Veröffentlicht: 16.08.2017
Aaaaai que calor! Kaum aus dem Flugzeug ausgestiegen, wurde man von der Hitze erdrückt. Die Luftfeuchtigkeit war so hoch, dass sich 30° celcius wie 45° anfüllten...
Am Airport von Cancun wartete ich knapp zwei Stunden auf Joy. Joy war meine Sitznachbärin in Santa Monica während meinem Sprachaufenthalt und hatten uns während dieser Zeit stets gut verstanden. Sie ging nach der Schulzeit ebenfalls reisen und willigte ein mit mir 17 Tage zusammen in Playa del Carmen ein Apartment zu teilen.
Das Apartment befindete sich an einer perfekten Lage! Nur 2 Seitenstrassen von der Hauptstrasse (avenida quinta) und eine Strasse vom Wallmarkt entfernt - Den Strand war in nur fünf Gehminuten erreichbar. Wir hatten eine tolle Wohnung mit allem Zubehör und Klimaanlage.
Die ersten paar Tage hatten wir pech mit dem Wetter und konnten lediglich die nähere Umgebung erkunden und uns mit Playa vertraut machen (Wäscherei, ATM etc.). Aufgrund des Regens verbrachten wir oft Zeit zu Hause und schauten uns Filme an oder teilweise verbrachte ich den Morgen im Fitness. Erst kürzlich sprach ich mit meinem Bruder per Whatsapp und entschied wieder mit dem Fussballspielen zu beginnen, daher muss ich mich nun in Form bringen. Ich nutzte diese Zeit auch um mein CV anzupassen und sendete bereits die ersten Bewerbungen, da ich nach meiner Rückkehr auf eine Festanstellung resp. Geld angewiesen bin.
Sobald das Wetter besserte machten wir den ersten Ausflug auf der kleinen Isla Cozumel, welche eine knappe Stunde mit der Fähre von Playa entfernt liegt. Dort mieteten wir uns für den ganzen Tag ein Scooter. Da ich noch nie zuvor ein Scooter fuhr, waren die ersten Kurven alles andere als sicher und eine weitere Person mitzuführen, erhöhte die Herausforderung enorm. Dennoch überlebten wir die stündige Rundfahrt der Insel und genossen die Aussicht :) Wir hielten an der Playa Rio an um zu essen und legten uns dort ein wenig an der Sonne. Bevor wir die Fähre zurücknahmen, erkundeten wir die Altstadt zu Fuss und gönnten uns eine frische Kokossnuss.
Ein weiterer Ausflug führte uns nach Tulum. Diesmal nahmen wir die sogenannten "Colectivos" - kleine Buse als Fahrgemeinschaften. Wir zahlten pro person rund chf 2.- und wurden bis zu den Ruinen von Tulum (ca. 1 Std. Fahrt) gefahren. Unser Colectivo hielt immer wieder an und ladete neue Passagiere auf oder lies welche aussteigen - zum Teil mussten sogar die Passagiere stehen. Um die Ruinen zu sehen muss eine Gebühr bezahlt werden und selbstverständlich gab es "Guides", welche uns eine geführte Tour andrehen wollten. Wir gingen alleine rein und erkundeten die Ruinen. Nach einer guten Stunde und viele Fotos, verliessen wir die Ruinen und begaben uns zur Playa paraíso, welche sich unmittelbar hinter den Ruinen befindet. Dieser Strand verdient es diesen Namen zu tragen und ist ein MUSS für jeden, der in der Nähe sein wird. Wir verbrachten den Rest des Tages am Strand, gönnten uns einen erfrischenden Wassermelonen-Salat und kühlten uns im Wasser ab. Die Rückfahrt erfolgte selbstverständlich wieder mit einem Colectivo und erlebten somit erneut das feeling der locals.
Der dritte Ausflug brachte uns zum entfernten Chichen Itza, welche drei Stunden von Playa liegt. Unser Tag begann bereits um 6.00 Uhr, welcher mir, aber vorallem Joy "äusserst Freude" zubereitete (Joy ist nicht gerade ein Morgenmensch :-*). Unser Car führte uns zuerst zu der Cenote von Chichen Itza. Wir konnten diese natürlich entstandene Grotte betreten und im Wasser baden. Nach dem inbegriffenen, traditionellen Lunch gingen wir zu der archeologischen Stätte der Maya's. Wir erhielten eine stündige geführte Tour mit fragewürdigen Zusammenhänge der Maya's mit der Zahl sieben oder 365 und konnten uns anschliessend noch frei bewegen um Fotos zu machen. Zuletzt besuchten wir das historische Zentrum von Valladolid und sahen die imposante Kirche sowie traditionelle Tänze im Park.
Hier noch eine witzige Story zum Ausflug nach Chichen Itza. Zu den Tourmitgliedern gehörten ein gleichaltiges Paar aus Napoli. Selbstverständlich fingen wir an auf italienisch (er versuchte nicht in seinem Dialekt zu reden, da ich sonst praktisch nichts verstanden hätte) zu reden und er war ganz erstaunt über meine gesammelten Erfahrungen dieser Reise. Wir unterhielten uns sicher eine Stunde und kamen zum Schluss zum Thema Fussball an. Als ich ihm mitteilte, dass ich Juventus Fan bin, änderte er sich komplett und war enttäuscht von mir. Ab diesem Zeitpunkt war das Gespräch zu ende - erstaunlich wie weit dieser Hass gegenüber Juventus gehen kann...
Beim letzten Ausflug besuchten wir die Isla mujeres. Hier gönnten wir uns ein paar gelassene Stunden an der Playa norte. Sie gehört zurecht zu den schönsten Strände der Welt! Die Kombination aus weissem Strand, kristalklares Wasser, Jachten und Boote, Palmen, Cocktailbar und tolle Musik war himmlisch. Wir fanden ein Schattenplatz unter den Palmen und wurden von einer Jacht mit sommerlicher Musik bedient. Kurz bevor wir den Strand verliessen, sprachen mich zwei Männer an, welche am Strand Massagen anbieten. Sie wollten sich vergewissern, ob ich der Profi-Fussballer Carlos Vela aus Mexico sei - anscheinend gibt es da eine gewisse Ähnlichkeit.
Zwischen den Ausflügen genossen wir die Zeit am Strand von Playa del Carmen und Abends liessen wir es uns kulinarisch in verschiedene Restaurants gut gehen. Es gibt zahlreiche Restaurant und eine Vielzahl an unterschiedliche Geschmacksrichtungen. Meine zwei Favoriten sind das italienische Restaurant "La Famiglia" mit den besten Pizza's der Stadt und das Bio-Restaurant "BIO-Natural". Wir besuchten zudem zwei Mal das Kino, welche ähnlich wie die in der Schweiz sind, jedoch mit einem Eintrittspreis von nur chf 3.- pro Person. Vom Nachtleben haben wir nicht viel mitbekommen... Nach einem Dinner sind wir gelegentlich in eine Bar und gönnten uns einen Drink. Eine sehr tolle zweistöckige Bar mit Innenhof und localer Musik war die "La embajada". Clubing war nie von Bedarf, auch weil mein Budget dies nicht zuliess.
Auch in diesem Beitrag möchte ich ein paar Worte über meine Mitbewohnerin, Joy, verlieren. Es war klar, dass sich eine solche Chemie wie zwischen der von Micha und mir nicht erneut ergeben würde. Joy und ich hatten unsere kleinen Differenzen und konnten beide mal sturköpfig sein. Wir sassen mehr als zwei Wochen regelrecht aufeinander und dies kann gerne mal zu "Streitigkeiten" führen. Dennoch würde ich meinen Mexiko Aufenthalt erneut mit ihr verbringen! Ich lernte Joy als eine liebevolle, intelligente (als Sitznachbar wusste ich dies schon) und ehrliche Frau kennen. Selbstverständlich auch als eines der grössten Morgenmuffel und Müesli-Liebhaber Nr. 1! Wir führten viele tolle Gespräche (ja Joy, ich habe Dir zugehört ;D) und konnte viel von ihr lernen und mitnehmen. Vielen Dank :-*
Nun heisst es Abschied von Strand und Meer zu nehmen und sich zur letzten Destination meiner unvergesslichen Reise zu begeben - Vancouver, Kanada.