Tag 20: Zugfahrt mit Ausblick

Heute begann der Tag zunächst nicht mit Frühstück, sondern mit Sachen packen und dem Weg zum Bahnhof. Hier bestiegen wir mit wenigen anderen Menschen den Zug nach Narvik.

Nachdem in Boden noch einige Fahrgäste zugestiegen und die Fahrkarten kontrolliert waren, öffnete endlich das Bordbistro und wir bekamen Sandwiches zum Frühstück.

Die Fahrt führte zunächst durch endlose Wälder aus Nadelbäumen und dünnen Birken, hin und wieder unterbrochen durch gelbbraune Grasflächen und unterschiedlich große Seen. Je weiter wir nach Norden kamen, desto lichter wurden die Wälder und es wurde immer hügeliger und steiniger, bis schließlich die ersten Berge ihre schneebedeckten Spitzen in die Höhe reckten.

Richtig spektakulär wurden die letzten zwei Stunden der insgesamt achtstündigen Fahrt. Während der Zug sich am Hang der Berge entlangschlängelte, hatten wir freien Blick auf die Täler und Schluchten mit ihren Seen und als dann auch noch die Wolkendecke aufbrach und wir plötzlich im strahlenden Sonnenschein dahinglitten, wurden unsere Augen immer größer.

Draußen funkelte das Wasser der Seen und später Fjorde mit dem blauen Himmel um die Wette, die herbstlich gelben Bäume leuchteten und alles in allem wirkte die Landschaft zu surreale, um sie beschreiben zu können - vielleicht vermitteln die Fotos einen kleinen Einblick.

Als wir in Narvik den Zug verließen, blies ein kräftiger, kalter Wind vom Fjord herein. Wir verabschiedeten uns von einem Amerikaner, den wir im Zug getroffen hatten, und machten uns im Sonnenschein auf den Weg zum Hotel. Hier bezogen wir unser einfaches, aber gemütliches Zimmer und gingen dann direkt einkaufen.

Zum Abendessen gab es Nudelsalat mit Hähnchen und frisches Brot, während die Dunkelheit über der Stadt hereinbrach.

Nun sitzen wir in unserem Zimmer und hoffen und warten auf Nordlichter. Der Himmel ist klar, also wer weiß...

Leider müssen wir morgen sehr früh raus, um den Bus nach Bodø zu erreichen - die Nacht wird heute nicht sehr lang. 🙃