Traveling44 - Für 4 Monate durch Südostasien
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Inle Lake

Veröffentlicht: 19.12.2018

Am 30 November sind wir zu Fuß am Inle Lake im Shan-Staat angekommen. Es handelt sich um den zweitgrößten See Myanmars und bekannt geworden ist er durch seine schwimmenden Gärten, Dörfer auf Stelzen und die Einbeinruderer. Viele Menschen leben fast ausschließlich auf dem See, da es nicht notwendig ist, ihn zu verlassen. Man kann dort alles, was zum Leben nötig ist, bekommen. Daher lernen viele Kinder auch erst schwimmen, bevor sie laufen lernen. 17 Dörfer, bewohnt von 70.000 Menschen, befinden sich um und auf dem See. Die meisten stammen aus der Volksgruppe der Intha. Im Norden des Sees befindet sich das Dorf Nyang Shwe, in dem sich auch alle bezahlbaren Gasthäuser befinden.

Bereits während unserer einstündigen Bootsfahrt am Ankunftstag sehen wir die bekannten Sehenswürdigkeiten des Sees. Aber eher aus der Ferne, da die Fahrt nur dem Transport dient. 

Mit dem Boot durch die schmalen Wasserstraßen


Daher verabreden wir uns am nächsten Morgen mit Kerry (Die Frau aus Hong Kong, die wir während der Trekkingtour kennengelernt haben) und chartern ein schmales Holzboot, um den See genauer zu erkunden. Inkl. Trinkgeld zahlen wir am Ende 2,70€ pro Person. Und dafür wurden wir ca. 9 Stunden über den See gefahren. 

Unser Bootsfahrer

Allerdings ähnelt die Fahrt zu Beginn einer Kaffefahrt, da wir unseren Fahrer die Ziele bestimmen lassen. Wir besuchen eine Silberschmiede, in der Schmuck hergestellt wird. Inkl. Shop. Danach fahren wir zu einer Weberei (Seide, Baumwolle und Lotus) inkl. Shop. Das ganze ist zwar wirklich faszinierend und gewebter Lotus fühlt sich sehr interessant an, aber den abschließenden Besuch der Shops könnte ich mir sparen. 

Gesponnene Fäden trocknen in der Sonne

Kerry denkt da anders und greift fleißig zu. Als wir danach ein Stelzenhaus ansteuern, in dem zwei Longneckladies an ihren Webstühlen wie Tiere im Zoo ausgestellt werden beschließen wir, ihn die Ziele nicht mehr bestimmen zu lassen. 

Longnecklady

Von nun an fahren wir durch die Wasserstraßen der schwimmenden Dörfer und, was uns drei besonders interessiert, die schwimmenden Gärten. Auf einer schwimmenden Masse aus Sumpf, Erde und Wasserhyazinthe wird Gemüse angebaut und schmale Kanäle führen zwischen den Feldern hindurch. Im Moment ist Tomatensaison. Da die Hyazinthen wie Unkraut wachsen und eigentlich regelmäßig entfernt werden müssen, fahren wir uns in den Gärten fest, als ein Kanal in einem Haufen Grünzeug endet. Unser Fahrer hat seine liebe Not, aber rückwärts schaffen wir es wieder hinaus. 

Eine Frau bei der Ernte in den schwimmenden Gärten
Tomatenpflanzen
Bauern bei der Arbeit
Waschtag
Waschtag gilt auch für das Kind

Mittags halten wir an einem Restaurant, ebenfalls auf Pfählen und natürlich bestellen wir Fisch. Kerry hat sich einen ganzen Fisch bestellt und Max, der ihr gegenüber sitzt, ist von ihrer Art zu essen etwas verstört :-D Sieht auch wirklich nicht appetitlich aus, aber die Asiaten sind ja in vielerlei Hinsicht ziemliche Ferkel (Rotzen, Rülpsen, Spucken, kein Hände waschen). Nachdem sie sich den Fisch fertig abgelutscht hat, sind nur noch ein paar Gräten übrig. Flossen, Augen, Kopf. Sie hat einfach alles weggesnackt :-D Wow! 



Auf dem See kommen wir immer wieder an Fischern vorbei, die den See sehr berühmt gemacht haben, da sie nur mit einem Bein rudern. Sie stehen auf einem Bein am äußersten Ende ihres Einbaums und haben das Ruder mit dem anderen Bein eingeklemmt. Ein wahnsinns Balanceakt, aber sie lernen das von Kind an. Sie rudern mit einem Bein, um die Hände für die Fischerei frei zu haben. Bei den Fischern am Inle Lake muss man allerdings zwischen Fotomotiven und echten Fischern unterscheiden. In brauner Leinenkleidung und mit altmodischen, kegelförmigen Reusen/Netzen posieren einige "Fischer" für die Kameras. Sie fischen allerdings nicht wirklich, sondern halten die Pose und erhoffen sich dafür ein Trinkgeld. 

Fotomotiv für uns Touristen
Der alte Poser


Es gibt aber auch jede Menge echte Einbeinfischer auf dem See. Sie tragen auch teilweise noch die traditionelle Kleidung der Fischer, fischen aber mit normalen Netzen und/oder betreiben eine Art Treibjagt, indem sie mit Stöcken auf das Wasser schlagen, um die Fische in die zuvor ausgelegten Netze zu treiben. Während unserer Tour haben wir viel Gelegenheit, uns die Arbeit der Fischer anzusehen. 

Ein echter Fischer bei der Arbeit
Hier findet eine Treibjagd statt


Am Ende besuchen wir das hölzerne Nga-Phe-Kyaung-Kloster, das ebenfalls auf Pfählen steht und nur mit dem Boot zu erreichen ist. Früher war das Kloster dafür bekannt, dass die Mönche die Katzen dressiert haben, weshalb es auch Jumping Cat Monastery heißt. Sie haben sie, angeblich aus Langeweile, dressiert, durch Reifen zu springen. Ich habe die Katzen nur in der Sonne liegen sehen. 

Ich glaube hier will keiner springen. Weder Mönch noch Katze

Kurz vor Sonnenuntergang sind wir wieder zurück im Dorf. Abends gehen wir total lecker essen. Es gibt Wan Tan und unschlagbar günstige und dennoch unschlagbar leckere Cocktails. Mjummi :-)

Wan Tan und Mojito - die Hälfte hatten wir allerdings schon aufgegessen...


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