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Aguas Calientes, Machu Picchu, Peru

Veröffentlicht: 03.10.2016


Auf gehts zur Straße und die Daumen werden hinausgestreckt. Nach ein paar Minuten hält ein LKW an. Wir klettern auf di Ladefläche und nehmen in einem Lastenmoto, zwischen Eiern, Hühnern in Säcke und verschiedensten Lebensmitteln Platz. An dem Fluss wo wir eigentlich hinwollten angekommen, klopfen wir auf Dach und wollen aussteigen, die Familie sagt uns jedoch, dass dies keine gute Idee sei und wir mit ihnen über die Berge mit nach Santa Theresa fahren sollten. Warum eigentlich nicht, schnurstracks klettern wir wieder auf die Ladefläch. Die kleine Tochter der Familie mit uns. vom Papa werden wir noch mit genügend Decken ausgestattet. Die Fahrt führt über 4000m hohe Berge, durch kleine Dörfchen, vorbei an Lamas und den verschiedensten exotischen Obstbäumen. Wir kuscheln uns alle auf einen Haufen, die kleine Chiara in unserer Mitte, es ist extremst kalt und wir versuchen so wenig wie möglich unter der Decke hervorschauen zu lassen. Gegen den Druck der Höhe wird fleißig Coca und Lipta gekaut.

In Santa Theresa angekommen machen wir uns zu Fuß weiter auf den Weg, sollte ja nur so ca 8Stunden dauern. Die Wenigen Autos rasen an uns vorbei uns Stauben uns total ein, nicht so gemütlich unsere Wanderung. Beim nächsten Auto strecken wir unsere Daumen raus, ein Versuch ist es ja Wert. Ein Pick up hält an und wir springen hinten auf. Hehe es ist die Polizei, die uns bis in den nächsten Ort mitnimmt. Die Fahrt ist total aufregend, mit einer extremen Geschwindigkeit flitzen wir über die Schotterpiste, rechter Hand Steilhang und Bäu,e, likns gehts 100te Meter steil runter bis zum Fluss. Der wind weht uns um die Ohren und wir müssen uns festhalten, das wir nicht runterpurzel. Weiter gehts mit einem Taxi nach Hydroelectrica und von hier aus stapfen wir zu Fuß weiter. Es wird schon dunkel, doch die Zuggleise weisen uns den Weg. Über uns die Milchstraße und ein wunderschöner Sternenhimmel, um uns leuchtet der ganze Dschungel, "lucíernagas" (Glühwürmchen) funkeln überall und leuchten uns ;-) Nach ca. 2 Stunden durchqueren wir im dunkelsten Dunkel (man kann echt gar nichts sehen) einen Tunnel um am Ende offenbart sich uns ein fast unglaublicher Anblick. Nach der ganzen Pampa leuchtet hier plötzlich eine Stadt in voller Bracht und beleuchtet auch die Berge um sich, so dass diese weiß leuchten. Aguas Calientes, die Stadt am Fuße des Machu Picchus!

Die Zuggleise führen uns direkt in die Stadt und auch direkt zum Massagestudio von Chared, dass für die nächste Woche (ja es ist doch länger geworden als gedacht) unser zuhause ist.

Nach zwei Tage langer Vorbereitung auf den nächtlichen "sneakin" zum Machu Picchu, mit Wegauschecken und Ausruhen- alles ein bisschen wie in einem Film- machen wir uns in einer Sternenklaren Mittwochnacht auf den Weg.

Als aller erstes müssen wir über den Fluss, mamamia, diesen Weg hätten wir uns echt besser überlegen sollen. Bis auf die Unterhose ziehen wir uns aus und kämpfen uns durch den Fluss, das ganze dauert ca eine Stunde und wir sind danach pitschepatsche nass. Naja gut das erse Hinderniss ist überwunden. Auf der anderen "holySeite" angelangt, setzten wir uns im Kreis auf und Danken pachamama (Muttererde), für ihre Schöpfung, ihre Gaben und dafür, dass sie uns hierhergeführt hat und uns beschützt.

Voller Motivation stapfen wir nun im Dunkeln 1000e Stufen hinauf. Unsere Wegbeschreibung lauter ca so: geht um die erste Kurve, da seht ihr nach einem Miniwasserfall einen Weg steilbergauf, nach der 6ten Kurve und dem 3ten Hüttchen biegt ihr links in den Dschungel ab und geht gerade raus- dieser Weg ist etwas schwierig- ihr könnt das aber schaffen :-) ( die Beschreibung auf Spanisch könnt ihr bei den Fotos sehen) ja und das ganze in der Nacht und ohne Licht hehe, ein echtes Abenteuer sag ich euch!

Als wir den Stufenweg verlassen klettern wir erst im Dschungel einer Wasserleitung entlang steil bergauf. Danach gehts wohl wirklich ab in den dunklen Dschungel. Man sieht gar nichts, es sieht so aus als wäre eine Wand aus Erde und Wurzeln vor uns, ja hier sollen wir also rauf. Wir tauchen quasi durch das Dickicht, krakseln durch die herabhängenden Äste und Lianen und ziehen uns dürch das Gestrüpp indem wir uns bei Bäumen und Lianen festhalten. Um uns herum schwirren tausende mega laute Insekten und immer wieder bleiben wir in dem Geäst hängen! Albero hat zuerst gar nicht glauben wollen, dass wir wirklich hier hinauf wollen, aber irgendwie müssen wir doch rauf. In unseren Köpfen wiederholen sich Sätze wie, wir schaffen das, es gibt keine andere Lösung wir kommen hier rauf! Ja genau und nach diesem extremen Dschungeltauchen kommen wir auch direkt auf den Inkatrail. Hierlang können wir nicht, denn dieser führt genau zum Haupteingang. Vor uns Mauern (quasi typische inkaterassen) diese klettern wir hinauf, bis wir auf einen Weg kommen der direkt zum Machu Picchu mountain führt. Wir sind ja noch nicht genug Stiegen raufgestapft, eine weitere sehr gemütliche Stunde führt uns auf den Gipfel, es ist atemberaubend, vor allem können wir den Machu Picchu von oben sehe. Und das ganz ohne Menschen, wir sind echt die ersten hier oben - jichhhaaa!

Den Ausblick am Gipfel genossen, kommen auch schon die ersten Leute und das heißt wir können irgendwie in die Stadt rein. Alles wieder runter durch einen kleinen Eingang wo mega viele Menschen schlangestehen und uns darauf hinweisen, dass wir uns austragen müssen. Jaja wir gehen einfach schnurstraks vorbei und ja wir haben es geschafft "machu picchu for you, machu picchu for me, that is what we got, we got machu picchu for free ;-)"

So genießen wir den Tag in dieser unglaublichen Stadt der Inka, schießen Fotos, schauen uns die ganzen alten Steine genau an und ihr könnt ja euch vorstelln, dass wir schon ein bisschen müde waren nach diesem Nachtabenteur. So machen wir uns auf den Rückweg in unser Massaguestudio, wo einmal gut gekocht und danach ausgiebig geschlafen wird.

Auch Chared unser host ist glücklich, dass wir heil zurück gekommen sind und sagt uns, dass wir Samurais sind und todo es possible :-)

Am nächsten morgen nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg, den Zuggleisen entlang in Richtung Urubamba. 30km gehen wir in eine Stadt von wo aus uns ein collectivo weiter Richtung Heimat führt! So ein langer Weg ohne Essen kann echt anstrengend sein, so kochen wir angekommen in Urubamba bei unserer couchsurferin Julia eine leckere Eierspeis, trinken mit Früchten angesetzten Pisco und fallen auch schon bald ins Bett!

Weiter gehts für uns nach Cusco!  

Antworten (1)

Renate
ihr seit ein Wahnsinn(positiv gemeint)starke und mutige Frauen.auch ich Danke pachamama und bete dass sie euch weiterhin beschützt

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