Veröffentlicht: 13.01.2018
11.01.
8. Tag
Nachmittags um halb 4 bin ich da. Das Hostel ist diesmal etwas anders, ein bisschen weiter weg vom Strand, aber dafür sehr ruhig und entspannt.
Außerdem habe ich immernoch das Band vom Kokopelli Hostel ums Handgelenk, da kann ich also auch noch rumstolzieren, wie ich will. Mach ich auch später noch. Nach einem kurzen Stop beim billigen Local Food, wo es fried fish mit Reis gibt, der mit an den Strand genommen wird, um ihn dort auseinanderzuklabüstern und das meiste dann doch den Hunden zu überlassen, geht es auch genau da hin.
Wir hängen auf den Couches in der Open Air Bar rum, unterhalten uns wieder mit anderen Neuseeländern und Deutschen. Fred, der Brasilianer mit seiner Cavaquinho ist wieder da und dann kommt noch ein deutscher Trompeter dazu, der wahnsinnig gut spielt. Ansonsten kann ich mit dem allerdings nicht viel anfangen. Muss man mal so sagen.
Heute wird es nicht so lang, bin ziemlich kaputt, da ich letzte Nacht wieder schlecht geschlafen habe, was hauptsächlich an den heulenden Hunden vor der Haustür lag. Irgendwelche Leute sind in Huacachina offenbar auf die Dünen gelatscht und haben da rumgeheult wie Hunde vom Hostel haben halt geantwortet. Naja, auf jeden Fall spielen wir nur 1, 2 Songs zusammen im Kokopelli und dann geht es auch in die andere Hospedaje. Diese Nacht schlaf ich deutlich besser.
12.01.
9. Tag
Ausschlafen. Geil!
Eigentlich ist es wieder viel zu spät für’s Frühstück, aber irgendwie geht dann da doch noch was im Hostel und es gibt mal wieder Brötchen mit Erdbeermarmelade, wir immer eben. Nach ein bisschen Rumgelaptoppe, um rauszufinden, wie die weitere Reise verläuft, geht es zum Strand. Allerdings habe ich mir irgendwas eingefangen und mich plagen schon seit gestern fiese Bauchkrämpfe... wohl nix ungewöhnliches hier. Aber schon so dolle, dass ich in die Apotheke gehen muss, da ich kaum noch aufrecht laufen kann. Mit Händen und Füßen macht man klar, was denn Sache ist und hofft, dass der Streifen an Tabletten, den man ohne Beipackzettel bekommt, irgendwas mit dem zu tun hat, was man überhaupt hat. Wir werden sehen. Dann endlich Sonne, Sand, Meer. Musik hören und Rumhängen. Wunderbar.
Wir sitzen mit mehreren Leuten aus dem Hostel zusammen und genießen das Nichtstun. Einfach mal ein Off-Day.
Abends geh ich nochmal in das Kokopelli, da ich gesehen habe, dass die heute Abend Salsa Classes anbieten. Es nehmen allerdings nur ein paar Mädels teil, ist ganz witzig, aber ich soll der Mann sein und zugegebenermaßen macht mir das nicht so viel Spaß.
Warum soll ich was lernen, was mich nachher durcheinander bringt? Ich will lernen, mich führen zu lassen, nicht selbst zu führen, das gibt später nur Ärger... :)
Bei der Halbzeit hau ich deshalb auch ab und tiger nach Hause.
13.01.
10. Tag
Das Frühstück wird mit ein paar Eiern auf dem Gaskocher aufgemotzt, man ist schon richtig verwöhnt. Dann heißt es mal wieder Sachen zusammen packen und auschecken. Noch ein bisschen rumhühnern, bis es wieder mittags ist und ich mir mit Max was zu futtern suche. Und überraschenderweise finden wir den bis jetzt besten Laden, von außen nichtssagend und mit brüllend lauter Mucke, aber saugünstig und einfach zum Reinlegen lecker.
Die gelbe Soße der Papas a la Huancaína, ein typisches peruanisches Kartoffel-Vorspeisengericht, ist einfach der Hammer und scheiß auf die gute Erziehung, der Teller wird abgeleckt. Geht nich anners. Maaaann. Legga! Dann noch irgendein Gericht, von dem ich keine Ahnung habe, was es war, irgendein Seco-Fleisch mit Reis und Soße. Auch geil. Also. Stammladen nach einmal Essen.
Durchweg läuft eine kleine Hündin um uns herum, ein Viringo – peruanischer Nackthund, von denen es hier an jeder Ecke unglaublich viele gibt. Beim zweiten Hinsehen sind diese genauso süß wie alle anderen, auch wenn sie eben nur ein paar Flusen am Kopf haben und ansonsten komplett nackt sind. Ich hab mich verliebt.
Wir hauen uns noch ein letztes Mal an den Strand, bevor ich die Sachen aus dem Hostel hole und zum Busbahnhof gebracht werde. Ab jetzt geht die Reise erstmal wieder allein weiter.
Da die Direktbusse von Paracas nach Arequipa alle ausgebucht waren, da ich mich mal wieder zu spontan entschieden habe, fahre ich erstmal wieder die 1,5 Stunden nach Ica, um dort umzusteigen. In Ica treffe ich den Neuseeländer aus dem Hostel wieder, der heut Nacht nach Cusco fährt, und wir tauschen ein paar Geschichten aus, bis mein Bus um 21 Uhr kommt.
Los geht das. 13 Stunden über Nacht. Aber man wird ja gut versorgt und die Sitze sind sehr bequem.
Die Filme, die im Bus angeboten werden sind zwar alle auf Spanisch, aber das ist gar nicht schlecht, denn wenn man sich konzentrieren muss, wird man müde und schläft gut. Hab ich dann auch getan.
Klar mit so einigen Unterbrechungen, denn es wackelt und rüttelt und scheppert und biegt sich schon alles ordentlich. Links rechts link rechts links rechts..., bin froh, dass ich mir einen Platz in der unteren Etage ausgesucht habe.
Morgens bekomme ich Nachrichten, ob alles ok sei aufgrund des Erdbebens und Tsunamiwarnung. Erdbeben? Hab nichts mitbekommen... Ich google nach und tatsächlich war ich exakt zu der angegebenen Uhrzeit des Bebens genau in dem Bereich an der Küste, der am Meisten abbekommen haben soll... hmm... ich hab nix gemerkt. Hat ja sowieso alles geschaukelt... komisch. Aber gut. Hab’s überlebt. Chaka!
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