Belize 2022 - Stockholm - Kathmandu

Kurzer“ Rückblick, keine Ahnung warum ich letztes Jahr im November nichts geschrieben habe, dabei war Belize für mich viel interessanter und mehr Abenteuer als Mexiko.Aber der Reihe nach. Nachdem ich meinen Flug im März verschieben musste, um mir ein Visum für die USA zu holen, durfte ich endlich den heiligen Boden des gelobten Landes betreten, Gottseidank nur um den Flieger zu wechseln.Nach einer kurzen Nacht in Cancun ging es am frühen Morgen mit dem Bus weiter an die Grenze zu Belize.Im letzten Ort vor der Grenze ging erst mal Garnichts, keine Busse, keine Menschen, keine Taxen, nichts, genau mein Ding.Also habe ich mir irgendwie ein Taxi organisiert und bin zur Grenze, natürlich habe ich den vollen Touri Preis bezahlt, auf der anderen Seite ging es dann aber besser weiter.In einem 40 Jahre alten Hyundai Bulli, in dem die Fußmatte lediglich den Blick auf die Straße verhinderte und das Panzerband die letzten Teile zusammen hielt, ging es zum Busbahnhof.Keine Touristen und keine weiteren Mitfahrer weit und breit, der Bus kommt wann er kommt, endlich wieder ein gewisses Abenteuer, Mexiko war zu einfach.Nach zwei Stunden ging es dann in einem der sogenannten Chickenbusse weiter. Das sind alte umgebaute amerikanische Schulbusse die jetzt in Belize den Fernverkehr bedienen.Nach weiteren 4 Stunden und jetzt knapp 48 Stunden habe ich meinen ersten Zielort Orange Walk Town erreicht.

Da ich total orientierungslos nach meinem Hostel gesucht habe, hat mich eine nette Dame angesprochen und mir Hilfe angeboten. Skeptisch war ich wie immer, allerdings blieb mir nichts anderes übrig als ihr zu folgen, da es keine Restaurants mit WiFi gab und ich auch keine lokale Sim Karte besaß.Kurzerhand sind wir in einen Laden für Brautmode und ich dachte schon, dass ich jetzt ganz unkompliziert mit einer hübschen Mittelamerikanerin verheiratet werde. Aber nein, ich sollte mich dort im WLAN einloggen und den Namen und die Straße meines Hostels nachschauen, so dass mich die Dame noch zwei weitere Straße begleitete, bevor sie mich fragte, ob ich eines ihrer Kinder nicht mit nach Deutschland nehmen könnte. Nachdem ich das natürlich verneinen musste, hat sie sich mit zwei Euro Trinkgeld auch zufrieden gegeben.Am nächsten Tag ging es mit einer einstündigen Bootsfahrt weiter zum Lamanai Tempel, vorbei an diversen Dörfern der Menoniten und reichlich Dschungel.Weder in meinem Hostel, noch hier am Tempel habe ich irgendwelche Touristen gesehen, also alles richtig gemacht.Die Menoniten die vor über 100 Jahren über Kanada und die USA nach Belize gekommen sind und immer noch Plattdeutsch sprechen, liefern mittlerweile 80% des gesamten Jahresbedarfs von Belize für bestimmt Lebensmittel. Dabei lehnen sie technischen Fortschritt nach wie vor komplett ab und leben zurückgezogen in ihren kleinen Dörfern nach der Bibel.

Am nächsten Tag ging es mit dem ersten Bus weiter nach San Ignacio an die Grenze zu Guatemala. Den Ort habe ich mir ausgesucht, da man hier in einem Reifen sitzend über einen Fluss durch eine riesige Höhle schwimmen kann.Die Tour dauerte ca. 2 Std. war nicht billig (wie nichts in Belize), aber da gerade Nebensaison war, war auch hier fast niemand unterwegs und wir waren in der riesigen Höhle nahezu alleine.In der Hauptsaison schwimmen hier hunderte wenn nicht Tausende Touristen mit ihren Reifen jeden Tag flussabwärts, das hat der riesige Parkplatz und die Masse an Equipment verraten die hier verliehen wird.Da wir wie gesagt fast alleine waren, sind wir auch in Bereiche der Höhle gegangen bzw. geschwommen die man sonst nicht sieht. Am nächsten Tag bin ich noch zu einem sehenswerten Tempel mit fantastischer Aussicht, bevor es dann erneut 6 Std mit dem Bus Richtung Meer ging, genauer gesagt auf die Insel Caye Caulker.

Dort angekommen habe ich mir erst mal einen Tauchausflug gebucht. Mit 350€ für drei Tauchgänge auch nicht günstig, aber wann hat man schon mal die Chance im zweitgrößten Riff der Welt bzw. In einem blauen Loch mit Haien zu tauchen.Nach 3 weiteren Nächten auf dieser netten ruhigen Insel geht es bereits weiter. Leider fehlt hier ein richtiger Strand, aber die Rochenfütterung ist nett anzusehen und der Hummer schmeckt ebenfalls köstlich.

Bevor es nach 12 Tagen schon wieder zurück geht, habe ich in Playa del Carmen noch einen Stopp zum Tuachen eingelegt.Die Stadt kann man getrost meiden, es sei denn man steht auf Spring Break Partys. Das Tauchen in den Cenoten ist wiederum absolut sehenswert. Zwar ist es nach wie vor ungewohnt und etwas beklemmend durch dunkle enge Höhlen zu tauchen, aber die Felsformationen und die Farben des einfallenden Sonnenlichtes lassen dieses Gefühl schnell wieder verschwinden

Jetzt ein halbes Jahr später schreibe ich die ersten Zeilen in Stockholm bevor es weiter nach Nepal Richtung Kathmandu und von dort aus zum Mount Everest Base Camp geht.Ich freue mich wie ein kleines Kind.P.S. Stockholm ist absolut sehenswert und wem Geruch, viele Menschen auf engem Raum und Zugverspätungen nichts ausmachen, der kann auch mit dem Nachtzug von Hamburg nach Stockholm fahren.