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Abancay, Peru

Veröffentlicht: 20.09.2016

 Abancay, eine kleine Stadt in den Bergen, die voller Überraschungen steckt.
"Wollt ihr wirklich hier ausreigen, nicht weiter nach cousco" fragen uns die Leute als wir vom Bus aussteigen. Nein, ein couchsurfer der ein Baumhaus hat lockt uns hier her.
La case en los arambols estan muy bonito! Nos gustan mucho!
Wir wohnen jetzt schon seit ein paar Tagen hier im Baumhaus bei Octa. Ein Baumhaus das ausschließlich aus recycling Material erbaut ist und in dem ständig viele, lustige, sehr nette, vielseitige Künstlermenschen wohnen.
Octa ist ein couchsurfer, der einfach sehr gerne Menschen um sich hat, diese hostet und es liebt Kulturen zusammenzuführen. Seine Passion ist es etwas für die Jugendkultur im Ort zu tun und so laufen Kinder, Hunde und auch Menschen vom Dorf hier ein und aus. Es ist sehr bereichernd und entspannend hier und wir können uns frei fühlen. Die ersten Tage hängen wir in den Hängematten herum, relaxen und ich kuriere meine Verkühltheit aus. Es ist echt ein Traum was für Menschen man hier kennen lernt, unter anderem Rage, ein typ der seine ganze Reise zu Fuß macht... Er ist schon mehrere Tausend Kilometer gegangen, unvorstellbar. Er ist Franzosen und lebt eigentlich auch in einem Baumhaus, ohne Strom und ohne fliesendem Wasser. Es sind auch noch Columbianer, Agentinier und Equadorianer hier, die mit trufers verkaufen, clownen, Schmuck verkaufen und Musik ihr Geld versienen. Gemeinsam kochen wir und versuchen uns auch zu unterhalten, was leider für mich nach wie vor noch nicht so einfach ist. Aber gut Sprache ist nicht alles.
Die Tage hier sind geprägt von Musik machen, kreativ sein und entspannen- was wir ja ziemlich drauf haben.
Gestern gings dann zu den natürlichen heißen Quellen hier in der Nähe. Nachdem wir das schon seit einigen Tagen vor hatten, wars endlich so weit. Gut gestärkt und mit Schlafsäcken bepackt machten wir uns, doch etwas später als gedacht auf den Weg. Mit dem collectivo gings in die Nähe der puente pachachaca von wo aus unser trip los ging. Von octa haben wir eine Wegbeschreibung bekommen, die wie sich herausstellt im Dunklen gar nicht so klar ist, wie es gscheint hat. Nach längerem Suchen finden wir dann doch die Brücke, die zufälligerweise auch so was wie ein Wahrzeichen hier ist. Wir haben sie auf jeden Fall schon auf einigen Bildern gesehen. Weiter gehts Richtung agua thermales. Nach einer halben Stunde kommen wir zu einem Schild das anscheinend den Weg anzeigt und nach längerem Suchen und nichtfinden der Quellen, beschliesen wir mal eine zu rauchen. So kurz vor dem Ziel können wir nicht aufgeben, wir sind ganz in der Nähe. Ohne Rucksäcke schauen wir uns im Mondschein um und versuchen den Weg zu finden. Ok runter zum reisenden Fluss. Und was nun? Dem steilen Ufer voller Steine entlang, in der Nacht und mit dem Rucksack eine ganz schöne challange! Unterwegs stehe ich plötzlich mit einem Fuß bis zum Knöchel im Wassser. Wo gehen wir überhaupt hin? Dem Geruch nach zu Urteilen sind wir echt schon nahe. Wieder Rucksäcke runter, klettern, schnüffeln und auschecken!
Iris is the queen of the day! Sie hat die Quellen gefunden. Noch ein Stück dem canyon entlang über Felsen kletter, einen Mineralstein raufklettern und wow kaum zu glauben aber wir sind da. Ausgestattet mit Feuerholz und Pisco schmeissen wir unser Zeugs auf einen Haufen, ziehen uns aus und schwups sitzen wir schon in einer heißen natürlichen Badewanne. Unter uns der reisende Fluss, neben uns glitzernde Mineralsteine und über uns der fast ganz volle Mond. Es ist unbeschreiblich, echt unglaublich !!!
Stunden verbringen wir im Wasser, dann gibts ein Lagerfeuer und plötzlich hören wir, wie sich uns jemand nähert. Wow unsere muchachos vom Baumhaus kommen zu spätester Stunde auch noch! Wir machen Musik und legen uns schon bald in unsere Schlafsäcke, auf das Stück trockene Erde das es hier gibt. Die anderen schlafen wirklich in den heißen Quellen!
Am nächsten Mogen, Augen auf und ja genau, ab in die Badewanne und das für die nächsten puuuhh mindestens drei Stunden. Wir schauen schon fast aus wie Tiere so lassen wir die Gedanken schweifen, nicken immer wieder ein und genießen diesen unglaublich schönen Ort.
Zum Abschluss gibts noch eine Abkühlung und ein bisschen schwimmen im grün schimmernden Fluss der uns zu Füßen liegt.
Zurück im Baumhaus stärken wir uns und fallen ganz schön bald in unsere schwebenden Bettchen im Schein des Vollmondes ! Ein bisschen aufgeregt, denn morgen straten wir einen trip zu der Inkastadt Quochequirau.
Am
späten Nachmittag kommen wir in dem Ort !Kuñllia! An. In den Rucksäken Shlafsäcke und essen für die nächsten tagn. Im Mondschein geht es nun 1000 Höhenmeter und ca.7km bergab! Zuerst gehts noch gegen Ende steigen die Schmerzen, wir rutschen ständig aus und sind schon ganz schön am Ende. Ich zumindest. "Iris das ist das beschissenste was ich bis jetzt auf unserer Reise erlebt habe, beschissener als Durchfall" mehr kann ich nicht mehr zu Iris sagen! Unten angekommen breche ich vor lauter Überanstrengung in Tränen aus, zum Glück kann ich mich bei Iris anlehenen.
Hängematten aufgehängt, noch ein gute nacht Tee und um vier läutet auch schon der Wecker. Auf gehts 1000Höhenmeter rauf zu den ruinas Quochequirao. Der Weg ist ziemlich anspruchsvoll, steil und echt gefährlich- doch wir schaffen das. Nach 4 Stunden Aufstieg erblicken wir die ersten Anzeichen der uraltn Stadt. Natürlich wollen wir nichts bezahlen und lassen unsere Rucksäcke im Gebüsch liegen und wandern so weiter hinauf. Unser "machu pichu" strahlt in voller bracht. Nur vereinzelt steigen hier andere Touris herum, eine Inkastadt fast für uns alleine und das gratis, die Anstrengung hat sich gelohnt. Die Aussicht über die endlos vielen, extrem hohen Berge rund um uns- ein Traum. Und wie die Menschen diese Stadt hier her gebaut haben, weit weg von allem, gigantisch groß und sehr gut erhalten.
Nur sehr wenige Menschen nehmen den Weg hierher auf sich, dennoch gibt es eine offizielle tour, die jedoch von einem andern Ort wegführt und 4 Tage dauert.
Am nachmittag gehts wieder bergab, 1000m runter in den canyon zum Fluss, an dem wir unser Nachtlager aufschlagen werden. Durch das erste Dschungelstück, was wunderschön ist, durch die trockene Steppenlandschaft über Geröll und eine verfallene betonkonstrucktion erreichen wir nach ca. 2 1/2 Stunden die Brück. Jetzt, bei Licht sehen wir erst wie verfallen diese wirklich ist, zum Glück haben wir beide keine Höhenangst!
Geschafft auf der anderen Seite angelangt nehmen wir ein Bad im grünen Fluss, kochen uns am Lagerfeuer pasta und fallen wieder mal um acht Uhr bei Vollmond ins Bett. Was für ein Tag.
Wir schlafen ein bisschen länger als geplant, packen zusammen und oh nein es folgt der harte Aufstieg zurück nach !Kiñullaia! Oh nein, mir wird beim Gedanken daran schon ganz schlecht. Die ersten Meter sind schrecklich, der ganze Körper schmerzt und der Gedanke, dass es sich die nächsten 4 oder 5 Stunden nicht ändert...oh oh!
Iris ist ziemlich fit und jammert nur ganz wenig, voller Elan stapft sie den steilen Weg in der Felswand voraus. Als die Sonne kommt sind wir beide voll am kämpfen. Millionen Stiche (von diesen beschissenen Moskitos überll) und brennende Hitze auf unseren Körpern. Wir schnaufen, schwitzen und versuchen uns bergauf zu kämpfen. Als wir endlich Schatten erblicken, ist eine längere Pause echt notwendig. Kurz vor dem Ziel, den eine halbe mega anstrengende Stunde später erreichen wir Kiuñalla! Einheimische empfangen uns mit chica naturale (ekelhaftes Gesöff) aber die Leute sind echt nett, wir können gar nicht nein sagen. Schon erblicken wir auch Marion, eine junge Schweizerin, die hier in diesem Bergdorf ihre Bachelorarbeit schreibt. Bei ihr können wir übernachten, denn unser colectivo fährt erst um 4 in der früh zurück nach Abancay. Es ist wie im Film. Die mega fetten Berge, der Nebel, die Kühe und Esel, hier und da ein Mensch der sich um diese kümmert, Ruhe, eigentlich nicht viel, aber das was ist, ist beeindruckend. Nos gustan mucho! Es weht ein mega Sturm, es ist kalt und wir liegen unter vier Alpacawolldecken in einem kleinen Bett. Schon schön, das muss gesagt sein! Wieder mal voll früh läutet der Wecker und wir gehen rauf zur "Hauptstraße" in diesem futzikleinen Dorf! Hop rein ins colectivo und zurück nach Abancay in unser schönes zuhause in den Bäumen!
Der Tag hier ist voll fein, musizieren, jonglieren, gutes Essen, was braucht man mehr!  

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