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Seemannsgarn und Anglerlatein

Veröffentlicht: 10.08.2020


Endlich, Wochenende vorbei, am See wieder weniger los und dazu noch ein bisschen Wind! Der große Tag ist da!

Obwohl Mario einen Segelschein hat, war er noch nie mit Petra segeln. Wir mieten uns ein Segelboot und los geht’s!

Petra: Ich erzähle einfach mal aus meiner Sicht: beim Segeln setzt man sich hin und hält die Klappe und wartet auf Befehle vom Chef (völlig neue Erfahrung für mich) wenn Chef nichts sagt, macht man nichts und genießt einfach Sonne und Wasser. Es macht keinen Sinn, sich Sorgen zu machen. Ob Wind oder nicht Wind liegt sowieso nicht in meiner Macht und an dem Bändel ziehen, der mir zugeteilt wurde, das krieg ich grad noch hin. Ich zieh halt ein wenig und wenn es dem Chef zu wenig ist sagt er‘s schon. Das Leben kann so einfach sein. In dem kleinen Segelboot gibt es übrigens so viele verschiedene Bändel und Schnüre, dass ich sofort beschließe, dass ich meinen Job mit dem einen Bändel, der gehört übrigens zum Vorsegel, völlig ausreichend finde und nicht nach einer Beförderung strebe. Wunderbar, dass ich weder verstehen muss, wie diese berühmten Knoten funktionieren und gar genannt werden. Natürlich verstehe ich auch physikalisch nicht, wie so ein Boot in verschiedene Richtungen fahren kann, wenn der Wind immer aus der gleichen Richtung kommt, aber hey - egal, ich muss ja auch nicht alles verstehen!! Ich kann einfach nur genießen und trage keine Verantwortung... das ist Urlaub.

Ich finde mein erstes Mal Segeln toll und bekomme zur Belohnung ein Eis!

Jetzt kommt die Geschichte aus Sicht des Kapitäns: Auf dem Steinberger See, mit 1,84km² der größte See der Oberpfalz, ist das Mieten eines Segelbootes möglich, weshalb der Urlaubsort dieser Woche auch hier ist. Im Hochsommer, bei 35 Grad ist es mit dem Wind so eine Sache. Meist ist es windstill, manchmal so wie heute geht ein bisschen was. Wenn´s dann mehr wird ist meist ein Unwetter im Anmarsch, also auch nicht gut für´s Segeln. Heute waren 11-14kmh oder Windstärke 2-3 (Beaufort) vorhergesagt und das war unsere Chance. Um 13:00 Uhr macht der Verleih auf – wir sind schon um 12:45 vor Ort. Die Eile war umsonst, außer uns wollte keiner ein Segelboot mieten. Rasch takelt der Vermieter das Boot auf und es geht los. Petra wird von mir nach vorne bugsiert und als Vorschoter verpflichtet. Ich setz mich an die Pinne. Der junge Mann gibt dem Kahn einen Schubs und schon geht’s los. Naja, rennen tuts bei dem Wind erstmal nicht. Aufmerksam suche ich Kräusel auf dem Wasser. Petra fragt was sie tun soll, „noch nichts“ sage ich konzentriert – „ich sags dir dann“. Ah da, das könnte was werden eine kleine Böe verschafft uns etwas Fahrt,“ leicht anziehen, sage ich zu Petra“ sie macht was ich sage und das Boot nimmt weiter Fahrt auf. Wir üben hintereinander ein paar Wenden und schon bei der 2. Wende kommt nach meinem Kommando die Antwort wie aus der Pistole geschossen: „klar zur Wende“ Es läuft – Petra macht ohne Rückfrage was ich ansage – fast schon erschreckend. So segeln wir nun kreuz und quer den See hinauf und hinunter – ein tolles Gefühl. Ich erinnere mich sofort wieder, was mir so am Segeln gefällt. NEIN, nicht dass Petra die Klappe hält! Die Fortbewegung mit der Kraft des Windes.  

Zur Belohnung gab es nach geglücktem Anlegemanöver für den Vorschoter noch ein Eis.

Eine Weile liegen wir an unserem Lieblingsplatz am See und baden und sonnen uns, bis uns das wieder zu langweilig wird und wir kurzerhand beschließen, einen Besuch bei Frank und Silvia zu machen. Frank ist ein Bekannter von Mario und hat beim Lesen unserer Berichte festgestellt, dass unsere Urlaubsorte nicht weit auseinander liegen können.

Es lebe die moderne Technik! Kurzerhand hat er seinen aktuellen Standort durchgegeben und wir radeln die 15 Kilometer (die Radwege sind wieder mal klasse) durch Wald und Flur und finden die beiden. Sie haben sich mit Angeln, Tisch und Stühlen ein lauschiges, verborgenes Plätzchen an einem Weiher gesichert. Dort verbringen wir gemeinsam einen schönen Nachmittag. Die Angeln hängen von den Fischen völlig unbeachtet im Wasser, was uns nicht stört, denn wir unterhalten uns prächtig.

Als zunehmend Wolken am Himmel aufziehen und immer deutlicher Donner zu hören ist, beenden wir unser gemütliches Pläuschchen und wir schwingen uns wieder auf die Räder. Für den Rückweg wollen wir eine andere Route nehmen, damit keine Langeweile aufkommt. Das Gewitter meint es gut mit uns und verzieht sich, so dass wir zwar eine sehr windige aber trockene Heimfahrt haben. 

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