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Peru Teil II / Cusco, Machu Picchu, Puno & Titicacasee

Veröffentlicht: 29.01.2017

Die bevorstehende harte Woche konnte nicht "schlimmer" starten - Nachtbus von Arequipa nach Cusco. Auch wenn «Cruz del Sur» äusserst bequem ist, kann man es nicht mit einem Bett vergleichen. Zudem kam noch dazu, dass der Fahrer sein Können als Rennfahrer verbessern wollte. Er vergass, dass über 40 Fahrgäste im gleichen Bus sassen...

Cusco

Früh morgens kamen wir in Cusco an und gingen gleich zum besten Café von der ganzen Stadt - Jack's Café! Hammer Qualität und faire Preise. Da wir schon beim Essen sind... Mr. Soup bietet eine äusserst grosse Anzahl an Suppen an und schmecken sehr gut. Ich ging mehrmals dorthin :)

Wir erkundeten ein wenig die Stadt und besuchten wieder einen grossen Markt. Den Mercado San Pedro. Dieser Markt ist riesig und hat alles zu bieten - von Nahrung zu Kleidern bis hin zu Touren. Da wir einen Zwischentag vor dem Inca Trail hatten, entschieden wir uns an diesem Tag den Hike zum Rainbow-Mountain zu machen.

Rainbow-Mountain

Morgenstund hat Gold im Mund! Unser Bus kam uns um 04.00 Uhr abholen. Um am Fusse des Berges zu gelangen, mussten wir drei Stunden fahren. Die Strassen waren zum Teil so schmal, dass unser Fahrer bei den Kurven ein allfällig entgegenkommendes Auto mit der Hupe warnen musste. In einer kleinen Ortschaft namens Hanchipacha erhielten wir noch Frühstück, bevor wir mit der Wanderung starteten. Gute drei Stunden haben wir gebraucht um an die Spitze des Berges zu gelangen. Der höchste Punkt des Berges steht auf 5'100 Metern Höhe! Cusco liegt mit seinen 3'400 Metern Höhe schon ganz gut in Kurs, aber den Hike zum Rainbow-Mountain war ein einziger Kampf! Die meisten von unserer Gruppe nahmen zu Beginn gleich ein Pferd. Ich kann euch sagen, bei dieser Höhe macht selbst Spazieren keinen Spass mehr…Die letzten 20min. nahm auch ich ein Pferd, bevor es die letzten 100 Metern beinahe steil aufwärtsging (mit dem Pferd nicht zugänglich). Zuoberst waren alle am Ende und es war eiskalt. Wir zogen unsere Wintermützen und Handschuhe an und schossen die berühmten Poser-Fotos. Der Rückweg dauerte ca. zwei Stunden ohne Pferd. Dies war der härteste Hike meines Lebens, aber gleichzeitig konnte ich etwas vom schönsten in meinem Leben sehen. Übrigens, der Rainbow-Mountain verdankt seine Farben den verschiedenen Mineralien, welche sich im Laufe der Zeit abgelagert haben.

Am gleichen Abend musste ich noch meinen Rucksack für den Inca Trail auf den Machu Picchu packen. Für die kommenden vier Tagen mussten 6 Kg für Kleidung, Elektronik, Schlafsack, Snacks usw. ausreichen.

Machu Picchu Inca Trail / Tag 1

Ein grösstes Highlight meiner gesamten Reise stand kurz davor! Meine Beine taten mir regelrecht weh, wegen des Hikes zum Rainbow-Mountain. Magnesium und eine Voltaren Salbe halfen gegen die Schmerzen. Unser Tourguide für den Inca Trail, Rumi, kam mit seinen Assistenten Miguel und Raul um 08.00 Uhr ins Hotel um uns abzuholen. Wir haben sie bereits ein paar Tage zuvor beim Briefing kennengelernt. Am Briefing wurden wichtige Informationen vermittelt und den Ablauf der kommenden vier Tage erläutert. Jeder Teilnehmer hatte zwei Taschen zur Verfügung. Den ersten war der persönliche Tagesrucksack, welcher während der Wanderung selbst getragen werden musste. Dieser wurde mit Wasser, Snacks, Kamera, Regenjacke, ein paar Warme Kleider und WC-Papier gefüllt. Eine Toilette gab es während der Wanderung nicht – wir benutzten die Inca-Toilette (Natur). Die zweite Tasche war der Duffel-Bag. Dort kamen der Schlafsack und die Schlafmatte rein sowie weitere warme Kleidung für zum Übernachten im Zelt. Diese Taschen wurden von unseren persönlichen Trägern (Portachones auf Quechua) getragen. Insgesamt hatte jeder von uns zwei persönliche Portachones – UNGLAUBLICH! Richtig los ging es erst so gegen 09.00 Uhr, da es beim Eingang eine Passportkontrolle gibt.

Gesamtlänge: 10 Km

Gesamtzeit: 6 ½ Std.

Reine Laufzeit: 3 ½ Std.

Höhenmeter: 400m

Am ersten Campingplatz kamen wir so gegen 16.00 Uhr an. Dieser erste Tag war äusserst leicht. Beim Campingplatz wurden wir mit einem grossen Applaus begrüsst – tolles Gefühl. Unsere Gruppe hatte zudem drei persönliche Köche. Das Essen war stets gut und ihre Quinoa-Suppe war einfach der Hammer. Gegen 21.00 Uhr gingen wir in unser Zelt. Es war ein 2er-Zelt. Die erste Nacht war nicht so kalt, daher brauchte ich meine warme Kleidung nicht. Als Kopfkissen benutzte ich meinen Wasserfesten Sack.

Machu Picchu Inca Trail / Tag 2

Gesamtlänge: 12 Km

Gesamtzeit: 6 Std.

Reine Laufzeit: 3 ¼ Std.

Höhenmeter: 1’100m

Wir wurden um 05.00 Uhr geweckt und hatten knapp über 30min. Zeit um uns für den bevorstehenden Tag vorzubereiten. Wir assen Frühstück und gegen 07.00 Uhr liefen wir los. Der zweite Tag war der härteste vom ganzen Inca Trail. Wir gingen hoch bis auf 4'220 Metern. Das letzte Stück zu der Spitze heisst «Dead Woman’s Pass» und dieser liess sich spüren. Oben angekommen konnten wir uns keine 5min. freuen, da es anfing zu regnen. Nachdem wir am ersten Tag nicht regnete während der Wanderung, fing es nun am kältesten Punkt an. Wir waren rund eine Stunde von unserem nächsten Campingplatz entfernt. Eine Stunde reines abwärts laufen. Trotz Wanderstock spürte ich die Schmerzen an meinen Knien und am Rücken. Beim Campingplatz war es weiterhin kalt – wir waren auf einer Höhe von etwa 3'700 Metern. Wir feierten den bestandenen zweiten Tag mit Rum-Tee und gingen gegen 20.00 Uhr ins Bett. Diesmal zog ich all meine Kleider an und schlief mit Mütze und Schal.

Machu Picchu Inca Trail / Tag 3

Gesamtlänge: 16 Km

Gesamtzeit: 8 ¼ Std.

Reine Laufzeit: 4 ½ Std.

Höhenmeter: viele Up and Downs

Das Morgenritual sah gleich aus. Aufstehen, Frühstücken, loslaufen. Der dritte Tag war der beste von allen. Wir liefen mitten durch den Amazonas und hatten zum Teil ein herrliches Panorama. Es regnete zwar zum grössten Teil, aber das machte uns nichts aus. Der Weg am dritten Tag ist noch genauso wie die Inca’s es gebaut hatten. Grössere Abschnitte gingen zwar wieder abwärts, doch mit einem weiteren aus der Gruppe (Fred) rannten und hüpften wir runter. Weitere aus unserer Gruppe schlossen sich uns an und für die letzten paar Stunden bis zum nächsten Campingplatz lachten wir so viel. Um 15.00 Uhr kamen wir dann schliesslich mit Bauchkrämpfen am letzten Campingplatz an. Hier war es wieder wärmer, daher benötigte ich die warme Kleidung nicht. 20.00 Uhr war Nachtruhe.

Machu Picchu Inca Trail / Tag 4

Gesamtlänge: 7 Km

Gesamtzeit: 4 ½ Std.

Reine Laufzeit: 1 ¼ Std.

Höhenmeter: viele Up and Downs

Heute ging es früh los. Wir standen um 03.30 Uhr auf um zum Checkpoint zu gelangen. Dieser Checkpoint öffnet um 05.30 Uhr seine Tür, damit die Inca Trail-Gruppen durchgehen können. Vom Checkpoint aus ging es dann noch eine Stunde bis zum Machu Picchu. Nun kann ich nur noch «WOW» sagen! Meine Beine konnten mich gerade noch halten, doch beim Anblick des Machu Picchu’s vergass ich die Schmerzen. Wir verbrachten ein paar Stunden dort und erkundeten den magischen Ort. Es war eine einmalige Erfahrung, welche ich jederzeit (nachdem sich meine Beine erholt haben J) wiederholen würde. Ich kann es nur jedem empfehlen.

Am gleichen Tag fuhren wir nach Cusco zurück. Feiern war angesagt! Wir bestellten uns Pizza, betranken uns regelrecht im Hotel mit Rum oder Vodka und gingen zu einem Salsa Club. Wir feierten die ganze Nacht und zelebrierten unseren Inca-Trail.

Puno

Nachdem wir einen Tag zur Erholung hatten/brauchten, fuhren wir nach Puno – unsere letzte Etappe in Peru. Wir fuhren mit unserem Boot auf den Titicacasee und machten einen ersten Halt auf einer Floating Island. Es war unglaublich zu erfahren, wie die Einwohner diese Inseln bauen. Auf einer solchen Insel, welche so gross ist wie ein viertel eines Fussballplatzes, leben bis zu vier Familien – Pro Haus bis zu 7-8 Personen! Später fuhren wir zur Taquile Island. Unser Lunch-Platz war an der Spitze der Insel, also hiess es erneut steil aufwärtsgehen. Inca-Trail liess grüssen… Oben hatten wir eine sehr schöne Aussicht über den See und konnten bereits Bolivien sehen. Bei einer Insel namens Luquina übernachteten wir eine Nacht bei einer einheimischen Gastfamilie. Wir lebten einen Tag wie die Einheimischen und konnten überall mithelfen. Wir kochten, fütterten die Tiere und halfen beim Bau des neuen Hauses unserer Gastfamilie mit. Diese Erfahrung lässt mich wieder mehr zu schätzen was ich zu Hause habe.

Nun geht es Richtung Bolivien. Peru werde ich jedoch nie mehr vergessen. Ich habe mich regelrecht in dieses Land verliebt. Wer nach Südamerika geht, muss Peru besuchen.

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