Wir reisen, also sind wir
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Mexico: Valladolid

Veröffentlicht: 14.01.2018

Nach Valladolid fuhren wir relativ kurzentschlossen, und wir hatten hier nach dem ganzen Trubel in Cääncuuun eine entspannte Zeit.

Wir mieteten uns für einen Tag einen Roller, damit wir unabhängig die Sehenswürdigkeiten in der Umgebung besuchen konnten, und das machte wirklich viel Spass. Etwas ungünstig war, dass wir erst auf dem Rückweg, als es schon dunkel war, feststellten, dass das Licht am Roller nicht funktionierte. Also fuhren wir mit Pannenblinker zurück und wurden natürlich prompt von der Polizei angehalten. Die waren aber ganz freundlich und liessen uns weiterfahren, als wir erklärt haben, dass dies ein Mietroller ist, und wir es nicht mehr weit zurück zur Mietstation hätten.
Zuerst fuhren wir nach Ek Balam, eine kleinere Ruinenstadt der Maya, die etwa 23 km nördlich von Valladolid liegt. Wir haben nichts darüber gelesen, sondern sind einfach mal hingefahren und ein wenig dort herumgewandert, sozusagen als Einstimmung auf die Maya-Ruinen-Tour durch Zentralamerika. Das war ganz nett, es gab einige Tempel zu sehen und zu besteigen.

Anschliessend haben wir noch 3 Zenoten rund um Valladolid besucht. Eine Zenote ist ein dolinenartiges Kalksteinloch, das durch den Einsturz einer Höhlendecke entstanden und mit Süßwasser gefüllt ist. Der Begriff stammt von den Maya der mexikanischen Halbinsel Yucatán. Mehr als 1000 Cenotes sind im mexikanischen Bundesstaat Quintana Roo bekannt, eine weitaus geringere Anzahl im benachbarten Bundesstaat Yucatán sowie in Belize. Sie besitzen im Durchschnitt eine Tiefe von etwa 15 Metern, vereinzelt auch von über 100 Metern.

Zuerst besuchten wir die Zenote Hubiku. Anfangs wunderten wir uns über den relativ hohen Eintrittspreis (ca. 12.5 Fr / Pers.), dies klärte sich aber schnell, als sich herausstellte, dass im Preis ein Mittagsbuffet inbegriffen war. Wie praktisch, dass wir noch nichts gegessen hatten. Rückblickend war das auch die schönste der drei Zenoten, die wir besucht haben. Da es in der Decke ein ziemlich grosses Loch hatte, gab es viel mehr Tageslicht als in den anderen, die stärker künstlich beleuchtet werden mussten. Es hatte nicht viele Leute, und die wenigen, die dort waren gingen kaum ins Wasser, da es wirklich saukalt war. Wir liessen uns davon aber nicht abhalten und so hatten wir den ganzen traumhaften Pool praktisch für uns alleine. Das Wasser war absolut klar und extrem tief, die Einheimischen sagten es sei wohl so 80m tief. Viele schwarze Fische leben im Wasser, die um einen herumschwimmen. Leider kommt die Schönheit des Orts auf den Fotos nicht wirklich zur Geltung.

Anschliessend fuhren wir zu den beiden Zenoten X’Keken und Samula. Auch die beiden waren sehr schön, hatten noch ein wenig mehr das Höhlenflair, da einige Stalaktiten von der Decke herabhingen und es einiges dunkler war. Hier gab es einige Leute mehr, und auch wir nahmen nochmals je ein kurzes Bad.

In Valladolid selber gabs eigentlich nicht sehr viel zu sehen. Auf der zentralen Plaza gab es einen kleinen Souvenirmarkt und einen Park, wo man gemütlich im Schatten sitzen kann. Wir waren überrascht, wie viele Touristen es hier hatte, war uns doch dieser Ort vorher gänzlich unbekannt. Aber durch die Nähe zu Chichen Itza ist es wohl naheliegend, dass viele Leute von hier aus eine Tour dorthin unternehmen.

Wir haben den Templo de San Bernardino besucht, ein Kloster welches im Reiseführer als sehr schön angepriesen wird. Es war alles andere als schön, es handelt sich um einen alten Steinhaufen ohne jeglichen Reiz und man kann sich den Fussmarsch dorthin also getrost sparen.

Ausserdem waren wir im Casa de los Venados, und das war wirklich ganz lustig. Es handelt sich um ein Privathaus eines amerikanischen Ehepaars, wo man deren Privatsammlung an mexikanischer Volkskunst besichtigen kann, welche sie im Laufe der Jahre angesammelt haben. Über 3000 Werke gibt es zu sehen, und das ist wirklich sehr unterhaltsam. Man kann das von Kunst überfüllte Haus nur im Rahmen einer Führung besichtigen, und als Gegenleistung wird eine Spende erwartet, die dann gemeinnützigen Projekten in Mexiko zu Gute kommt. Auch der Besitzer war vor Ort und man konnte mit ihm sprechen, allerdings hatten wir nicht die Gelegenheit, da er sofort von seinen Landsleuten, die mit uns auf der Tour waren, in Beschlag genommen wurde. Die Eheleute sind Kunst- und Sammelfanatiker und es ist in meinen Augen eine feine Sache, allen Leuten Zugang zu dieser wirklich imposanten Sammlung zu gewähren. Und dass das Ganze noch einem guten Zweck dient (Geld haben diese Leute sonst offenbar selber schon genug) ist doch auch ganz toll. Das Casa de los Venados ist also wirklich empfehlenswert, sollte man mal in Valladolid vorbeikommen.

Ausserdem besuchten wir noch eine kleine Tequila Destillerie etwas ausserhalb von Valladolid. Es gab eine kurze Führung (ca. 15 min), und man konnte die hauseigenen 5 Tequila-Sorten degustieren, die sich in der Lagerungsdauer unterscheiden. Nicht gerade ein tagesfüllendes Programm, aber ganz interessant. Der hier hergestellte Tequila wird von Hand bzw. mit Hilfe von Pferdekraft produziert und es gibt diese Marke nirgendwo sonst zu kaufen, nur im Shop, der zur Destillerie gehört. Entsprechend ist die produzierte Menge nicht sehr gross. Der Tequila wird aus der Piña der Agavenpflanze gewonnen, welche vorher ca. 7 Jahre wachsen muss. Die Pflanzen wachsen gleich neben der Produktionshalle auf einem grossen Feld. Die Blätter der Pflanze werden zur Gewinnung von Fasern benutzt, welche anschliessend beispielsweise zur Herstellung von Textilien verwendet werden. Die Herstellung des Tequilas aus der Pflanze dauert nur etwa 2 Wochen, bevor er dann je nach Sorte mehrere Jahre in Fässern gelagert wird.
Wir fuhren mehr oder weniger direkt nach dem Aufstehen zur Destillerie, was bedeutet, dass wir gleich zum Frühstück je 5 Tequila-Shots runtergehauen haben. Entsprechend leichtfüssig verlief dann auch der Rest des Tages.

Antworten (1)

Manuela
Hallo hallo ihr zwei, schön das wir Euch wieder begleiten können. Sind diese Tempel jünger als jene in Kambodscha oder besser unterhalten? Die sehen aus wie neu 😂. Ihr habt Euch richtige Reisefrisuren zugelegt was......🤣

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