Adíos Valdivia! - und aufs ins Abenteuer

Wo ist die Zeit nur hin??! Es ist mittlerweile Dezember und ich habe die letzte Woche in Valdivia an meinem Arbeitsplatz hinter mir. Rückblickend muss ich feststellen, der Anfang war schwierig, ich kannte Niemanden und konnte auch mit Niemandem reden, auf Grund der Sprachbarriere. Dazu kam der undankbare Winter mit viel Regen und zu Hause bleiben. Aber dann, in der Festwoche unternahm ich meine erste Riese hier in Chile und seitdem muss ich mir aufschreiben, was ich wann gemacht habe, ansonsten vergesse ich es wieder. Es ist so viel passiert.

Ich habe mich am Anfang sehr ins Spanisch- lernen reingehangen. Jetzt habe ich so ein paar Grundkenntnisse und kann mich mit den Leuten verständigen, man ist nicht mehr so isoliert. Ich habe viele liebe, nette Leute aus Allerwelt kennengelernt und hoffe dass ich Einige mal irgendwo wieder sehen kann.

Nach anfänglichen Schwierigkeiten habe ich schlussendlich doch ganz brauchbare Ergebnisse im Labor erzielen können. Ich habe selbstständig an meinem eigenen Projekt arbeiten können, mir die Zeit zum Schluss sogar selbstständig einteilen können. Vorher hätte ich mir nie vorstellen können, wie sehr man sich über Bakterien auf einer Agarplatte freuen kann oder wie schwierig es sein kann seine Ergebnisse wissenschaftlich korrekt zu dokumentieren. Deshalb verbrachte ich fast die gesamte letzte Woche mit Berichtschreiben. Langweilig?! Nee, denn ich weiß ja das am Ende meine eigenen Bakterienklone stehen, die genau den Stoff herstellen, was ich möchte. :)

Zum Abschied bug ich noch eine Art Apfelstrudel für die Leute im Labor und meine Freundin Julia hat bei sich zu Hause auch ein Abschiedsgrillfest veranstaltet.

Wir waren Kumbia , eine ganz typische Lateinamerikanische Musikrichtung tanzen. Die erinnert mich sehr an Ska, mit vielen verschiedenen Blechblasinstrumenten. Yorka hat sich gewünscht, dass ich nochmal Kürbissuppe für sie koche und ich versuchte mal ein bisschen für meinen Trail-Run im Januar zu trainieren. Ein anderer Labormitarbeiter wurde auch verabschiedet und es gab ein fettes Pizza-Sushi-Torte- Bier-Mittagessen, weil die Leute im Lab Bock dazu hatten.

Außerdem habe ich mal so ein paar typische Touristendinge in Valdivia gemacht. Denn es ist tasächlich so: wenn du eine Attraktion direkt vor der Haustür hast, machst du das nicht. Viel zu nah dran. Dabei ist eine Flussrundfahrt mit den Seelöwen so schön und es lohnt sich auch in unserer Sky-topbar einen Gin mit Aussicht über die Stadt zu trinken.

Fazit ich habe meine Zeit in Valdivia über alles genossen und kann nur Jedem empfehlen selbst mal hierherzukommen (aber nicht im Winter ;)). Ich bin gespannt, was ich auf meinen Reisen so erleben werde und hoffe, dass ich die Valdivianer im Januar nochmal wieder sehen kann.

Jetzt geht es erstmal eine Woche nach Argentinien. Bariloche, die Hauptstadt für Wanderfreunde und Schokoladenliebhaber, also perfekt für mich :). Der Weg dahin ist schonmal super spannend, es geht mit dem Bus über die Anden, Kekse und ein Saft sind im Preis mit drin. (was für ein Service!) Danach geht es zurück nach Chile, denn Yannik kommt mich besuchen (ich freue mich schon so sehr). Ich versuche trotzdem meinen Blog weiter aufrecht zu halten und mich regelmäßig zu melden.

Frieda (8.12.)