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Mit Pauken und Trompeten verlassen wir Bolivien

Veröffentlicht: 02.07.2017

In Oruro, der Stadt im Herzen des Altioplanos Bolivien's gelandet, lernten wir Luise und seine crew kennen. Sie führen ein Hostal "graciela". Zum ersten Mal in unserem Leben kamen wir in den Genuss einer "free walking tour" bei der wir viel über die Stadt und ihre Geschichte erfahren konnten. Oruro ist vor allem wegen seinem Karneval sehr bekannt. Es gibt hier eine eigene Straße in welcher das ganze Jahr an den auffälligen Kostümen und Masken genäht und gebastelt wird. Es wird im Februar ein ganzes Wochenende lang gefeiert und vor allem getanzt. Jeder der Tänze hat seine eigene Bedeutung und die Zahl der Einwohner die an diesen Tagen in Oruro sind verzehnfacht sich.

Oruro hat unter anderem auch die ältesten Mienen Boliviens. Hier wird Gold, Silver, Kupfer und andere Metalle abgebaut. Wir kamen dazu ein Mienenmuseum zu besuchen, was uns einen Einblick in die schrecklichen Bedingungen der Mienenarbeiter gegeben hat. Durch die harten Bedingungen bei der Arbeit in der Miene haben die Arbeiter eine Lebenserwartung von nicht mehr als 50 Jahren, leben sie länger, befinden sie sich meist in schrecklichen gesundheitlichen Zuständen. In der Miene staubt es, die Arbeit ist hart, an den Wänden sammeln sich Pilze und Algen dessen Staub man täglich einatmen muss. Es ist stehts dunkel und man kaut Coca und trinkt Alkohol um die harte Arbeit zu ertragen. Um vom Unheil geschützt zu sein opfert man bei jedem Eintritt in die Miene Tabak, Alkohol und Coca an den "Teufl", welcher als Statue in jeder Miene präsent ist. In Oruro steht wahrschinlich die einzige Kirche der Welt, in der der Teufel in Bildern, Statuen und Gemälden präsent ist. In den Kulturen des Altiplanos spielt vor allem die Dualität eine sehr große Rolle. Aus diesem Grund und natürlich dadurch, dass der Teufel eine wichtige Rolle in den Mienen spielt, existiert hie auch in der katholischen Kirche Gott und Teufel.

Durch unseren Freund Luis und das Hostal "Graciela" konnten wir mit einer riesen crew eine comunidad in der Nähe von Oruro besuchen. Gemeinsam feierten wir das neue Jahr der Aymara. Wir opferten coca, Alkohol, Geld und Bilder aus Salz, machten ein Lagerfeuer und tranken. Um ca. 3 Uhr morgens brachen wir auf und machten uns auf zum dreistündigen Aufstieg eines Berges (Incapukara) Puh, wir haben ja nicht gewusst dass wir noch eine Bergtour machen, das war schon eine ganz schöne Herausforderung. Oben angekommen harrten wir in der Kälte aus und warteten schwer auf die ersten Sonnenstrahlen. Kommen die über den Bergen raus, beginnt für die Leute hier ein neues Jahr. Alle stehen mit ausgestreckten Händen da und begrüßen die Sonne. Ein unglaublich schöner Moment. Ein Lama wird geopfert und dessen Blut wird in die Prerie gestreut um Glück in das neue Jahr zu bringen.

Beim Abstieg nahmen wir mit ein paar Leuten einen anderen Weg und kamen bei einem Loch im Boden vorbei. Wir stiegen hinab und konnten eine km lange Höhle entdecken die eng und unbeforscht ist, man kommt sich ein bisschen wie Alice im Wunderland vor, nur das man eher langsam voran kommt.

Endlich wieder bei unserer Base angekommen warten wir total müde auf eine Rückfahrmöglichkeit und kommen schlussendlich auch wieder gut in Oruro in unserem traumhaften Haus am Hügel an, wo wir uns ausruhen.

Hier in dem sich total gut anfühlend Haus, feiern wir mit Filmen, selbst gemachter Pizza, einer menge Eiscrem und natürlich dem ein oder anderem Wein Ruben's Geburtstag bevor unsere Reise weitergeht.

Salinas heißt das nächste Ziel.

Ein kleines Dörfchen am Fuße des Vulkanes "tunupa" und dem Eingang zur weltbekannten "salar de uyuni". Mit unseren zwei mexicanischen Freunden und dem jungen Burschen aus Deutschland, machen wir uns auf in die Hauptstadt des Quinoas. Hier wird das ganze Wochenende gefeiert, das ganze Dorf hat sich ein Jahr lang auf dieses Fest vorbereitet. So wie hier gefeiert wird, das können wohl nur die "cholitas und papachos" Boliviens. Die Straßen sind voller Menschen, kommt man bei einer Gruppe vorbei MUSS man den "singani" (traditioneller schnaps) trinken, der einen IMMER angeboten wird wenn man bei jemanden vorbei geht (nach ca. 100m gehen ist man total betrunken und das geht den ganzen Tag, die ganze Nacht und die nächsten 3 Tage so weiter) Es wird ununterbrochen laute Orchestermusik gespielt und dazu werden Lieder geträllert. In der Nacht gibt es drei oder vier verschiedene Partys, hier wird live Musik gespielt und weiter getrunken. Wir lernen Marciela kenne, eine junge Bolivianerin, die auf der bolivianischen Botschaft in Wien gearbeitet hat (unglaublich). Die erste Diplomatin die ich live in meinem Leben kennen lerne. Wir feiern ausgiebig bis in die Morgenstunden. Natürlich tanzen wir wie wild mit den cholitad und papachos, alle wollen Fotos mit uns machen und wir haben eine menge neuer Freunde ;-)

Am nächsten Tag gibt es einen Spaziergang bei dem wir einer Menge Lamas begegnen und die Salzwüste schon spüren können. Als wir zurück in das Dorf kommen, kommen wir nicht an der Meng vorbei ohne gleich wieder betrunken gemacht zu werden, naja so geht das Fest direkt weiter. Mittlerweile liegen schon überall betrunkene Bolivianer und Innen herum, ganz egal in welcher Altersklasse- Bilder für Göttinnen.

Genug gefeiert, wie wir uns das gewünscht haben, finden wir einen LKW mit dem wir per Anhalter die "salar de uyuni" durchqueren können und so unsere Reise fortsetzten werden. Haha die etwas andere tour durch die Salzwüste- wir sind überglücklich. Eingehüllt unter einen Berg von Decken reisen zwei Familie und noch zwei Frauen mit uns hinten am LKW. Alle schlafen, nur Ruben und ich stehen eingewickelt und eingepackt mit allen Decken die wir besitzen und genießen die sehr weisse Aussicht. Es ist schweinekalt und atemberaubend schön- weiss- salzig!

Uyuni und sogleich gehts weiter nach Tarija der Stadt des Weines.

Hier bewohnen wir ein ziemlich schräges 60er Jahre Hotel, trinken Wein, machen noch einen Abstecher zum Kulturzentrum "lacupula"- wo wir eine mega lustige letzte Nacht in Bolivien verbringen durften und machen uns sogleich auf zur Weiterreise nach Paraguay !!!! Grazias Bolivia

Yea rohaihú Paraguay 

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