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Kolumbien: Ipiales

Veröffentlicht: 14.01.2018

Von Cali fuhren wir nach Ipiales. Dies war unsere letzte Etappe in einem dieser tollen kolumbianischen, doppelstöckigen Erste-Klasse-Busse. Allerdings ging dem Bus kurz vor Ipiales der Sprit aus, so dass wir auf einen Ersatz warten mussten. Dieser kam sogar überraschend schnell, so dass wir bald umsteigen und die Fahrt fortsetzen konnte.

Ipiales ist die Grenzstadt an der Grenze zwischen Kolumien und Ecuador. Wir machten hier halt, um die Kirche Las Lajas zu besichtigen. Die Kirche wurde aus grauem und weissem Stein in neogotischem Stil in einer Schlucht errichtet. Sie ist wirklich umwerfend schön. Da es bei unserem Besuch Sonntag war, fanden auch immer wieder Messen statt, allerdings war es dann in der Kirche viel zu voll. Vor Ort gibt es auch noch ein Museum über die Geschichte und den Bau, sowie verschiedene Aussichtspunkte, von wo man einen wunderbaren Blick auf die Kirche hatte. Als wir dort waren erfuhren wir auch, dass die Kirche abends beleuchtet wird. Also entschieden wir uns, bis zur Dunkelheit dort auszuharren, um das Schauspiel zu sehen.

Wir assen in einem Restaurant am Hang über der Kirche etwas, besuchten das Museum und die Aussichtspunkte, trödelten herum und fuhren ausserdem mit der Gondelbahn. Die Gondelbahn führte allerdings lediglich zu einem Parkplatz auf dem Berg, so dass diese Aktion wirklich eher dazu diente, die Zeit tot zu schlagen, als dass es tatsächlich etwas zu sehen gegeben hätte.
Als wir aber mit der Gondelbahn wieder zurückfuhren, hatte es bereits eingedunkelt, so dass wir die leuchtende Kirche schon von weitem sehen konnten. Das Gotteshaus leuchtete und blinkte in allen Farben und es war wirklich atemberaubend. Es hatte sich also gelohnt, so lange dort zu bleiben. Ich würde allerdings für künftige Reisen eher empfehlen, dass man erst etwas später am Nachmittag dort eintrifft, denn man hat es dann nach ein paar Stunden schon irgendwann mal gesehen.

Dies war sie also, unsere Zeit in Kolumbien. Und ich muss sagen, wir sind von dem Land wirklich begeistert. Hatte ich zuerst etwas Skrupel, vielleicht sogar etwas Angst, nach Kolumbien zu gehen, nachdem was man alles an Horrorgeschichten hört, habe ich mich inzwischen fast ein bisschen in das Land verliebt. Klar gibt es punkto Sicherheit immer noch grosses Verbesserungspotenzial, man sollte wirklich Smart unterwegs sein und den Verstand einschalten, und es gibt Ecken, an denen man sich einfach nicht herumtreiben sollte.
Aber die Menschen sind so herzlich, liebenswert und hilfsbereit. Sie freuen sich, dass Touristen in ihr Land kommen und sind stolz, die Gäste willkommen zu heissen, und ihr Land vorzuzeigen. Wenn man erzählt, dass es in Europa immer noch grosse Ängste gibt vor Kolumbien und die Leute sich scheuen, das Land zu bereisen, reagieren die Einheimischen richtig traurig darauf.
Die Vorteile des Tourismus überwiegen in Kolumbien (noch), man ist als Tourist gerne gesehen, man ist willkommen, man wird gut behandelt. Der Massentourismus hat noch nicht überall Einzug gehalten, die Probleme, die der Tourismus mit sich bringt, sind erst wenig bemerkbar.
Allerdings wird auch immer wieder deutlich, dass der Tourismus noch (oder wieder) in den Kinderschuhen steckt. Man muss immer wachsam sein, und sich wehren, damit man nicht abgezockt wird. Und dabei unterstelle ich nicht einmal, dass man absichtlich übers Ohr gehauen wird, das Gefühl hatte ich nicht (im Gegensatz zu anderen Regionen auf der Welt). Vielmehr denke ich, dass es daran liegt, dass die Standards einfach noch nicht so hoch sind, um die «europäischen» Erwartungen an Zuverlässigkeit, Effizienz und Organisation zu erfüllen.
Und es gibt wirklich wahnsinnig viel zu sehen und zu unternehmen, das Land hat unendlich viel zu bieten. Egal ob man sich für Sport, Kultur, Natur, Geschichte, Strandleben etc. interessiert: Es ist für jeden etwas dabei. Wir haben insgesamt 7 Wochen in Kolumbien verbracht, und hätten auch locker das doppelte an Zeit dort rumgebracht, ohne uns zu langweilen. Ich kann Kolumbien als Reiseland wirklich nur wärmstens empfehlen.

Antworten (1)

margrit
Sehr schön und liebe grüsse aus der kalten schweiz

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