Freud und Leid dicht beisammen

Der heutige Tag stand ganz im Zeichen der Geburtstagsparty von Jubilarin Inge. Morgens um 11 Uhr rief Küchen-Chef Gerd seine Helfer zum Kartoffel schälen. Schnitzel mit zweierlei Kartoffelsalat stand auf der Speisekarte, und für knapp 40 Esser waren da einige Kilo Erdäpfel – wie sie in Bayern heißen – zu verarbeiten. Die Schnitzel hatte Gerd gestern schon geklopft, heute ging es ans Panieren.

Die Stunden vergingen und einige nutzten die Zeit für eine Stippvisite in Bad Ems. Das knapp 10.000 Einwohner zählende Städtchen ist ein wahres Kleinod. Herrlich restaurierte herrschaftliche Häuser, der wunderschöne, weitläufige Kurpark, viele kleine Cafés und Restaurants und mittendurch die Lahn, deren Wasser im Sonnenschein aufgeregt funkelt. Ich persönlich habe wenige Städte in Deutschland gesehen, die mir besser gefallen haben. Darum drängte sich die Frage auf, warum an einem Samstag auf den Straßen nichts los ist. Wären nicht zwei Hochzeiten gewesen, samt Fotografen und neugierigen Zuschauern, wäre die Innenstadt nahezu ausgestorben gewesen und das an einem sonnigen Tag Mitte Mai. Als Bad Emser würde mich das nicht mehr ruhig schlafen lassen …

Auf Inges Geburtstag am Abend war auf jeden Fall mehr Spektakel geboten. Das Essen, das Gerd und seine Ute auf die Teller zauberten, war einmal mehr spitze. Dazu servierte der Chor unter Irmis Leitung im Anschluss ein selbst gedichtetes, mehrstrophiges Geburtstagslied für Inge und ihren Herbert, die im nächsten Jahr ihr Eisernes Ehejubiläum feiern, also 60 Jahre verheiratet sind.

Aber auch bei den Reisemobilfreunden herrscht nicht immer eitel Sonnenschein. Wie Vorstandsmitglied Karl Meyer heute bekannt gab, ist gestern Club-Mitglied Ralf mit erst 69 Jahren verstorben. Er war schon längere Zeit schwer krank, sein plötzliches Ende kam aber doch sehr überraschend. Sicher ist, dass die RMF-Freunde das Andenken an den ruhigen, sympathischen Hamburger mit einem Lächeln im Herzen bewahren werden.