Via_de_la_plata
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14. Tag 12 nach Aldeanueva del Camino

Veröffentlicht: 09.11.2024

Ich war um 5 wach und wollte wach bleiben, bin aber nochmal eingeschlafen. Um 5:40 ging mein Wecker, aber ich habe ihn direkt ausgemacht. Mein Mitpilger im Raum ist nicht wach geworden. Ich finde das schlimm, wenn Leute ihren Wecker nicht ausmachen und alle im Raum wach werden. Jedenfalls habe ich dann alle meine Sachen gepackt und bin in die Küche. Dort habe ich mich umgezogen und alles verstaut. Dann wollte ich mir einen Kaffee machen, aber in dem Kaffeepott war so gut wie nichts drin. Es hat für eine Tasse gereicht. Wenigstens gab es Milch dazu. Es gab Pulverkaffee, aber keinen Wasserkocher und Wasser im Topf zu erhitzen hatte ich keine Lust. Dann habe ich noch 2 Joghurts, die ich mir gestern gekauft habe, gegessen, um ein paar Proteine im Frühstück zu haben. Sonst gab es 3 verschiedene kleine Kuchen und so Biskuit und dann noch Butter, Marmelade und Tomatenaufstrich. Also alles sehr überschaubar, aber ich bin ja nicht auf den Jakobsweg wegen dem Frühstück. Mir reicht das generell und ich würde mich auch nicht beschweren, besonders, wenn man bedenkt, dass man für das Frühstück teilweise nur 2-4€ zahlt. Da kann man jetzt auch kein komplett-Buffet erwarten und mir ist ja auch wichtig, dass ich jederzeit frühstücken kann. Auf meinem letzten Jakobsweg war ich in einem Hotel an einem Ort, wo es ein tolles Frühstück gab, aber das dann erst um 8, sodass ich erst um 9 aufgebrochen bin mit vollem Bauch. Deswegen finde ich es so gut. Um kurz nach 6 bin ich dann los. Es war erstaunlich kalt und ich habe mir sogar überlegt, mein langes Shirt anzuziehen, aber bin dann so los mit meinem Regencape. Nach 20 Minuten bin ich dann in den Wald und dort musste ich erstmal wieder einen Berg hoch und war sehr froh, dass ich kein langes Shirt an hatte.ich mag es sehr, früh morgens los zulaufen, wenn alle noch schlafen. So hat man seine Ruhe. Im Wald musste ich dann über ein Tor klettern. Ich weiß nicht, ob ich zu blöd war, es zu öffnen oder wirklich nicht zu öffnen war, aber so habe ich dann noch eine kleine Klettereinlage hingelegt. Heute war es wieder sehr nebelig. Mir fällt auf, dass sich meine Stimmung morgens immer wiederholt. Zunächst noch motiviert, wenn ich los gehe. Dann geht es meist in den Wald und Berge hoch und dann verfluche ich wieder alles. Dann wird es hell und ich bekomme wieder bessere Laune. Und wenn ich Tiere sehe, bin ich eh immer gut gelaunt. Apropos Tiere: Ich bin ein paar schwarze Schweinen begegnet und normalerweise sind sie sehr schreckhaft, aber diese hier sind sogar auf mich zugekommen und mir dann auch hinterher. Ein wenig unheimlich, aber süß. Dann bin ich weiter. Achso. Davor hätte ich mich fast verlaufen. Ich verwende die Camino Love App und die ist eigentlich auch genau, aber später hätte sie mir einen falschen Weg gezeigt. Dort hätte es einen Weg geben sollen unter der Autobahn, aber den Weg gab es schon einen Kilometer vorher. Ich schaue ich auf die App, Google Maps und die Markierungen am Weg.  Nur morgens und im Dunkeln achte ich besonders darauf. Sonst gehört Verlaufen ja dazu und wenn man nicht gerade eine 50 Kilometer Etappe läuft, ist es ja auch nicht schlimm und man sieht mehr.

Wie ich mich verlaufen hatte, hätte ich nämlich einfach über die Wiese weiter. Also nicht auf einem Weg. Jedenfalls habe ich es dann noch gesehen, sonst wäre ich in die entgegengesetzte Richtung gegangen. Ich bin an vielen Seen und Sumpfgebieten vorbei und es gab wieder Stellen, wo es sehr matschig war. Ich dachte an einer Stelle, das wäre es und ich lege mich hin, aber konnte noch reflexartig das Gleichgewicht halten. Dafür, dass es solange nicht geregnet hat, ist es an vielen Stellen noch erstaunlich feucht und nass. Ich bin mal gespannt, wenn der Regen zurück kommt. Zum Glück gab es an vielen feuchten Stellen große Steine, wo man drüber laufen konnte. Nur an einer Stelle war darüber ein Dornenbusch gewachsen, also auch nicht so ganz optimal. Dann bin ich noch an Cáparra vorbei, eine Stadt aus der Römerzeit, wo noch einiges erhalten ist. 

Dann bin ich auf einer Straße angekommen, die ich eine Stunde entlang gehen durfte und ich habe in der ganzen Zeit nur ein Auto gesehen. So gehe ich gern auf der Straße. Und generell mag ich es, auf Asphalt zu gehen, denn dann muss man nicht aufpassen, wo man hintritt. Später habe ich eine Autobahn unterhalb überquert und hätte dann links weiter gemusst, nur dort gab es einen Bach, dessen Wasser sehe hoch stand. Es gab Steine vorm Bach und danach, aber nicht darüber. Entweder nicht clever zu Ende gedacht oder ist einfach noch nicht fertig gebaut. Ich bin da bestimmt 10 Minuten alle Stellen hoch und runter und habe geschaut, wo ich am Besten rüber kommen kann. Ich habe auch ein paar große Steine reingeschmissen, über die ich dann balancieren wollte, aber es war unmöglich. So musste ich über die Autobahn einen Umweg gehen. Dann ging es wieder ins Grüne. So langsam hat die Sonne schon gut gebrannt und mein Wasser war auch leer. Und in bin an Brunnen vorbeigekommen, wo es aber leider kein Wasser gab. Im Ort angekommen habe ich direkt einen Brunnen mit Wasser gefunden und bestimmt erstmal einen Liter getrunken. Ich wollte mich eigentlich auf die Suche nach einem Laden machen, um Wasser zu holen, aber das hat sich ja jetzt erübrigt und wäre auch schwer geworden, weil es ein kleiner Ort und dann noch Samstag Nachmittag, wo gefühlt alles zu hat. Ich bin dann zur Herberge. Es war noch niemand da. Nach meinem Anruf kam jemand nach fünf Minuten und für 16€ gab es einen Platz in einem 10-Bett-Zimmer. Das Bett ist sauber, bequem und es gibt eine Heizung und Decken. Ebenso ist Frühstück enthalten. Mal schauen, was es da morgen gibt. Gleichzeitig sind noch zwei Italiener angekommen, die ein wenig seltsam sind. Ich habe ich vorgestellt und ein wenig mit ihnen geredet, aber die sind irgendwie auf einer anderen Welt. Dann ist noch ein Radpilger mit ins Zimmer gekommen, ein Spanier, der ganz cool ist. Ich habe dann geduscht und mich dann ausgeruht. Die Italiener haben dann Musik und anderes am Handy gehört. Ich finde es nicht störend, aber man hätte wenigstens fragen können, ob es jemand anderen stört. Ich bin in die Küche und habe meine Reste vom Frühstück gegessen. Dann bin ich nochmal kurz raus, um ein paar Sonnenstrahlen abzubekommen. Und dann habe ich mich wieder ins Bett gelegt. Obwohl es hier sauber und bequem ist, fühle ich mich nicht so wohl. Ich bin mal gespannt, wie es morgen ist. Da werde ich in einer Herberge übernachten auf Spendenbasis. Die soll aber so schön sein und sonst im Ort gibt es nur Hotels für 60€. Deswegen werde ich morgen mal wieder diese Erfahrung machen. Ich schreibe gerade den Blog und werde sonst heute nicht mehr viel machen.

Ich melde mich morgen wieder

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