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Ruinös - Chichen Itza

Veröffentlicht: 22.01.2022

Der eigentliche Grund für meinen Abstecher nach Yucatan war ein Besuch von Chichen Itza, den berühmtesten Maya-Ruinen der Welt. Begleitet von einer aufsehenerregenden Kampagne wurden zu Beginn der 2000er die "New 7 Wonders of the World" bestimmt. Chichen Itza gehörte zu den auserwählten Stätten. Definitiv ein Höhepunkt meiner Mexiko-Reise.

Yucatan war bei Touristen besonders populär. Die karibischen Strände lockten Massen an Besuchern. Maya-Ruinen gerieten für die nach Erholung strebenden Gäste dabei zur kulturellen Sättigungsbeilage. Reiseveranstalter boten Katalogtouren zu Traumstränden, zu den berühmten Sinklöchern (Cenotes), Kolonialstädten wie Merida und Maya-Stätten an ... alles leicht verdaulich.

Zu meinem Glück gab es eine Busverbindung, welche man unabhängig nutzen konnte. Das Aufsuchen des Busbahnhofs, Ticketkauf und die zweieinhalbstündige Fahrt übers Land gehörten nach meiner Auffassung zum Besuch von Chichen Itza dazu. Auf dem Gelände selbst gab es dann die volle Touridröhnung, Einlass für 568 Pesos (ca. 25 Euro, vergleichbare andere Orte kosteten ein Viertel davon), ein Starbucks im Einlassgebäude und endlose Verkaufsstände auf dem Gelände. Rund um die große Pyramide sammelten sich die Schaulustigen. An anderen Stätten wie dem ebenso beeindruckenden Observatorium oder der sog. Kirche mit den gut erhaltenen Verziehrungen war man hingegen ungestört.

Begleitet wurde ich an diesem Tag von Nick aus Texas, der sich beim Frühstück kurzerhand dazu entschloss sich anzuschließen. Nick und seine Freundin Paige hatte ich bereits in Oaxaca und Puerto Escondido kennengelernt. Beim Abendessen mit dem 27-jährigen Hochzeitsfotografen streiften wir auch das Thema Politik. Mit meinen Erfahrungen aus Kalifornien und New York konnte ich bei Nick keinen Stich landen. Texas war das  Anti-Kalifornien, ähnliche Größe, wirtschaftlich erfoglreich, mildes Klima usw. - viele Gemeinsamkeiten und doch diametral verschieden. Wir verstanden uns trotzdem.

In meiner Hostelblase lernte ich viel, jedoch nicht unbedingt über Mexiko. Während der langen Busfahrten versenkte ich mich daher tiefer in meinen Reiseführer. Meine Zeit hier neigte sich langsam dem Ende. Das wurde mir besonders bei Gesprächen mit Hostelgästen deutlich, die ihre Reise in Yucatan starteten, während ich das Land bereits seit vier Wochen Länge mal Breite mal Höhe durchquerte.

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