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Estilo de vida de Perú

Veröffentlicht: 10.10.2016

Eigentlich sollte ich bereits am Montag Morgen im Spital beginnen, aber hier in Peru gibt es keinen Stress. Um mich an die neue Umgebung zu gewöhnen und mich etwas zu erholen, schlug Kevin, der Organisator meines Programes, vor, nach Huanchaco zu fahren. Huanchaco ist ein Dorf etwa 30 min. von Trujillo entfernt und direkt am Strand. Es gibt dort noch viele Fischer, die auf die traditionelle Art mit einem Kanu aus Stroh fischen. Es ist aber mitlerweile ein ziemlich turistischer Ort mit vielen Hotel, Restaurant und Ständen mit handgemachten Souvenirs geworden. 

Am Nachmittag begann dann der Spanischunterricht mit einem Einstufungstest. Es werden vier Fächer unterrichtet, nämlich medizinisches Spanisch, Grammatik, Vokabular und Konversation. Wir sind ausser in der Konversation nur drei in der Klasse und können deswegen gut profitieren. Im medizinischen Spanisch lernen wir nicht nur die Sprache sondern auch das Gesundheitssystem, die medizinische Ausbildung und viele Geschichten aus dem Spital kennen. Das ist extrem interessant und teilweise auch ziemlich verstörend, so ganz anders als gewohnt. 

Dritter Tag in Peru und sogleich auch der erste Morgen im Spital. Dr. Gabaillero ist, wie der Name verspricht, ein Gentelman. Er hat mich herzlich empfangen und sogleich seiner ganzen Belegschaft inklusive Studenten vorgesellt. Meine Spanischkenntnisse reichen leider noch nicht aus, um alles zu verstehen oder sogar mitarbeiten zu können, aber ich darf überall dabei sein und lerne von Tag zu Tag dazu. Ich musste mich zuerst an die Verhältnisse gewöhenen, denn alles sieht irgendwie alt und dreckig aus und dauert etwas länger als gewohnt. 

Geduld brauchte es auch mit meinem Gepäck. Bis am Donnerstag wusste niemand wo mein Rucksack ist. Wir riefen jeden Tag bei Air Europa an, füllten Formulare aus, schickten Emails, SMS und sogar ein Fax. Doch es gab keine Antwort. Am Freitag kam dann plötzlich der erlösende Anruf, dass das Gepäck in Lima sei und am Samstag Nachmittag in Trujillo ankommen soll. Leider war der Ausflug zum Flughafen am Samstag vergeben, denn der Rucksack kam nicht. Ein erneuter Anlauf am Sonntag morgen brachte dann die endgültige Erlösung. Ich habe mein Gepäck!!!

Carole konnte in ihrer ersten Woche wählen, ob sie bereits mit der Sprachschule begeinnen möchte oder an einer "cultural week" teilnehmen möchte. Sie entschied sich für letzteres und konnte so viel über die Geschichte von Peru lernen. Die Region rund um Chiclayo verfügt über eine Vielzahl archäologischer Stätten früherer Kulturen. Dazu gehört das Museo Tumbas Reales de Sipán, das von aussen aussieht wie eine Pyramide. Darin kann man eindrücklichen Schmuck, Grabbeigaben und menschliche Überreste der Herrscher der Moche-Kultur bestaunen, die bei der Ausgrabung einer Pyramide in der Nähe gefunden wurden. Dabei erfährt man auch viel Interessantes über diese alte Kultur.

An einem anderen Tag der Culture-Week besuchten sie den Bosque de Pomac, einen Trockenwald, in dem es neben Sand und Staub nur sehr gut angepasste Planzen und Tiere gibt. Das Highlight dieses Tages war aber eigentlich die Rückfahrt nach Pimentel-Chiclayo. Zuerst fuhren sie mit einem "Mototaxi", das ist ein Motorrad mit breiter Hinterachse, auf der die Fahrgäste auf einer gepolsterten Sitzbank Platz nehmen können. Danach konnten sie auf der Ladefläche eines Pickups mitfahren und dabei den Fahrtwind und die Sonne geniessen. Überhaupt war der Strassenverkehr etwas vom Eindrücklichsten in dieser Woche. Öffentlichen Verkehr mit Bussen oder Zügen, wie wir es in der Schweiz kennen, gibt es hier nicht. Stattdessen gibt es sogenannte Combis. Das sind Kleinbusse für ca. 15 Personen, die losfahren sobald einige Personen eingestiegen sind. Eine rund halbstündige Fahrt kostet rund 50 Rappen. Sie fahren von A nach B, halten aber dazwischen überall an, wo jemand ein- oder aussteigen möchte. Aus diesem Grund streckt mehr oder weniger während der ganzen Fahrt jemand den Kopf aus dem Fenster und schreit den Zielort der Fahrt, um das Combi mit weiteren Passagieren zu füllen.

Auf der Strasse herrscht das vermeintliche Chaos oder es sind zumindest keine Regeln zu erkennen, an die sich alle Verkehrsteilnehmer halten. Es scheint, als ob derjenige Vortritt hat, der am lautesten und häufigsten hupt. Daher ist es umso erstaunlicher, dass es doch immer irgendwie funktioniert.

Das erste Wocheneende verbrachten wir beide dann zusammen in Trujillo. Unser Programm war ein Tag Huanchaco mit Beach und Trujillo Sightseeing und ein Tag Ausflug zu den Ruinen von Trujillo. Die Ruinen lassen sich in zwei Zeiten einteilen. Die Huaca del sol y de luna wurden von den Moche zwischen 300 und 800 Jahre nach Christus gebaut und liegen im Norden von Peru. Chan Chan liegt im Süden von Peru in der Nähe des Meers und gehörte zur Kultur der Chimú. Diese lebten um ca. 1300. Da die Führung in Spanisch war, konnten wir auch gleich noch unsere Sprachkenntnisse verbessern. 

Antworten (1)

Marc
Das Lieblingswort der Lateinamerikaner: manana 😉😉😉

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