Wochenendtrip nach Puerto Varas

Schade, dass man während eines Praktikum nicht die studentische Freiheit besitzt, selbst zu entscheiden, welche Kurse man besucht und welche man skipt. So bin ich unter der Woche an meine Arbeitszeiten gebunden und habe nicht viel Zeit, um zusätzlich noch etwas zu erkunden oder weit mit dem Bus zu fahren. Aber hey, willkommen im Alltag eines Erwachsenen ;D.

Da wir aber noch jung, dynamisch, vital und vor allem neugierig sind, holen wir das beste aus unseren Wochenenden heraus. Was heißt das?! Party hart bis 5 Uhr morgens.. nein quatsch. So ist es wirklich:

Wir haben Freitag Abend einen Bus nach Puerto Varas genommen, 2 Tage im Hostel verbracht, immer um 7 aufgestanden, um den Tag zunutzen und Sonntag spät gegen 22 Uhr zurück nach Valdivia. Klingt stressig, war es auch, aber positiver Stress :).

Puerto Varas liegt an dem zweitgrößten See Chiles, dem Lago Llanquihue und ist eine der „deutschesten“ Städte in Chile. Viele Cafes mit „Apfelstrudel“ und „deutsche Häuser“ im Stil des 19. JH. Wenn man die Uferpromenade besucht, hat man Blick auf 2 Vulkane, den Osorno und den Calbuco. Beide von Schnee bedeckt und auf dem Osorno kann man sogar Skifahren. Wunderschön.

Wir sind in einem der renomiertesten Hostels in Chile untergekommen und ich muss sagen, es war wirklich sehr schön. Diesmal waren wir in Mehrbettzimmern mit Doppelstockbetten untergebracht, aber es war soo weiträumig und die Atmosphäre sehr gemütlich. (Es ist fast schon traurig, dass die Hostels immer wärmer und komfortabler, als die eigene Unterkunft.) Mein Highlight jedoch: eine luxoriöse Kaffeemaschine. (Wenn ich Geld verdiene, werde ich auch in sowas investieren. Der Kaffee war sensationell und notwendig, wenn man so früh aufsteht ;).

Wir wollten jedoch nicht die Tage in der Stadt verbringen, sondern raus in die Natur! Also besuchten wir die Saltos de Petrohue. Beeindruckende Wasserfälle. Man sah förmlich die Kraft, die ein Wasserstrom besitzen kann und bekam ganz schönen Respekt davor. Danach ging es über eine Schotterstraße zum Ort „Petrohue“. Das ist eigentlich nur eine Sackgasse mit einem Kreisverkehr, einem Hotel und drei Restaurants, wo man den Nationalpark betreten kann. Nachdem wir uns beim Nationalpark- Ranger angemeldet haben (immer mit Ausweiß und Notfallhandynummer) entschieden wir uns für den „Desolation- Trail“. Es ging zu einem Aussichtspunkt, auf den Vulkan Osorno und einem weiteren angrenzenden See, den Lago Todos los Santos. Ich glaube die Bilder sagen hier wieder mehr.. Der Weg war diesmal sehr sandig und so fühlte es sich ein bisschen nach Strandwanderung an, ganz schön anstrengend. Hinzukam, dass wir auf dem Rückweg den Trail ein bisschen verfehlten und schnellen Fußes über ein paar Steine am Ufer des Sees klettern mussten, um den letzten Bus zu erwischen. Hat aber Gott sei Dank alles geklappt und wir belohnten uns mit Pizza, Bier und Pisco-Sour. Denn es wurden 26 km auf unserem Schrittzählern im Handy angezeigt und die fühlten wir auch :). Abschließend beobachteten wir den Sonnenuntergang über den Vulkanen.

Da uns der Nationalpark (mal wieder) so gut gefiel, machten wir am folgenden Tag einen anderen Trail, der etwas abgelegener war. Zwischen den Vulkanen, bei strahlendem Sonnenschein, im beginnenden Frühling. Herrlich! Der Rückweg, war leider nur eine große Straße, aber so eine „Road“ hat ja auch ihren Charme. Ein weiteres Highlight war die Laguna Verde. Ein kleiner Tümpel mit 12m Metern tiefe, von einem unbeschreiblichen Grün. Ursache hierführ sind spezielle kleine Algen die unter der Oberfläche leben. Wieder standen 15km auf unseren Handys, wo kommen diese Zahlen nur her?! :D Den Sonntag-Nachmittag ließen wir dann ruhig mit Kuchen (der BESTE Maracuja-Käsekuchen in meinem Leben) an der Strandpromenade von Puerto Varas ausklingen, bevor es hieß: Sacken packen und ab zum Bus. Alles in allem: Ein sehr schön anstrengendes, perfektes Wochende!

Frieda (18.10)