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Kuba, ganz einfach cool!

Veröffentlicht: 29.04.2017

HAVANNA



Woran denken viele, wenn sie an Havanna denken? An Zigarren, Cuba libre und diese unglaublich schönen farbfrohen, zum Großteil liebevoll restaurierten amerikanischen Oldtimer. Ich bin zwar kein Autofreak, aber diese Autos haben‘s mir echt angetan. Man kommt aus dem Staunen gar nicht mehr heraus, denn an keinem Platz der Erde gibt’s so viele Oldtimer zu sehen wie hier in Kuba!

Die meisten sind als Taxis unterwegs und die Touristen lieben es damit chauffiert zu werden.


Überall wird repariert, gebastelt und renoviert, denn die in die Jahre gekommenen Fahrzeuge brauchen viel Liebe, Zuwendung und mechanisches Geschick, damit sie auch weiterhin ihre Dienste versehen können.


Havanna ist eine wunderschöne Stadt- überall findet man imposante Häuser im Kolonialstil, wenn auch zum Teil schon sehr verfallen und bereits gestützt, dennoch häufig noch bewohnt.


Das billigste Transportmittel in der Stadt ist der öffentliche Bus, der zumeist völlig überfüllt ist, doch das stört kaum, denn die Einheimischen gehen damit ganz entspannt und sehr rücksichtsvoll um. Vielleicht liegt das daran, dass die Fahrt immer von rhythmischer kubanischer Musik begleitet wird.

Und Musik liegt den Kubanern im Blut und in der Luft. Ganz egal ob jung oder alt, getanzt oder zumindest im Rhythmus bewegt sich hier fast ein jeder- und das sehr gekonnt! Selbst Kinder tanzen auf der Straße mit einer Selbstverständlichkeit, wie wir es (leider) nicht gewohnt sind.

Die Kubaner scheinen sehr selbstbewusst und stolz. Die Spuren von Fidel und Che sind omnipräsent, an vielen Hausmauern sind Abbilder und Botschaften der Beiden verewigt. Deren revolutionärer Geist lebt offensichtlich in ihrem Volk unvermindert weiter. Schon beachtlich, aber dass materielle Werte allein nicht für Glück und Zufriedenheit stehen, sieht man ja in unseren Breiten sehr gut.



Was für uns völlig selbstverständlich ist, wie zum Beispiel Internet ist hier erst nach Erwerb einer Guthabenkarte und dann nur an bestimmten wenigen Plätzen der Stadt möglich, teilweise in den Lobbys einiger größerer Hotels. Erkennbar sind diese Wifi-Zonen, dass sich dort vor allem junge Leute und Touristen mit ihren Handys dicht gedrängt aufhalten. Nur wenige Privatpersonen verfügen über Internetzugang in den eigenen vier Wänden. Das Netz ist zudem ziemlich instabil und so gerät man wenigstens nicht in Versuchung mehr Zeit als unbedingt nötig damit zu vergeuden und stattdessen lieber die kostbare Zeit mit Erkunden der Stadt zu nutzen.



Die Altstadt Havannas ist schlichtweg atemberaubend schön! In den unzähligen Bars gibt’s neben den für Kuba typischen Live-Rhythmen die besten Mochitos (gleich nach den allerbesten von Alex natürlich😉). Witzig ist auch, dass jedenfalls überall davon ausgegangen wird, dass ohnedies nur drei Getränke in Fragen kämen: Mochito, Cuba libre und Cerveza (Bier)- und das ganz unabhängig von der Tageszeit. Bestellt man eine Limonade, wird man garantiert zuerst einmal verblüfft angesehen.


Die Stimmung in den Bars ist wirklich super, das wusste ja auch schon Hemingway, der hier ja auch in der „Bodeguita del Medio“ regelmäßig hängengeblieben sein soll.



TRINIDAD



Nach sechsstündiger Busfahrt in den Süden haben wir diesmal erst vor Ort eine Unterkunft gesucht und glücklicherweise rasch gefunden. In einem der kolonialen Schmuckstücke haben wir bei einem älteren Ehepaar ein gemütliches Zimmer mit großer Terrasse und wunderschönem Ausblick gefunden.


Man fühlt sich auf sympathische Weise um Jahrzehnte zurückversetzt. In den schmalen kopfsteingepflasterten Gassen treffen Pferdekutschen auf amerikanische Oldtimer aus den 50er Jahren.


Etwa 6 km entfernt liegt der Playa de Ancon, ein nur wenig frequentierter weißer Sandstrand, sehr malerisch am türkisblauen Meer gelegen.



Dorthin haben wir einen kleinen Abstecher mit einem Taxi colectivo (Sammeltaxi) gemacht. Leider hat sich dort ein Architekt durch einen wenig charmanten Plattenbau verewigt, der als All-inclusive-Hotel geführt wird. Im zugehörigen Strandrestaurant haben wir herrlichen Fisch gegessen und danach einen Strandspaziergang bei Vorgewitterstimmung genossen.

Kubaner verstehen es sehr gut auch mit äußerst begrenzten Mitteln das Leben zu genießen.

 Am Strand wird der Familie und Freunden oder auch sonstigen neugierigen Gesichtern, wie mir, auch im Wasser Selbstgemachtes gereicht.




SANTA CLARA



Diese Stadt ist vor allem wegen Che Guevara berühmt. Hierher waren 30 Jahre nach seiner Hinrichtung in Bolivien seine sterblichen Überreste gebracht und beigesetzt worden. Dem „Monumento Che Guevara“ ist ein sehr informatives Museum über sein relativ kurzes Leben angeschlossen. Sehr berührend waren für mich all die allgemein unbekannten Fotos aus seiner Kindheit und mit seiner Familie. Der Mythos dieses ungewöhnlichen, sehr charismatischen Mannes lässt einen auch als Besucher nicht unbeeindruckt.

Außerdem befinden sich in Santa Clara die historischen Eisenbahnwagons, die Che mit seinen Mitstreitern überwältigt hatte und damit den Beginn der Revolution einleitete.


Ganz in der Nähe davon sind wir auf das reizende „Cafe Revolucion“ gestoßen, welches auf kleinstem Raum viele Fotos und Requisiten beherbergt, die einst von einem spanischen Künstler, der ebenfalls dem Charme der Kubaner und deren spezieller Geschichte erlegen war, zusammengetragen worden waren. Die Atmosphäre dieses Lokals hat mich dermaßen inspiriert, dass man hätte meinen können Che und Fidel seien dort nach wie vor irgendwie präsent.


Habe daraufhin nachts geträumt, bei einem neuerlichen Besuch im Café  Che zu treffen und dabei ganz persönliche Dinge von ihm zu erfahren, welche ich natürlich an dieser Stelle nicht verraten werde😉. Falls sich nun jemand über mich wundern sollte, kann ich nur sagen, dass ich zu diesem Zeitpunkt etwas fiebrig von einer Verkühlung geplagt war….Alkohol war dabei keiner im Spiel😉! Egal- spannend war’s auf jeden Fall!

Alter ist hier kein Grund zum Sitzenbleiben!!!

Mit dem Sammeltaxi auf nach Varadero...


VARADERO


An sich war ja mit dem Fahrer unseres Sammeltaxis am Vortag vereinbart worden, uns am nächsten Morgen von unserer Unterkunft abzuholen und nach Matanzas zu fahren. In der Früh wurde uns dann kurzerhand eine „kleine Planänderung“ mitgeteilt- nämlich neues Ziel Varadero- von dort seien es dann ohnedies nur mehr etwa 40km. Da Varadero mit seinen wunderschönen Sandstränden auch bekannt für regen Tourismus sowie mittlerweile besonders hochpreisigen Hotelanlagen ist, hatten wir zuvor beschossen diesen Ort zu meiden. Wie es hier in Kuba eigentlich üblich ist, so hat der Fahrer (nicht ganz uneigennützig) sofort für diverse Fahrgäste private Vorschläge für Unterkünfte vorgeschlagen. Zuvor hatte ich von einer Mitfahrerin einen Tipp für ein nettes Quartier erhalten. Tatsächlich gefiel uns diese private Unterkunft sehr gut und so beschlossen wir - flexibel wie wir nun mal sind😉- Varadero eine Chance zu eben.


Der Strand ist wirklich traumhaft, das Meer leuchtet in einem fast künstlich wirkendem Türkisblau und man findet auch Plätze, die nicht so touristisch sind. Wie wir erfahren haben, sind hier für die All-inclusive-Hotelgäste alkoholische Getränke bei den Hotelleistungen inkludiert, was teilweise von den häufig sehr jungen Gästen natürlich gerne über die Massen genützt wird. An den Strandbars entspricht der Preisunterschied zwischen einem Mochito oder Ähnlichem und einem Softdrink umgerechnet nur einem Euro, daher entscheiden sich hier scheinbar viele für den so günstigen Alkohol- auch schon am Morgen. Das hebt die Laune und senkt die Hemmungen😉. So wird fast unermüdlich für Nachschub gesorgt, denn es ist heiß und dursten muss hier niemand. Trotzdem ist hier die Stimmung gut und ausgelassen und weitgehend ohne peinliche Zwischenfälle.


Wer allerdings denkt, Varadero sei typisch für Kuba, der irrt sich- aus meiner Sicht- glücklicherweise. Hier ist man hundertprozentig auf Tourismus eingestellt und dies sehr professionell. Davon leben die Menschen hier großteils, leider geht damit aber das Spezielle und Landestypische ein wenig verloren.


Der Badeurlaub am Ende unseres ersten Reiseabschnittes passt allerdings gut für uns beide. In wenigen Tagen geht’s dann wieder nach Havanna retour, von wo wir uns am 7.5 über Amsterdam auf den Heimweg nach Wien machen werden und dort drei Wochen verbringen werden. Am 29.5. werden wir unsere Reise Richtung Asien, beginnend mit Indien, fortsetzen.

Antworten (1)

Martina
Freuen uns schon sehr auf's Wiedersehen! :-)

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