Veröffentlicht: 13.11.2017
Nach fünf wunderbaren Tagen in Anglesea an der Great Ocean Road flogen wir nach der Rückgabe unseres Campervans von Melbourne nach Christchurch weiter.Dort holten wir unser nächstes fahrbares Zuhause für das folgende Monat ab. Diesmal handelt es sich um ein schon etwas in die Jahre gekommenes Exemplar mit bereits 460.000(!) Dieselkilometern. Bislang hatte ich gar keine Ahnung, dass Autos überhaupt so viele Kilometer erreichen können. Beim ersten Eindruck war ich etwas verzweifelt, da auch die Stauräume im Vergleich zum Vorgängerwohnmobil recht bescheiden ausfielen. Aufgrund des Nachtfluges hatte ich praktisch nicht geschlafen, wodurch die Erschöpfung meine Enttäuschung noch obendrein verdoppelte. Doch alles kein Problem, solange man einen passionierten Heimwerker wie Peter dabei hat, der nach einem Besuch in einem Bauhaus und dem Erwerb diverser Plastikboxen schlagartig die sehr unpraktisch angelegte Inneneinrichtung funktionell mit plötzlich ausreichend Stauraum verwandelt und außerdem noch gleich ein gewisses Ordnungssystem hineinbringen konnte. Danach fühlte sich alles gleich besser an, nachdem alles Nötige seinen Platz gefunden hatte.
Christchurch ist nach dem verheerenden Erdbeben 2011 noch immer im Wiederaufbau begriffen. Damals waren 185 Menschen getötet und praktisch die komplette historische Innenstadt zerstört worden. Im Rahmen eines Kunstprojektes wurde symbolisch für jedes Opfer ein weisser Stuhl platziert.
Baustellen und Kräne prägen das Stadtbild und noch immer sieht man vielerorts als provisorische Geschäfte und Lokale adaptierte Container. Man kann aber schon jetzt erahnen, dass sich in einigen Jahren Christchurch völlig neu und modern aufgestellt haben wird.
Neuseeland hat uns völlig in seinen Bann gezogen. Und das vor allem wegen der unfassbar schönen Landschaft.
Die Fahrten durch hügelige, üppigst grüne Weiden und gefühlte ( und auch tatsächliche) Millionen grasender Schafe und Rinder ist einfach umwerfend, pure Idylle! Bei uns völlig unüblich, wird hier ebenso Wild gezüchtet.
Städte wie Dunedin haben zwar auch einiges zu bieten, doch wir haben uns bevorzugt im ländlichen Bereich und in Küstennähe aufgehalten.
Aufgrund der Entstehungsgeschichte des Landes ist die Gegend extrem abwechslungsreich und speziell.
Wenn ich bisher im Laufe unserer Reise irgendwo von diversen Hotspots schwerst beeindruckt gewesen war, hatte Peter immer wieder gemeint, das erlebe man in Neuseeland einfach " im Vorbeifahren" ohne extra zum Teil recht teure Touren buchen zu müssen. Und genauso ist es tatsächlich, einfach unglaublich!
So besuchten wir die Moeraki Boulders, die wie Riesenkugeln am Strand verstreuten Gesteinformationen.
In Owaka spazierten wir zum Nugget Point, wo wir das Glück hatten auch auf ein paar Seelöwen zu treffen.
Weiter gings dann bei sehr kaltem und regnerischem Wetter zu den Cathedral Caves, die nur während eines ganz engen Zeitfensters bei Ebbe zugängig sind. Nasse Füsse lassen sich trotzdem nicht verhindern;).
Die azurblauen Blue Pools tragen ihren Namen völlig zu Recht.
Nach jeweils recht gemütlichen Wanderungen war uns jeweils bei halbwegs guter Sicht ein Blick auf den Gletscher des Fox Glaciers und des Franz Josef Glaciers vergönnt.
Von Collingwood aus machten wir einen Abstecher zum Cape Farewell.
Der Abel Tasman Nationalpark liegt im Norden der Südinsel. Ausgehend von Motueka machten wir eine etwa 12km lange Küstenwanderung, die uns richtig begeisterte.