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Von Peru nach Bolivien zum Titicacasee

Veröffentlicht: 13.11.2022

Mit dem Nachtbus geht es vom 6. auf den 7.11.22 von Cusco (Peru) nach Copacabana (Bolivien nicht Brasilien). Wir werden um ca. 5 Uhr geweckt um den Bus in Puno (Peru) zu wechseln. Nach ca 45 min dürfen wir weiter, müssen jedoch noch die Bahnhofsgebühren bezahlen. Blöd nur, dass unsere letzten peruanischen Soles gerade für Tee und Schokolade drauf gegangen sind… Wir versuchen die Kontrolleurin am Gate mit unserer Schokolade zu bestechen und tatsächlich - es funktioniert! Es geht also in den nächsten Bus und um ca. 9 Uhr kommen wir an der Grenze an. Hier müssen erst mal alle raus und zu Fuß den Grenzübertritt machen. Alles verläuft reibungslos und diesmal fragt uns auch keiner wann wir wieder aus dem Land ausreisen wollen. Nur noch 20 min bis nach Copacabana, auf der bolivianischen Seite des Titicacasees, und wir haben es nach insgesamt 12 Stunden geschafft.

Nachdem wir unser Hotel nicht finden, weil die Adresse offenbar nicht stimmt, und wir einige Zeit mit unserem Gepäck über die holprigen und bergigen Straßen Copacabanas irren, versuchen diverse nette Bolivianer:innen uns zu helfen. Irgendwann stehen wir dann schließlich doch vor der richtigen Tür, die sich auch öffnen lässt, doch drinnen wartet niemand auf uns außer ein (lieber) Hund. Auf unsere Rufe reagiert niemand und telefonisch ist auch keiner erreichbar… Wir setzen uns einfach auf die Terrasse und warten. Da geht dann doch eine Türe auf und der Besitzer unseres Bed&Breakfasts kommt heraus. Es stellt sich heraus, dass das ganze Dorf seit über 24 Stunden keinen Strom und kein fließendes Wasser hat und sein Handy etc. nicht mehr funktionierte. Kurzum, er wusste nichts von unserer Reservierung und konnte nicht auf unsere Anrufe reagieren. Nach ein paar Minuten können wir aber trotzdem unser Zimmer beziehen und bis alles hier im Dorf wieder funktioniert gehen wir eben in ein Restaurant mit Gasherd zum Mittagessen.

Wir sehen uns ein bisschen in Copacabana um, schauen die große Stadtkirche an und laufen am Ufer des Titicacasees entlang. Dieser liegt wie eine wunderschöne riesige blaue Perle vor uns und glitzert in der Sonne. Der Horizont ist kaum erkennbar. Kein Wunder, denn der See ist ungefähr 15x so groß wie der Bodensee. Was uns auch keineswegs bewusst war, dass wir hier immer noch auf über 3800m Höhe liegen!

Strand von Copacabana

Am nächsten Tag sind wir hin und her gerissen: eine (überteuerte) Motorradtour über die Halbinsel, eine stressige Touri-Tour zur Isla del Sol, eine private Tour zur kleineren Isla de la Luna oder einfach mit dem Bus zum Playa Blanca und chillen? Auch wenn es am wenigsten spannend ist, was wir jetzt brauchen ist einfach Strand, Sonne, Wasser und Ruhe. Ja, wir geben es zu; Langzeitreisende zu sein kann auch stressig werden… Wir setzen uns also mit Flore aus Belgien für ungefähr 3,50€ in ein Taxi und lassen uns zum Playa Blanca bringen. Der Eintritt kostet 25 Cent und wir sind die einzigen Badegäste weit und breit. Man muss sagen, dass es unter der Woche am Titicacasee sehr ruhig und gemütlich zugeht. Natürlich unterschätzen wir die Sonne auf dieser Höhe wieder mal und holen uns trotz 50-er Sonnencreme einen ordentlichen Sonnenbrand, aber ein Bad im See ist dafür sehr kühlend und erfrischend (wir schätzen mal auf 15 Grad).

Playa Blanca

Auch beim Mittagessen auf den in der Nähe liegenden kleinen Schilfinseln sind wir die einzigen Gäste. Der Titicacasee ist bekannt für seine Schilfboote und -Inseln, doch unsere ist leider nicht „echt“. Dafür gibt es Regenbogenforellen, die nicht frischer sein könnten. Gerade noch fröhlich im See geschwommen und 10 min später schon auf unserem Teller (nichts für Vegetarier, aber lecker).

Wir klettern noch kurz auf den Aussichtspunkt einer kleinen Insel (wie immer begleitet von einem netten Straßenhund) und genießen die tolle Aussicht über den See. Dann geht es zurück nach Copacabana, wo wir den Sonnenuntergang vom Hausberg (Cerro Calvario 4011m) nicht verpassen wollen. Der Weg ist steil, doch der Blick von oben wunderbar. Der Wind pfeift einem unerbittlich um die Ohren, aber mit warmen Jacken lässt es sich bis zum schönen Sonnenuntergang gut aushalten. Wir klettern im letzten Licht des Tages den alternativen Weg wieder runter, der allerdings viel schwieriger ist, als er von oben erscheint… Wieder am Stadtstrand angekommen suchen wir uns mit Flore noch ein nettes Restaurant und probieren das örtliche Bier (was uns noch nicht ganz überzeugt).

Sonnenuntergang am Cerro Calvario (4011m)

Am Morgen wird gepackt, gefrühstückt und dann geht es ab in den Bus nach La Paz. Carsten geht es Magen-Darm-technisch leider nicht so gut und er verbringt die ca. 3-4stündige Fahrt überwiegend schlafend. Nach einer guten Stunde überqueren wir den See auf einem kleinen Stück mit einer Fähre. Die Passagiere auf einem separaten kleinen Motorboot, der Bus mit allem Gepäck auf einer äußerst fragwürdigen winzigen Holz-Fährboot-Konstruktion. Wir sind heilfroh, als er es auf die andere Seite geschafft hat und unsere Sachen nicht untergegangen sind…

Next Stop: La Paz!

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