Wir reisen, also sind wir
Wir reisen, also sind wir
vakantio.de/wirreisenalsosindwir

Mexico: Cancun

Veröffentlicht: 14.01.2018

Bereits wenige Minuten nach Ankunft in Cancun (oder Cääncuuun, wie es die Amerikaner nennen) war uns klar: Dies war nicht unsere Welt. Zu keiner Zeit im Jahr, und erst recht nicht über Silvester. Nichtsdestotrotz harrten wir die paar Tage aus wie geplant und machten das Beste daraus. So kurz vor dem Feiertag und angesichts der unglaublichen Touristenmassen wäre es nichts anderes als Nervenkrieg gewesen, jetzt noch kurzfristig eine Weiterreise zu organisieren.

So hingen wir also die ersten beiden Tage am Strand herum und faulenzten, schlenderten durch die Gegend, genossen Drinks und mexikanisches Essen (ich für meinen Teil hatte ehrlich gesagt bereits nach diesen zwei Tagen schon wieder genug davon. Nein, ich reise definitiv nicht wegen des Essens.). Das Wetter war nicht so besonders, es war sehr bewölkt und besonders am Meer aufgrund des starken Windes sogar ziemlich kalt. Die Lust zu Baden hielt sich also etwas in Grenzen.

Am Silvesterabend machten wir uns auf ins Zentrum der Zona Hotelera von Cääncuuun. Wir hatten uns in unserem Hotel erkundigt, ob irgendwo eine Feier stattfinden würde. Aber anscheinend gab es keinen öffentlichen von der Stadt organisierten Anlass, nur die Parties in den Clubs. Wir hatten nicht besonders Lust in einen Club zu gehen, und die Lust verging uns vollends, als wir in besagtem Zentrum ankamen. Ich erinnere mich, zu Jörg gesagt zu haben: Komm, lass uns lieber wieder ins Zimmer gehen, und ins neue Jahr hinüber schlafen.
Es war alles vollkommen überfüllt von partywütigem Proletenvolk, sorry wenn ich das mal salopp so bezeichne. Es war überall laut, voll, ungemütlich und so absolut gar nicht unser Ding. Rein interessehalber gingen wir am Coco Bongo vorbei, am bekanntesten Club von Cääncuuun. Sofort wurden uns auch Eintrittstickets (die letzten 10 Stk) angeboten: USD 170 pro Stück! ÄÄÄHHH, danke…aber NEIN danke….
Ein weiteres Problem: Wir hatten Hunger. Tja, wer nun meint, man könne nun einfach in ein Restaurant reinmarschieren und etwas essen, täuscht sich gewaltig. Tröstenderweise waren wir nicht die einzigen naiven Leute ohne irgendeine Reservation. Dennoch hielt sich auch dieser Trost in Grenzen angesichts der Tatsache, dass wir uns in einer Menschenschlange vor einem mexikanischen Restaurant (Mextreme) wiederfanden, wo wir eine geschlagene Stunde auf einen Tisch warteten. Als wir dann um etwa halb 10 endlich ein Tischchen ergattert hatten, entschlossen wir uns, hier gar nicht mehr wegzugehen für den Rest des Abends. Und das war eigentlich eine gute Idee, der Abend wurde nämlich noch ganz nett. Die Atmosphäre war einiges traditioneller und gemütlicher als andernorts. Es gab ein grosses Essensbuffet, es spielte eine traditionelle Mariachi Band, es gab Tanz- und andere Vorführungen.
Wir haben ausserdem typische Neujahrsgepflogenheiten der mexikanischen Halbinsel Yucatan kennengelernt: erstens, die Mexikaner essen einige Minuten vor Mitternacht Weintrauben. Solche wurden in kleinen Säckchen verteilt und es wurde uns erklärt, dass man sich für jede gegessene Weintraube etwas für das neue Jahr wünschen darf. Zweitens: die Yucataner feiern zweimal. Wieso das? Nun, es gibt innerhalb Mexikos einen Zeitunterschied. In Mexiko City ist es erst eine Stunde später Mitternacht als in Cääncuuun. Also erhoben wir unsere Gläser um Mitternacht, umarmten uns, grüssten unsere Tischnachbarn und wünschten uns alle gegenseitig ein gutes neues Jahr. Pünktlich um ein Uhr nachts taten wir dasselbe dann noch einmal. Dazu wurde das Neujahrsspektakel aus Mexiko City live am TV übertragen. Das war wirklich noch lustig mitzuerleben. Nach ein Uhr leerte sich das Lokal dann aber rasant, und auch wir machten uns langsam auf den Rückweg.

Am ersten Januar setzten wir mit der Fähre zur Isla Mujeres über. Dort sollte man vom Playa Garrafon aus ganz wunderbar schnorcheln können. Konnte man nicht. Es gab zwar ein paar farbige Fische im ziemlich trüben Wasser, aber das wars dann auch schon.

Der Rest der angeblich zauberhaften Insel besteht aus Hotels, Ruinen von Gebäuden, Restaurants und Souvenirshops. Lustig ist, dass die Touristen alle in Golfwagen herumfahren, die überall gemietet werden können. Wir schlenderten ein bisschen umher, machten uns aber bald wieder auf den Rückweg, da wir Angst hatten, nicht mehr auf die Fähre zu kommen, gab es doch nur alle ca. 75 Minuten eine und hunderte andere Touristen, die ebenfalls eine Fähre erwischen wollten. Schon auf dem Hinweg hatten wir nämlich erlebt, dass andere Touristen, die schon lange am Fährhafen gewartet hatten, nicht mehr auf das Boot gelassen wurden, da dies schon voll war, und dann weitere 75 Minuten warten mussten.
Abends assen wir dann noch im HardRock-Café von Cääncuuun, wo auch noch eine ziemlich gute Live-Band spielte.

Tags darauf machten wir uns dann schleunigst aus dem Staub. Auf nach Valladolid!

Antworten

Mexiko
Reiseberichte Mexiko
#mexico#cancun