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Mexico: Playa del Carmen

Veröffentlicht: 08.02.2018

Playa del Carmen ist ein typischer Ferienort à la Cääncuuun: Beachlife, Party und reichlich Alkohol. Dazu Touris ohne Ende. Eigentlich wären wir gar nicht dorthin, würden nicht 2 Kolleginnen von mir dort wohnen, denen wir Hallo sagen wollten. Nicole ist auf einer Reise vor 2.5 Jahren dort hängen geblieben, und Tabea macht dort ein halbjähriges Praktikum in einem Hotel. Obwohl wir vorhatten, nur 2 Nächte dort zu verbringen, liessen wir uns dann doch noch dazu hinreissen, 2 weitere Nächte zu bleiben.

Die Tourimeile von Playa ist voll von (internationalen) Restaurants und Souvenirshops, allerdings natürlich alles etwas teurer als anderswo. Trotzdem war es auch ganz angenehm, zur Abwechslung mal wieder eine gute Pizza zu essen.
Die Strände in Mexiko sind per Gesetz öffentlich, dh. Die Hotelressorts können keine Privatstrände für sich beanspruchen, sondern müssen öffentlichen Zugang zum Strand vor ihrem Grundstück gewähren. Also hat man die Wahl: entweder man sitzt auf dem knapp 2 Meter breiten Streifen zwischen den Liegestuhlreihen des Hotels und dem Meer im Sand in der prallen Sonne, oder man geht in einen Beachclub. Einfach so einen Liegestuhl und einen Sonnenschirm mieten geht nicht. Im Beachclub hat man dann eine vorgeschriebene Mindestkonsumation. Je tiefer man diese wählt, desto weiter sitzt man vom Meer weg. Man bezahlt also eine Gebühr für den Tag, erhält dafür einen nummerierten Liegestuhl im Gewusel der Liegestühle zugeteilt und kann dafür anschliessend bis zum Wert der bezahlten Gebühr Snacks und Getränke konsumieren. Selbstverständlich darf man aber immer noch mehr Geld ausgeben als der Mindestbetrag, versteht sich. 😊 Die Preise sind teilweise wirklich überirdisch, wir gingen an einem Beachclub vorbei, bei welchem der Mindestbetrag 100 USD pro Tag und Person gewesen wäre! Das war uns dann doch ein wenig zu viel dafür, in der amerikanisch-deutschen Fleischbeschau zu weilen und dem kaum in den Cocktails vorhandenen Alkohol zu frönen. Wir haben jedenfalls die Cocktailkarte derart akribisch studiert und durchgerechnet, dass wir genau auf den Peso die Mindestgebühr «versoffen» haben, keinen Peso mehr, keinen weniger. 😊 Das grenzte schon beinahe an einen sportlichen Wettkampf.

Wir unternahmen noch einen Schnorchelausflug auf der Insel Cozumel. Die Insel gilt offenbar als eines der absoluten Highlights unter den Urlaubszielen in Mexiko. Wir fuhren mit der Fähre hinüber, trafen dort den Tourveranstalter und bestiegen das Böötchen, welches uns zum Riff fahren würde. In unserer Gruppe waren noch 2 Kanadier, der Rest waren allesamt Mexikaner, teilweise solche, die inzwischen in den Staaten lebten. Interessant war für mich der Rush auf die Schwimmwesten (die Europäer zieren sich ja jeweils eher ein bisschen, das unförmige leuchtorange Ding anzuziehen), und die damit einhergehende Erkenntnis, dass einige wohl nicht recht oder sogar teilweise gar nicht schwimmen konnten. Ich war sehr erstaunt darüber und muss sagen, dass ich mich wohl nicht getrauen würde im offenen Meer zu schnorcheln, ohne Schwimmen zu können. Weste hin oder her. Aber offenbar ist das hier recht üblich. Immerhin hatte der Guide noch einen Schwimmring dabei, an welchem man sich festhalten konnte.
Wir fuhren insgesamt zu 3 Schnorchelplätzen. Beim ersten lag das Riff etwa 15 Meter unter uns, aber dank des sehr klaren Wassers konnte man es sehr gut sehen. Kaum waren wir im Wasser, «flog» auch gleich ein Adlerrochen an uns vorbei! Sehr majestätisch.
Am zweiten Ort waren wir etwa 5 Meter über dem Riff. Dort gab es auch wieder einige kleinere Rochen, einige kleine Quallen und viele Fische.
Am dritten Ort war es sehr seicht, vielleicht 1-1.5m tief. Fische gab es fast keine, dafür Unmengen an Seesternen. Wir blieben relativ lange dort, was eigentlich schade war, denn die Seesterne hat man dann schon irgendwann gesehen. Lieber wäre ich etwas länger beim Riff geblieben, was abwechslungsreicher war.
Zum Schluss der Tour fuhren wir dann noch zu einem Strand por descansar un poco (um ein wenig auszuruhen), wo gratis Margaritas (mit kaum wahrnehmbarem Alkoholpegel) verteilt wurden. Das Wasser dort war türkisblau und wirklich nur etwa hüfthoch. Spannenderweise warfen die Mexikaner ihre Schwimmwesten sogleich über Bord (im übertragenen Sinne) und sprangen ins kühle Nass. Die Kanadier und wir blieben im Boot und nippten an den wässrigen Margaritas.
Die Schnorcheltour war alles in allem ganz nett, zumindest sicher einiges besser als unser Schnorchelabenteuer auf der Isla Mujeres, wenn auch etwas teuer (60 USD pro Person). Besonders der Adlerrochen war das Investment durchaus wert. Was uns nicht gefallen hat war, dass sich unser Guide am Riff festgehalten und für Fotos posiert hat und ausserdem Dinge heraufgeholt hat, um sie den Teilnehmern zu zeigen. Natürlich war zu erwarten, dass andere Tourteilnehmer dieses Verhalten auch nachmachten und sich für Fotos am Riff festhielten. Gar nicht cool….

Nach vier Tagen des süssen Nichtstuns verabschiedeten wir uns dann von Tabea und Nicole und zogen weiter. Nicht, dass wir auch noch in Playa hängenbleiben. 😊

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