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Charleston, die Great Smoky Mountains, Gatlinburg - 3 Bundesstaaten an 1 Tag

Veröffentlicht: 19.05.2021

Donnerstag 27.05. – Charleston-Gatlinburg-Maggie Valley (South Carolina-Tennessee-North Carolina)

Schon vor 8 sitzen wir im Auto, die Sonne strahlt vom blauen Himmel, also nochmal runter an die East Battery und Bay Street, um die Häuser in richtigem Licht (nochmal) zu fotografieren. Wir fahren auch nochmals über das Kopfsteinpflaster durch die schöne Tradd Street und machen Bilder.


Bay Street, Charleston
Bay Street, Charleston
Tradd Street, Charleston

Dann geht’s aber zurück nach Westen. Heute haben wir einen recht langen Trip vor uns und eigentlich wollen wir nur an den Rand der Smoky Mountains in die Nähe von Asheville (North Carolina) und dort die Biltmore Estates ansehen. Dies ist ein schloßartiges Haus der Vanderbilts, in dem sie von unzähligen Reisen sämtliche Möbelstile versammelt haben.

Transport eines kompletten Swimmingpools auf dem Highway

Wir fahren kurz vor Asheville eine Touristen-Information an. Die Frau dort erklärt uns, daß der Eintritt um die $ 60 pro Person kostet. Das ist mir zu viel, um von einem Ami Möbel-Sammlungen anzusehen. Die Dame dort empfiehlt uns Asheville als traumhaften Ort „Asheville has it all“. Naja, wir haben eh schon zu Asheville ein gestörtes Verhältnis, nachdem in dieser – angeblich für Art Deco berühmten Stadt – im Internet von Deutschland aus kein bezahlbares Hotel zu finden war.

Nachdem das Wetter traumhaft ist und wir rund 30 Grad haben, entscheiden wir uns kurzerhand Asheville Asheville sein zu lassen und heute schon in die Smoky Mountains zu fahren. Morgen ist die Wettervorhersage schlecht und da die Smokys ihren Namen ja wg. des Dunstes oder Nebels haben, ist es nicht wirklich vielversprechend das dann auch noch in schlechtem Wetter zu erleben.

Auf geht’s die Route 19 entlang Richtung Smokys und wir finden in Maggie Valley, einem Kuhdorf an der Straße mit Blick auf die Berge ein Best Western Hotel und kriegen ein klasse Zimmer für 55$. Wir haben einen Balkon und ein riesiges Eck-Zimmer, Schaukelstühle vor dem Zimmer.

Unser Hotel in Maggie Valley

Wir schmeißen unsere Taschen ab und sitzen gleich wieder im Auto und fahren auf den Blue Ridge Parkway Richtung Great Smoky Mountains National Park.

Der Blue Ridge Parkway ist eine viel gerühmte Panoramastraße durch die Appalachen. Sie beginnt im Norden im Shenandoah National Park, wohin wir auch noch kommen werden und zieht sich auf insgesamt 467 Meilen von Virginia durch North Carolina bis in die Cherokee Indian Reservation am Fuß der Great Smoky Mountains. Der Parkway wurde 1935 mitten in der Weltwirtschaftskrise als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme begonnen, aber erst 1987 fertig gestellt und war Amerikas erste ausschließlich dem Ausflugsverkehr vorbehaltene Straße, an der es keine Werbeschilder, nur wenige Raststellen und außer Natur wenig andere Besichtigungspunkte gibt. Am gesamten Parkway gibt es nur eine Tankstelle!

Smoky Mountains

Der Great Smoky Mountains Nationalpark ist ein Nationalpark ohne Eintrittsgeld, der für uns auch zunächst nur aus einer Straße von Ost nach West durch diese Hügellandschaft geht. 

Smoky Mountains

ennessee und North Carolina teilen sich den nur 85km langen und 30 km breiten Park, dessen höchste Erhebungen zu den prominentesten Punkten im amerikanischen Osten zählen. Rund 109 km des Appalachian Trails (des berühmt-berüchtigten Wanderweges bis nach Maine) führt durch die Smoky Mountains, quer über den 2080 m hohen Clingman’s Dome von dem man über die vom häufigen Dunst eingehüllten Höhenzüge blickt, die dem Park seinen Namen gaben.

Appaalachian Trail
Wanderer
Smoky Mountains

Wir fahren also auf einem kleinen Abschnitt des Blue Ridge Parkway, was etwas unspektakulär ist. Schön zwar, aber meist fährt man ohne Weitsicht durch Laubwald. Ab und an kann man auf die sanften, dunstigen Hügel schauen. Fotografieren ist schwierig, es suppt alles weg. Der Nationalpark, den wir dann erreichen, wird von einer Straße durchquert und kostet keinen Eintritt. Am Ende liegt Gatlinburg.

Wir fahren also erstmal durch diese Hügellandschaft, meist recht weit oben. Es ist eine 1spurige Straße, deren Fülle in der Hochsaison man sich nicht wirklich vorstellen will. Jetzt ist es noch recht leer, wird aber sicher morgen zum Memorial Day Weekend deutlich voller sein.

Etwa auf der Hälfte der Straße nach Gatlinburg, liegt Newfound Gap etwa 1.700 Meter hoch und die Grenze zwischen North Carolina und Tennessee. Wir haben heute also 3 Staaten bereist: South Carolina, North Carolina und Tennessee!

Newfound Gap

Die Aussicht von Newfound Gap ist schön aber eben auch „smoky“ und Bilder sind nicht gut zu machen. Wir gehen etwa 50 Meter auf dem Appalachian Trail, von dem wir nun schon so viel gelesen haben und der uns irgendwie fasziniert. Ein Schild sagt: Bis zum Kathadin Mountain in Maine - dem Ende des Weges, sind es noch fast 2000 Meilen zu laufen!

Appalachian Trail
Appaalachian Trail - noch fast 2000 Meilen bis nach Maine!

Weiter geht es und wir sehen noch mehr Wald und noch mehr Wald und ab und an einen freien Blick auf dunstige Berghänge.

Die Einfahrt nach Gatlinburg ist nach der vorherigen Kulisse ebenso beeindruckend wie furchtbar. Eine Art Las Vegas für Arme mit rummeligen ramschigen Läden, Fressbuden, Fast Food- und Souvenir-Läden reiht sich an einer einzigen Hauptstraße auf.

Gatlinburg/Tennessee
Gatlinburg/Tennessee

In der Hoffnung, daß dies hier nicht überall so sein kann, fahren wir die Straße bis zum Ende, drehen aber – bevor es wieder in den Wald geht – um und fahren zurück.

Zitat aus meinem Reiseführer:

„In unmittelbarer Nähe der nördlichen Parkgrenze stellt Gatlinburg mit konzentrierten Ansammlungen von Motels, Shopping Malls, Souvenirläden, Vergnügungsparks und Restaurants einen starken Kontrast zur Naturszenerie im Nationalpark dar. Die in einem engen Tal liegende Touristenhochburg präsentiert sich wie eine Voralpenversion von Torremolinos“.

Dem können wir nicht widersprechen…

Es ist fast 17.00h, aber hier ist es für uns unvorstellbar zu bleiben, um etwas zu essen (was wir seit dem Frühstück um 7.30h schon nicht mehr getan haben). Also wieder die ganze Strecke zurück durch die Smokies, wo es auch keine Möglichkeit zur Einkehr gibt. Wir hoffen auf einen kleinen Ort Cherokee, der überall als „authentical Indian Village“ betitelt wird. Ein Begriff, der auf dieser Reise eine völlig neue Bedeutung für uns bekommen wird. Das war auch die Aussage der Frau, die Asheville erfürchtig mit „Asheville has it all“ umschrieben hatte, was uns den Eindruck aufdrängte, dass ihr für die Schönheit dieser Stadt die passenden Worte fehlten.

Nach gut einer Stunde Fahrt und 35 Meilen erreichen wir Cherokee, das „authentical Indian village“, das aussieht wie Gatlinburg in klein, nur, dass hier auch noch riesige Casinos stehen. 

Zweisprachiges Straßenschild in Cherokee

Alles, was wir zuhause über den Ort gelesen hatten, lässt sich hier nicht finden und es drängt sich die Vermutung auf, dass die Reiseführer-Schreiber nie hier waren.

...und zurück nach North Carolina

Unsere Mägen hängen auf halb acht, es ist 18.00h und wir sitzen seit 10 Stunden im Auto…Da wir weder McDonalds noch Pancake House wollen, fahren wir immer noch weiter und finden hinter Cherokee ein All-you-can-eat-Restaurant mit akzeptablem Buffet für 10,95$. Salat und warmes Essen sind schnell vertilgt. Es ist erst 18.45h, als wir nach 11 Stunden und rund 400 Meilen Tagesetappe wieder im Hotel aufschlagen.

Ich verkrümel mich auf den Balkon in einen Schaukelstuhl und lese in der Zeitung, dass gestern in Asheville ein Schwarzbär mitten durch die Stadt gelaufen ist. Es gibt beeindruckende Fotos.

Vor mir ist ein Berghang, der Ausläufer der Blue Ridge Mountains und ein paar bekloppte Amis, die ihren Köter im Hotelpool schwimmen lassen – es ist immer was zu Gucken…!

Friedliche Stimmung am Ende dieses Tages. Die Smokies waren doch nicht so schön, wie gedacht, aber nun wissen wir das auch :-).


 

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