Veröffentlicht: 23.08.2017
Die letzte Woche meiner unglaublichen Reise... Da ich von Beginn an meinen Rückflug aus Vancouver gebucht hatte, gab es zum Abschluss noch einen City-trip.
Von Cancun aus flog ich nach Vancouver über Los Angeles. In LA erwartete mich einen 10-stündigen, nächtlichen Aufenthalt. Ich hatte die Flüge bewusst so ausgewählt, um die Erfahrung einer Übernachtung an einem Flughafen zu erleben. Ich schnappte mir vom ersten Flug eine Decke und machte es mir auf einer Bank mit warmer Kleidung so gemütlich wie möglich. Die wichtigsten Sachen (Pass, Mastercard, Handy usw.) hatte ich unter der Kleidung getragen und den Tagesrucksack unter der Decke genommen und umklammert. Den Backpack hatte ich zum Teil hinter mir oder unter meinen Beinen. Insgesamt schlief ich ungefähr drei Stunden, da ich ständig von vorbeigehenden oder schnarchenden Personen geweckt wurde. Einer der neben mir schlief, brachte das Schnarchen auf ein völlig neues Level (und ich dachte mir, dass meine Militärzeit mich Imun gegen Schnarchende Menschen gemacht hätte...). Es war bestimmt eine Erfahrung wert, würde sie aber niemandem weiterempfehlen.
Per Taxi fuhr ich zum Samesun Backpacker Hostel und ging gleich nach der Mittagszeit wieder raus, da mein Hunger grösser als mein Schlafmangel war. Ich begab mich zu Fuss bis zum Ufer und nahm die 40 Sekunden Fahrt mit der Fähre zur Granville Island - die Insel liegt vom Ufer keine 100m entfernt! Hier gibt es den Grand Island Public Market - vergleichbar zum Streetfood Festival in Zürich, nur das er hier ganzjährig offen hat. Kulinarisches Higlight für alle Liebhaber des Essen :) Von der Insel aus hat man eine tolle Aussicht auf der Granville Bridge sowie ein Teil der Stadt. Nach dem essen lief ich einmal durch die Insel, nahm die Fähre zurück und ging zum Hostel.
Am nächsten Tag, nach dem üblichen Hostel-Frühstück (Bagel mit Konfitüre oder creme cheese), erkundete ich ein grosser Teil der Stadt zu Fuss. Ging zuerst zum Canada Place beim Hafen mit den verschiedensten Kunstwerken (Olympic Cauldron, digital Orca und The drop). Dort, beim Jack Poole Plaza, gönnte ich mir auch noch im "Cactus Club Cafe" ein leckeres Essen - Geheimtipp Modern bowl with Salmon and grilled Avocado! Hier lernte ich Sydney, Barkeeperin vom Cactus Club, kennen. Sie hatte gerade Schluss und setzte sich neben mir um ebenfall etwas zu essen. Sydney ist in der Fashion-Branche als Makeup-artist (freelance) tätig und fand es Klasse, dass ich aus der Schweiz bin - sie war bestimmt an internationale Kontakte interessiert. Es störte mich kaum, da sie mir in den kommenden Tagen diverses von Vancouver zeigte und insbesondere Insider Tipps gab. Ich fand das Gespräch toll und kam gut mit ihr aus, daher ging ich Abends ihr Beachvolleyball Spiel schauen. Dieses Spiel fand am Kitsilano beach statt, welcher perfekt war um den Sonnenuntergang zu sehen. Ich lief zum Strand und sah somit eine weitere Nachbarschaft von Vancouver. Nach dem Spiel gingen wir Thaifood essen und liefen schliesslich nach Hause (sie wohnte wenige Gehminuten von meinem Hostel entfernt).
Das Wetter war am darauffolgenden Tag perfekt, daher mietete ich mir ein Fahrrad und fuhr auf direktem Weg zum Stanley Park. Eine ganze Runde vom Park umfasst gute 8km und hat verschiedene Aussichtspunkte auf die Stadt oder der langen Lion Bridge. Ich verbrachte mehrere Stunden im Park und fuhr durch alle möglichen Wege des Parkes. Beinahe fiel mir das Fahrrad im See, da ich ein tolles Foto mit dem Panorama im Hintergrund machen wollte. Das Fahrrad hatte keinen Ständen, also fixierte ich es mit ein paar Steinen - glücklicherweise fiel das Fahrrad nicjt nach hinten ins Wasser, sondern nach vorne. Nachdem ich am Abend das Fahrrad retournierte, spazierte ich gemütlich die Robsin Strasse (Shopping Strasse) einmal hoch und wieder runter und tat so als würde ich etwas kaufen (Geld um mir etwas zu gönnen fehlte mir sowieso xD).
Den zweitletzten Tag verbrachte ich mit Sydney. Sie führte mich durch quer durch die Stadt und zu den schönen Quartiere von Gastown und Chinatown. Besonders beeindruckend waren die Details der Häuser oder die viele alternativen, kleinen Läden. Wir hatten noch spät am Nachmittag "Lunch" zusammen und verabschiedeten uns auch schon voneinander. Den Abend verbrachte ich damit an meine erlebte Reise zu denken und fühlte mich gleichzeitig komisch (sicher auch traurig), dass es nun zu Ende ist...
Am letzten Tag packte ich morgens meinen Backpack und verbrachte den Nachmittag in einem Park in der Nähe des Hostels. Auch hier dachte ich an viele Momente meiner Reise, aber auch an meine Familie, Freunde und Bekannte in der Schweiz, da ich sie wirklich fest vermisste. Klar, viele können sagen, dass neun Monate keine Zeit ist... Jedoch war dies das erste Mal für mich, dass ich so lange unterwegs war und zudem noch "alleine".
Ich kam über drei Stunden vor Abflug am Flughafen mit dem SkyTrain an, da ich für nichts auf der Welt diesen Flug verpassen wollte. Bevor ich im Airbus A380 einstieg, gönnte ich mir zur Feier ein kühles Bier und stellte mir vor, wie es sein wird alle wieder zu sehen. Insbesondere freute ich mich meinen Bruder zu sehen! Natürlich auch auf meine Familie (Mom
Ich war nie der grösste (oder beste) Schreiber, dennoch genoss ich es diesen Blog mit Beiträgen zu füllen. Es wird mir ebenfalls als Medium nützlich sein, falls ich in Zukunft einen Rückblick auf diese Reise haben möchte. Wer weiss, vielleicht führe ich diesen Blog für meine zukünftigen Reisen weiter...
Zu den verbrachten neun Monaten kann ich lediglich sagen, dass es die beste Entscheidung meines Lebens war. Es gab bestimmt nicht nur positive Erfahrungen, doch auch von den negativen Erfahrungen konnte ich stets etwas lernen. Jeder ausgegebene Franken dieser Reise war es Wert, da ich nicht nur interlektuell, sondern auch persönlich und vorallem menschlich gewachsen bin. Ich lernte Personen aus verschiedene Länder und Kulturen kennen und schloss Freundschaften mit unglaublichen Menschen auf der ganzen Welt. Ich kann jedem nur ans Herz legen eine solche Erfahrung zu erleben.