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Mexico: Tulum

Veröffentlicht: 08.02.2018

Tulum war unsere letzte Station in Mexiko. Wir waren nur 2 Nächte hier, und kamen hauptsächlich, um die hiesige Mayaruine zu besichtigen und ein paar Stunden am örtlichen Strand zu verbringen, der einer der schönsten Mexikos sein soll.

Die archäologische Stätte und der Strand befinden sich etwa 2 km entfernt vom Dorf Tulum. Allerdings sind die Hotelpreise am Strand exorbitant, daher entschlossen wir uns, eine Unterkunft im Ort zu buchen. Die gebuchte Unterkunft war tatsächlich sehr zentral, was sehr praktisch war, allerdings befand sich gleich nebenan eine Bar mit Livemusik, und da es gerade Wochenende war, spielten die laute Musik bis in alle Nacht. An Schlaf war jedenfalls nicht zu denken. Am nächsten Tag mieteten wir uns im Hotel dann Fahrräder, um zu den Ruinen und zum Strand zu fahren. Es handelte sich um lotterige, rostige Klapperkisten mit nur einem Gang und natürlich far away von Jörgs Grösse. Dementsprechend gestaltete sich die eigentlich relativ kurze Fahrt auch als relativ mühsam (vor allem gegen den Wind).

Wir haben schon vorher von anderen Reisenden gehört, dass die Ruine vollkommen überlaufen sein soll. Und das war sie auch tatsächlich. Es glich eigentlich eher einem Vergnügungspark als einer archäologischen Stätte. Trotzdem haut es einen um, hauptsächlich wegen ihrer Lage direkt über den Klippen am türkisblauen Meer. Die Ruinen selber sind eigentlich nicht wirklich spektakulär, aber die Kulisse ist wirklich traumhaft dort.

Der Strand ist, naja, halt ein Strand. Positiv ist, dass die Hotels etwas weiter hinten liegen und die Anlagen nicht bis in den Strand hineinragen. So sieht man am Strand nur Palmen und keine Betonklötze. Das ist sicher einiges schöner als in Playa oder Cääncuuun. Ansonsten gab es ein paar Beachcafes.

Dies war unsere Zeit in Mexiko. Mexico, bzw. der Teil Mexikos den wir gesehen haben, war ganz nett, hat uns aber nicht gerade umgehauen. Klar, wir kamen hauptsächlich wegen der Maya-Ruinen, und diese haben wir definitiv gesehen und das war auch sehr interessant und eindrücklich. Ansonsten ist die Halbinsel Yucatan vor allem ein Ort für Strandurlauber und Pauschalreisende, und das ist halt nicht so unsere Welt. Mit dem authentischen Mexiko hat man eigentlich wenig Gelegenheit, in Kontakt zu kommen. Es haben uns auch Leute erzählt, dass der Bundesstaat Quintana Roo, in welchem Cääncuuun und Playa liegen, gar noch nicht besonders lange besiedelt ist. Traditionell lebten hier keine Leute, es waren hauptsächlich Ausländer, die diese Gegenden zuerst besiedelten. Daher findet man wohl eher multikulturellen Mischmasch vor, als wirklich mexikanisches Flair. Dieses erlebten wir, wie bereits gesagt, vor allem weit ab von der Küste und dem Trubel in Chiapas.
Ausserdem wurde für uns sehr deutlich, was für grosse soziale Probleme in dem Land herrschen. Einige Mexikaner haben uns erzählt, dass Mexiko eine der grössten Mordraten der Welt aufweist, wie bereits erwähnt ist es wahnsinnig korrupt und besonders der Norden ist stark in den Händen von Drogenkartellen. Von alle dem kriegt man im Partystaat Quintana Roo absolut nichts mit, abgesehen von dem ständigen Geflüster auf den Strassen: «Weed, Weed, Marihuana, Ganja, meeeeen….».
Diese Region gilt als die sicherste Mexikos und tatsächlich waren wir öfter mal spät abends in der Dunkelheit noch zu Fuss unterwegs, was wir ansonsten eigentlich zu vermeiden versuchen, und fühlten uns eigentlich sicher. Trotzdem gibt es Geschichten über Schiessereien in Clubs und an Parties, bei denen auch mal Touristen als Kollateralschaden umkommen.
Die Infrastruktur scheint auf den ersten Blick eigentlich ganz gut zu sein, aber es wird einem beispielsweise erzählt, dass das Wasser so dreckig ist, dass man es nicht mal zum Kochen verwenden sollte. Die Infrastruktur in dieser Gegend ist halt hauptsächlich auf den Tourismus ausgelegt.
Man muss sagen, man wird meistens sehr freundlich und zuvorkommend behandelt. Auch hat man wenig das Gefühl, dass man abgezockt wird. Sicher haben wir beispielsweise wohl ab und zu etwas mehr fürs Taxi bezahlt, als die Mexikaner zahlen müssten, aber es war wirklich nicht auffällig und exorbitant. Normalerweise zahlten wir für eine Fahrt innerhalb der Städte etwa 40-50 Pesos (ca. 2-2.50 Fr). Auch wenn man eine Tour gebucht hatte, hat man eigentlich das erhalten, wofür man bezahlt hatte.

Ich denke, die Halbinsel Yucatan eignet sich wohl nicht so gut, wenn man einen guten Eindruck vom authentischen Mexiko bekommen möchte, sondern eher für einen entspannten Strandurlaub mit ein paar Ruinen nebenbei. Wir werden sicher irgendwann nochmals hierher zurück kommen, um den Norden zu bereisen…..

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