Dibbeldabbeldour-Südsee und mehr
Dibbeldabbeldour-Südsee und mehr
vakantio.de/dibbeldabbeldour-suedseeundmehr

03.09.2016 Cook Islands # easy going auf Rarotonga

Veröffentlicht: 04.09.2016

Nach reichlich einer Woche haben wir den ersten Regentag auf Rarotonga. Endlich Gelegenheit, mal wieder in die Tasten zu hauen. Die anfänglichen Befürchtungen wegen des fehlenden WiFi vor Ort haben sich nach dem Kauf einer BlueSky Sim Card auch zerschlagen. Für 49 NZD bekommt man 200 SMS, 30 Freiminuten, auch ins Ausland, sowie 3 GB Datenvolumen, was für unsere Zwecke völlig ausreichend ist.

Die Insel macht richtig Spaß. Es ist nicht nur das angenehme Klima, immerhin haben wir immer so um die 25° und das im Winter, sondern auch der unglaublich relaxte Lebensstil der Einheimischen. Nirgendwo kommt Stress auf, was sich natürlich auch wohltuend auf den touristischen Besucher auswirkt. Bestes Beispiel ist der Straßenverkehr. Man fährt auf deutschen Straßen zur Nachtzeit lange nicht so entspannt wie hier zur Rushhour. Es gibt kein Drängeln, kein Hupen oder ich-muß-der-Erste-sein. Gut, man legt hier in der Regel auch keine größeren Entfernungen zurück. Die Straße, die um die Insel führt ist gerade mal 32 km lang. Was zu Hause allerdings für mehrere Beinahe-Herztode reichen kann. Nach Verkehrsampeln sucht man hier ebenso vergeblich wie nach Mc Donalds-Filialen, gut so.

Scheinbar gibt es hier auch so gut wie keine Kriminalität. Man kann sein Fahrzeug den halben Tag lang unverschlossen irgendwo stehen lassen und der Rucksack ist dann immer noch drin.

Wir wohnen dieses Mal in einer Villa ca. 50m vom Strand entfernt. Die Einbauküche ist ja schon fast Standard. Was wir aber besonders zu schätzen wissen, ist die Waschmaschine, die wir hier zur Verfügung haben. Mittlerweile sind wir ja schon ein paar Tage unterwegs und die Klamotten dementsprechend beansprucht.

Shona und Paul Lynch, unsere Vermieter, sind ganz herzliche Menschen. Nachdem wir unser Domizil bezogen hatten (Schlüssel lag unter der Fußmatte), kam wenig später schon der erste Anruf, ob denn alles zu unserer Zufriedenheit wäre und das Bier, dass sie uns freundlicherweise in den Kühlschrank gestellt hatten, auch die richtige Marke hätte :-) Ab und zu kommen sie auch mal auf einen Schwatz vorbei. Paul, mit deutsch-irischen Wurzeln, hat dann meist den Schalk im Nacken und ist immer gut drauf.

Da wir keinen Zeitdruck haben, können wir wunderbar in den Tag hinein leben. Faul auf der Terrasse bzw. am Strand liegen oder relaxt die Gegend unsicher machen. Eigentlich sind wir jetzt, nach ca. 4 Wochen, an dem Punkt angelangt, an dem es normalerweise wieder nach Hause geht. Ein schönes Gefühl, zu wissen, dass es noch lange nicht soweit ist :-)

Für 16 NZD pro Tag bekommt man hier einen Scooter oder kleines Motorrad vermietet. Uns reicht die kleinere Variante zum entspannten Umhercruisen. Seit 2014 benötigt man noch nicht einmal mehr einen hiesigen Führerschein, wenn man einen nationalen der Klasse A hat. Wäre zwar ein schönes Souvenir gewesen, aber so erspart es uns einen halben Behördentag und eine Fahrprüfung.

Mittlerweile sind wir schon mehrfach um die Insel gefahren. Eigentlich gibt es immer wieder etwas Neues zu entdecken. Und wenn man die Hauptstraße satt hat, weicht man einfach auf die parallel dazu verlaufende alte Straße aus, die auch fast noch durchgängig um die Insel befahrbar ist. Dort trifft man auch so gut wie keine Touristen. Höchstens hin und wieder ein paar bösartig kläffende Hunde, wenn man sich einem Privatgrundstück zu sehr genähert hat. Die haben aber in der Regel mehr Angst als Vaterlandsliebe.

Schade, dass es durch das Innere keine befahrbaren Wege gibt. Die bergige Landschaft hätte sicher das ein-oder andere lohnenswerte Fotomotiv geboten. Die Inland-Tracks sind zwar gut begehbar, leider haben wir aber unsere Wanderschuhe nicht dabei. Statt dessen haben wir uns mal dem Nationalsport gewidmet. Ein Rugbymatch in tropischer Umgebung hat schon was. Eine Halbzeit reicht allerdings, wenn man die Regeln nicht versteht...

Eine beliebte Touristenattraktion ist die tägliche Ankunft von NZ 46, einer Boeing 777-200 der Air New Zealand gegen 15.20 Uhr. Die überquert im Anflug auf Rarotonga die Küstenstraße nur Sekunden vor dem Aufsetzen in weniger als 50m Höhe. An dieser Stelle finden sich dann auch meist ein paar Schaulustige ein, um sich bei ohrenbetäubendem Lärm vom Jetblast eine neue Frisur verpassen zu lassen. Sieht schon beeindruckend aus, wenn der Riesenvogel für einen Moment über einem zu stehen scheint und man den Schriftzug auf der Sonnenbrille des Piloten sehen kann:-)

Tauchen waren wir natürlich auch wieder. Diesmal bei Sabine und Sascha, zwei ausgewanderten Deutschen, und ihrem Big Fish Divecenter. Die Tauchplätze ähneln sich irgendwie, es sind meist bizarre Landschaften ausschließlich aus Steinkorallen. Nicht ohne Reiz, zugegeben, gerade die kleinen Canyons oder Grotten haben etwas Besonderes, allerdings auch nicht so fischreich, wie wir erwartet hatten. Immerhin sahen wir zum ersten Mal eine spanische Tänzerin. Dafür hatte der letzte Tauchgang ein besonderes Highlight zu bieten. Nach dem Durchtauchen einer kleinen Höhle waren wir schon auf dem Weg zum Ausstieg aufs Boot, als James, unser Guide, plötzlich innehielt und abwechselnd auf seinen Bauch und seine Ohren zeigte. Schließlich hörten wir es alle, Walgesang und ganz in der Nähe, wie es schien! Unbeschreiblich. Die tieferen Basstöne brachten tatsächlich die Bauchdecke zum Schwingen.

Sascha, unser Skipper, meinte später, ein Buckelwal-Weibchen mit einem Jungen wären nur etwa 20-30m von uns entfernt gewesen. Leider haben wir sie unter Wasser nicht sehen können, dafür war die Sicht ins Blauwasser zu schlecht. Wenigstens haben wir den Tauchgang noch so rechtzeitig beendet, dass wir die beiden Giganten auf dem Heimweg noch eine Weile vom Boot aus einiger Entfernung beobachten konnten. Großartig. Eigentlich hatten wir erst in Tonga mit Walen gerechnet. Nun, da wir wissen, dass sie da sind, halten wir jeden Tag am Strand Ausschau. In der Zeit der Kinderstube sind die Tiere ziemlich ortstreu. Zweimal haben wir sie inzwischen schon wiedergesehen, allerdings zu weit weg, um gescheite Bilder machen zu können. Naja, Tonga ist nicht mehr fern.

Eine großartige Erfindung ist der samstägliche Wochenmarkt Punanga Nui in der Hauptstadt Avarua. Nicht, dass wir ein besonderes Faible für Märkte hätten. Aber dieser hat etwas Besonderes. Einen Bäckerstand, der richtiges Schwarzbrot feilbietet. Nach mehreren Wochen mit ausschließlich Baguette oder weichem Weißbrot ein absoluter Genuss! Da musste der gelbe Blitz heute früh gleich nochmal dem strömenden Regen trotzen, es ist unser letzter Samstag auf Raro und wer weiß, wann es wieder etwas gibt. :-)

Drei Tage dürfen wir noch auf dieser schönen Insel zubringen, bevor es via Auckland nach Tonga weiter geht. Jetzt hört der Regen endlich auf. Ich glaube, ich tue es ihm gleich.

Antworten

#südsee#cookislands#rarotonga