Tieren, sowie Zelten, Teppichen und Nahrungsmitteln, die die natürliche und kulturbewusste Lebensweise der auch heute noch in Lappland lebenden Sami darstellt. Ein Teil der Ausstellung ist dem Polarfuchs gewidmet, einem überaus seltenen und fast ausgestorbenen Tier, welches in dieser Region seine Heimat versucht zu halten. Sein Leben versucht zu halten. Es ist nicht leicht, denn der Klimawandel lässt seine Lebensgründe schwinden. Wir lesen und schauen und staunen viel.
So richtig eingetaucht in die Region, ziehen wir schließlich weiter nach Kiruna. Eine Stunde Fahrt. Die letzte Stadt am Rande der Zivilisation. Der Nordpol rückt näher. Abenteuer. Und nochmal Polarlichter?

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