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At last: ab in die Südsee...COOK INSELN

Veröffentlicht: 13.12.2017


 



RAROTONGA

Um ca.22.00  landeten wir am kleinen, sehr beschaulichen Flughafen in Rarotonga. Jeder Ankömmling wird mit einem herzlichen „kia orana“ und einem duftenden Blumenkranz empfangen. Inmitten des Gepäckförderbandes saß ein älterer, einheimischer Musiker, der uns mit lokalen Schlagern auf die Inselatmosphäre einstimmte. Livemusik am Flughafen, das erlebt man nur hier!


In unserer hübschen Unterkunft angekommen, freuten wir uns über unser geräumiges Apartment mit 2 Badezimmern- nach all den Wochen im Campervan unter viel engeren Verhältnissen , ein besonderes Vergnügen. Am nächsten Morgen haben wir erst gesehen, wie schön der Garten ist mit traumhaftem Blick aufs Meer.



Der Strand steht unter Naturschutz (Rauna), und ist voll mit Korallen, wunderschönen Muscheln und Schneckengehäusen, welche aber mittlerweile neue Bewohner gefunden haben.



Vor allem abends spazieren die farbenfrohen Krebschen  mit ihren Behausungen über die Wiese. Ich habe Stunden damit verbracht, sie dabei zu beobachten und dem Meer zu lauschen. Langweilig wurde mir das nie….

Hühner leben hier auch ( zumindest solange sie nicht als Chickencurry oder Ähnlichem irgendwann auf dem Tisch landen;)) wie im Paradies. Sie laufen einem überall auf der Insel, selbst am Flughafen über den Weg.



Wie wir gesehen haben, lieben Hühner so wie wir Früchte. Und von denen findet man jede Menge. Mango- und Papayabäume, Kokospalmen und Nonibäume gibt’s hier im Übermaß.


Roter und gelber Hibiskus, intensiv duftende Frangipani prägen die Landschaft und den Geruch der Insel.



Nicht nur Damen jeden Alters, sondern auch- wenn auch seltener-  Männer tragen hier gerne im Alltag bunte Blumenkränze auf dem Kopf oder um den Hals. Zumindest aber eine Blüte hinterm Ohr oder ins Haar gesteckt verzaubert jedes Gesicht und ist dabei noch ein günstiger und natürlicher Schmuck.

Apropos: Hier werden schwarze Perlen angeboten, die auf Perlenfarmen in Manihiki gezüchtet werden und je nach Größe und Perfektheit der Oberfläche recht stolze Preise erzielen. Da ich selbst daheim nicht unbedingt viel Schmuck trage, habe ich mich dafür vorerst gar nicht interessiert. Am letzten Tag hab ich mich dann doch ein bisschen umgesehen und entdeckt, dass die wirklich superschönen Perlen ein kleines Vermögen kosten, leider;)….

Rarotonga ist die größte der 15 Cookinseln und gehört der südlichen Gruppe an. Will man die Insel einmal umrunden, braucht‘s dazu nicht allzu lange, denn es sind nur 31 km. Will man sich als Tourist ein Moped leihen und hat keinen Führerschein, kann man in einem „Schnellverfahren“ am Polizeiparkplatz eine Prüfung ablegen. Danach ist man stolzer Besitzer eines Führerscheins, der nur auf den Cookinseln gültig ist ;). Als Peter vor 9 Jahren hier war, musste er, obwohl Besitzer eines Motorradführerscheins und internationalen Führerscheines dennoch eine Prüfung ablegen, die aber damals noch basaler gewesen sein soll, als heute der Fall ist.


Einheimische tragen hier prinzipiell keinen Sturzhelm, für Touristen ist er obligat, außer man fährt maximal 40km/h bei erlaubter Höchstgeschwindigkeit von 50km/h…na ja andere Logik;).

So mieteten wir einen Scooter, um die Gegend ein bisschen zu erkunden. Empfehlenswert ist jedenfalls ein Besuch der unterschiedlichen Märkte, wie beispielsweise der an Samstagen stattfindende Punanga Nui Market, wo neben lokalen Speisen, Obst, Gemüse auch diverse Souvenirs und regelmäßig eine musikalische Veranstaltung angeboten werden.


Nahe dem traumhaften Muri Beach wird mehrmals pro Woche der Night Market abgehalten, der nur Kulinarisches bietet, das aber in einer großen Auswahl.

Muri Beach

Muri Night Market

Dem Mooring Fishcafe haben wir gleich mehrmals einen Besuch abgestattet und dort den besten Fisch unseres Lebens gegessen: einen Mahi-Mahi. Wir haben ihn gegoogelt und so erfahren, dass dieser mit Goldmakrele übersetzt wird, obwohl er geschmacklich nicht mit Makrele zu vergleichen ist und auch optisch mit seiner leuchtend grünen Farbe einiges mehr hergibt.

Was sehr spektakulär aussieht ist von der Küstenstrasse aus vor der Landebahn, die Landung eines internationalen Fliegers zu beobachten. Da die Landebahn sehr kurz ausfällt, kommen einem die Flugzeuge schon sehr knapp über dem Meer entgegen und landen kurz nachdem, sie einem (gefühlt sehr knapp) über den Kopf hinweg gedüst sind…

Die Cookies, wie sich die Einwohner hier nennen, haben sich einige besondere Freiheiten erhalten können. So gehört das Land den Einwohnern und nicht dem Staat. Man kann auf seinem Privatgrund tun was immer man möchte. So ist es hier üblich, die lieben verstorbenen Angehörigen gleich im eigenen Garten zu bestatten.


Niemand zahlt hier Miete oder Pacht. Land darf nur an Einheimische weitergegeben werden, normalerweise innerhalb der Familie. Das hat bisher auch verhindert, dass mächtige ausländische Hotelketten Fuß fassen konnten. Scheinbar ist man sich hier darüber einig, dass dies langfristig gesehen dem Charme-Erhalt von Insel und Bewohnern nur zugute kommen kann.

Während unseres Aufenthaltes hat es immer wieder, an manchen Tagen sogar nahezu ohne Pause geschüttet. Die Temperaturen sind jedoch angenehm warm und so fühlt sich das beim Entspannen und Lesen auf der Terrasse dennoch wunderbar an und entschleunigt zusätzlich. Wobei wir beide uns mittlerweile auf einem Level bewegen, der nicht zwingend mehr einer Entschleunigung bedarf;)…


Aber auch bei Schlechtwetter fühlt sich das Inselleben sehr, sehr gut an….




AITUTAKI


Nach einer Woche Rarotonga sind wir dann mit der kleinen, aber feinen Fluglinie „Air Rarotonga“ nach Aitutaki geflogen, einer ebenfalls den südlichen Cookinseln zugehörigen Insel. Diese liegt etwa 220km nördlich von Rarotonga, und ist nach 45min erreicht.


Hier geht’s noch entspannter und gemütlicher zu als auf Rarotonga und als Tourist wird man überall begrüßt. Viele Touristen trifft man hier nicht, so fallen die paar natürlich jedem gleich auf. Freundlichkeit und Offenheit gehören hier offensichtlich dazu, wie auch Großzügigkeit und Neugierde.


Gleich nach unserer Ankunft haben wir eine kleine Runde gedreht, um einen ersten Eindruck zu gewinnen. Da winkte uns eine Einheimische zu, um uns Ananas anzubieten und drückte uns gleich 2 in die Hand. Auf die Frage nach dem Preis, schüttelte sie fast ein wenig irritiert, aber lächelnd den Kopf. Wie nett! Die Früchte schmecken hier paradiesisch, so auch diese.


Am Tag darauf erlebten wir ähnliches, wobei wir dabei in ein sehr nettes Gespräch verwickelt worden waren und zum Abschied ein paar Mangos aus dem eigenen Garten mit auf den Weg erhielten.

Lokaler Hochzeitsumzug

Da Fisch hier überall bislang immer nur einfach köstlich war, selbst in kleinen Lokalen, lebten wir hier hauptsächlich davon…

neben der Vielfalt an wohlschmeckenden möglichen Früchten.


Bei mir hatte das zur Folge, dass ich blöderweise auf irgendetwas davon mit einem stark juckenden Nesselausschlag reagierte, der trotz Antihistamika nach 3 Tagen erst richtig explodierte. Nachdem es hier keine örtliche Apotheke gibt, bei der man sich normalerweise problemlos die nötigen Medikamente besorgen kann, war ich gezwungen das örtliche Krankenhaus aufzusuchen. So lernten wir aber den sympathischen ursprünglich aus Bayern stammenden Arzt kennen, der uns erzählte, dass er bis vor kurzem gemeinsam mit Frau und vier Kindern für mehrere Jahre gelebt habe. Aufgrund privater Verpflichtungen daheim werde er schon bald schweren Herzens wieder nach Deutschland zurückkehren, um bei seiner Familie zu sein, die bereits vorgereist war. Die Lebensqualität sei hier aus seiner Sicht unbezahlbar, wenn auch der Gehalt recht bescheiden ausfalle. Wie inspirierend auf solche Menschen zu treffen, die sich trotz mehrerer Kinder auf solch ein Abenteuer einlassen!


Der Regen blieb uns auch hier ein treuer Begleiter. Da ich gelesen hatte, dass es hier auf der Insel ebenfalls ein kleines Atelier namens T&S gäbe, das schwarze Perlen aus dem Familienbetrieb anbiete, schauten wir dort auch vorbei. Geführt von einer sympathischen Engländerin, die viele Jahre in Australien gelebt hatte, bevor sie mittlerweile vor einigen Jahren mit ihrem aus Aitutaki stammenden Mann hier sesshaft geworden ist. Von ihr erfuhren wir vieles Interessantes über die sozial geprägte Weise, wie man sich füreinander innerhalb der Gesellschaft verantwortlich fühlt. Obdachlosigkeit gebe es hier nicht, denn es wäre eine Schande für die ganze Familie sie oder ihn nicht im eigenen Haus aufzunehmen. So erzählte sie uns, dass im Jahr 2010 ein mächtiger Tornado 80% der Häuser der Insel komplett zerstört habe. Ihr eigener Mann, der als Holzschnitzer und Bearbeiter vieles von seinen Werkzeugen dabei verloren hatte, hätte damals gemeint, Hauptsache die Kettensäge funktioniere, damit er anderen Opfern rasch beim Wiederaufbau helfe könne. Selbstmitleid sei hier nicht üblich, dafür aber Selbstverantwortung.

Als dann im darauffolgenden Jahr Christchurch durch das verheerende Erdbeben so stark betroffen war und viele Familien nicht nur Angehörige, sondern auch ihr Heim verloren hatten, spendeten gerade die ohnedies nicht gerade vermögenden Bewohner Aitutakis besonders großzügig im Wissen, dass es in Christchurch zu allem Elend zudem auch gerade sehr kalt war.

Es gäbe hier nahezu null Kriminalität, keine Drogenprobleme, psychische Probleme oder Depressionen, gelegentlich stürze einmal ein Betrunkener, aber das sei die absolute Ausnahme.



Auch werde hier mit Tod völlig natürlich umgegangen. Kinder werden von klein auf nicht davon ferngehalten ( wie eher bei uns üblich) und lernen auch diese unumgängliche Erfahrung als selbstverständlichen Teil des Lebens zu akzeptieren.


Wenn hier beispielsweise eine Frau ihren Mann verliert, wird sie selbstverständlich in allen dann erforderlichen Schritten von der Familie  unterstützt und erhalte weiters bei der Verabschiedungsfeier von jedem der Gemeinschaft ein Kuvert mit einem Geldbetrag. Dies solle der Witwe ermöglichen , ein volles Jahr nicht arbeiten zu müssen um in Ruhe trauern zu können. Das schon alleine wäre bei uns nicht nur undenkbar, sondern auch finanziell eine völlig andere Sache.

Wegen des sehr niedrigen Lohnniveaus  gehen viele der Jüngeren nach Neuseeland um dort ihr Glück zu versuchen. Hierorts gäbe es reichlich Jobangebot vor allem in den Resorts. Der Stundenlohn einer Kellnerin iegt hier aber bei etwa NZ$6, in Neuseeland bei etwa NZ$16.


Aufgrund des sehr durchwachsenen Wetters verschoben wir unsere Pläne für eine Bootstour immer wieder auf den kommenden Tag, in der Hoffnung, dass ja irgendwann auch wieder ein wettermäßig günstigerer Tag kommen werde. So war es dann auch, glücklicherweise! Am letzten Tag  vor unserer Abreise war es dann soweit: nicht nur ein besonders schöner Tag, sondern einfach der perfekte Tag!


Unglaublich wie die Farben der Lagune in kräftigem Türkis-und Blaugrüntönen leuchten, wenn die Sonne scheint! Kein Foto kann das aber wiedergeben...dazu weisser Sand und fertig ist das Paradies!




Einen kleinen Halt machten wir auf Aikaime, wo früher Wasserflugzeuge Zwischenstation zum Auftanken machten.



Man braucht hier nicht unbedingt zu tauchen, denn selbst beim Schnorcheln sieht man eine grosse Vielfalt der hier lebenden Fische. Manche dieser Exemplare sind ziemlich groß und wenig schüchtern.


Das Wasser ist so klar, dass man eigentlich schon vieles auch stehend beobachten kann, da in diesem Bereich das Wasser nicht allzu tief ist.


Wir haben die One Foot Island besucht und dort ein köstliches Mittagessen mit frischem gegrillten Thunfisch, Salaten und Früchten erhalten.



Jedem sein Häuschen;).......

Ich war richtig berauscht (ganz ohne Alkohol;)) von allem, was da an Farben und Eindrücken auf mich so einwirkte. Einfach nur im Wasser treiben hat bei mir ein Glücksgefühl ausgelöst, das ich nicht in Worte fassen kann! Das war sicher einer der schönsten und eindrücklichsten Tage unserer Reise und ich hoffe nun, mir noch ein wenig Glücksgefühl erhalten zu können und in den Alltag " hinüberretten" zu können.


Nun am Ende unseres unglaublichen Reisejahres bin ich erfüllt von Dankbarkeit für alles Erlebte und die Möglichkeit, diesen Traum verwirklicht haben zu können. Dieser Dank gilt einerseits Peter, der als (mein;) weltbester Reisebegleiter nicht nur aufgrund seiner Fähigkeit planen und organisieren zu können, sondern auch immer lösungsorientiert schwierige Situationen handelte. Aber außerdem gilt grosser Dank auch meinem Sohn Constantin, der sich während unserer einjährigen Abwesenheit um Peters geschäftliche Belange vorort gekümmert hat und dabei immer auch noch unsere Wohnung im Auge hatte. 😘

Antworten (1)

Martina
Ein wunderschöner Abschluss eures Abenteuers! <3 Ich werde deine spannenden Berichte und die tollen Fotos sehr vermissen. Freue mich aber umso mehr, euch morgen wiederzusehen!!

#cookinseln#rarotonga#aitutaki#muribeach