Veröffentlicht: 25.08.2020
Hallo ihr Lieben!
Dieses Mal machte ich mich mit Mama auf den Weg und gönnte Kevin ein paar Tage für sich und die Jungs :).
Ausnahmsweise zog es uns nicht ins Tessin, sondern in die Zentralschweiz.
Unser Tourenplan sah folgendermassen aus:
Tag 1: 4h30min, aufwärts 760m, abwärts 640m
Mägisalp 1710m - Planplatten Sattel 2180m - Balmeregghorn 2255m - Tannalp 1977m - Engstlenalp 1834m
Tag 2: 4h20min, aufwärts 150m, abwärts 880m
Engstlenalp 1834m - Baumgartenalp 1702m - Unterbalm 1551m - Breitlaui 1370m - Winterlicke 1395m - Hasliberg Reuti 1067m
Unser Ausflug begann am Mittwochabend, an welchem wir los fuhren nach Engelberg und in einem Hotel übernachteten um uns am nächsten Tag die Fahrt zu sparen. Es war ein schöner Abend, in einem süssen Hotel und die Euphorie auf den nächsten Tag war riesig! So legten wir uns bei Zeiten ins Bett und freuten uns auf den Start.
Am nächsten Morgen begann alles perfekt! Es gab ein leckeres Frühstück zur Stärkung und trotz prognostiziertem Regen war der Himmel stahlblau. Wir fuhren etwa 20 Minuten bis zu unserer Bergbahn, lösten ein völlig überteuertes Ticket und schon konnte es los gehen :).
Das heisst, noch nicht ganz. Aufgrund des Wetterberichtes bestand meine Mama darauf, mir noch eine Regenjacke zu sponsern. Anfangs hielt ich dies überhaupt nicht für nötig, doch im Nachhinein: viiiiielen Dank!!!
Unser Weg startete querfeldein über eine Kuhweide, dann begann der Anstieg. Etwa zwei Stunden ging es nur steil bergauf. Uns lief der Schweiss runter, wir tranken enorm viel Wasser und die Wortwechsel waren inzwischen echt knapp geworden. Plötzlich rannte ein Murmeltier an uns vorbei. Wir blieben stehen und sahen dem Kleinen nach. Dann folgten noch zwei weitere. Die waren echt süss und ziemlich nahe! Leider nicht genug nah für unsere Kamera, aber herrlich zu beobachten.
Beim Planplatten Sattel wurde der Weg viel flacher und wir konnten voll und ganz die schöne Aussicht geniessen. Unser Pfad führte uns an der Bergkette entlang mit Blick auf die andere Seite des Tals. Dort gönnten wir uns eine kleine Pause. Es gab leckere Sandwiches, Nipons (Reiswaffeln mit Schokolade überzogen :)), Cola und Eistee.
Es ging weiter zum nächsten und höchsten Ziel: Balmeregghorn. Kaum waren wir oben angelangt, zogen dunkle Wolken auf und der Nebel verbreitete sich so schnell, dass man zusehen konnte. Keine fünf Minuten später begann es zu tröpfeln, doch wir liefen weiterhin ruhig weiter. Da es zuvor wirklich heiss war, kam so eine kleine Abkühlung gerade recht. Kurze Zeit später begann es dann zu donnern, der Himmel verfärbte sich richtig dunkel und der Regen wurde immer stärker. Rein in die Regenjacken und schnell weiter! Mittlerweile war aus dem Regen zu erst Schnee-Regen und anschliessend Hagel geworden. Über unseren Weg liefen ganze Bäche, es windete und war langsam auch ziemlich kalt. Von gemütlich wandern keine Spur mehr. Doch wir konnten noch immer lachen und witzelten „typisch wir“. Es ging steil bergab, unten angelangt befand sich ein See mit einer überdachten Feuerstelle. Das würde unser nächstes Pausenplätzchen werden! Dort angelangt trafen wir zwei weitere Wanderer, welche ohne Witz ein Raclette über dem Feuer assen mit einer Flasche Rotwein :).
Das Wetter wurde zum Glück schnell besser, weshalb wir auch nicht allzu lange verweilten. Ab dem Zeitpunkt hatten wir nur noch etwa 45 Minuten bergab vor uns, dann erreichten wir erschöpft unsere Unterkunft. Von dem ganzen runter laufen taten uns beiden die Knie so richtig fest weh, Mama hatte zudem auch noch Probleme mit ihren Füssen. Wir waren echt dankbar das Tagesziel erreicht zu haben!
Zur Belohnung gab es ein Gläschen Wein und Pommes :).
Auf einer interaktiven Karte sahen wir uns das Wetter für den nächsten Tag an: Regen und 8 Grad! Es machte sich schon ein Bisschen Respekt vor dem morgigen Tag breit, da wir überhaupt nicht für solches Wetter vorbereitet waren. Dann noch die geschundenen Knie und Füsse... Ja, auf den heutigen Tag hatten wir uns deutlich mehr gefreut.
Nach dem Abendessen gingen wir bei Zeiten ins Bett um für den nächsten Tag fit zu sein.
Als wir am nächsten Tag erwachten, war keine von uns beiden so richtig erholt - irgendwie hatten wir beide nicht gut geschlafen.
Egal, nach dem Frühstück machten wir uns fertig, zogen alles an was wir hatten und trauten unseren Augen kaum: es hatte aufgehört zu regnen! Genau in der Zeit, in der wir uns parat gemacht haben! Super, wenn es nur so bleibt!
Wir liefen los durch Wälder, Moore und Kuhweiden, es war ein echt schöner Weg!
Wir begegneten diversen Tieren: Kühe mitten auf unserem Weg, Salamandern (vermutlich) und einem leicht gereizten Mutter-Schaf. Unsere geschundenen Körper hatten sich natürlich auch nicht einfach mal so über Nacht erholt, weshalb wir zu deutlich mehr Pausen gezwungen waren.
Doch trotzdem erreichten wir nach vier Stunden unser Auto und waren so richtig, richtig erleichtert! Besonders die letzte halbe Stunde war extrem heavy und von Schmerzen geplagt - doch, geschafft ist geschafft :).
Wir setzten uns noch kurz in ein Restaurant gleich neben unserem Auto, gönnten uns eine Cola und einen Orangenpunsch (kein Witz, ich hatte sooooo Lust darauf, auch wenn es eigentlich Sommer ist :)) und fuhren schlussendlich fix und fertig nach Hause.
Der ganze Trip war für uns zwar ziemlich anstrengend, doch auch so richtig schön! Die Ausblicke welche wir unterwegs hatten - unbezahlbar! Und wir bekamen genau das, was wir wollten: Keine 0-8-15 Wanderung, sondern ein echtes, kleines Abenteuer :).
An dieser Stelle ein riesiges Dankeschön Mama, für die tollen Tage und unvergesslichen Momente :)!
Also ihr Lieben, ihr kennt es ja: Wir melden uns baldmöglichst wieder ;).
Bis daaaaaann!