Veröffentlicht: 11.08.2020
Fahrradfreier Dienstag
Ein wenig Kulturprogramm, nämlich ein Besuch in Regensburg steht heute auf dem Plan. Fahrräder und Badehose haben frei und wir machen uns nach gemütlichem Frühstück auf den Weg mit dem Auto. Der Wetterfrosch meinte, es könne heute gewittern und da bietet sich ein Tag in der Stadt eher an, als in der Natur.
Nicht das erste mal in diesem Urlaub, dass sich das Wetter nicht an die Vorhersage hält. Es ist unerträglich heiß, in der Stadt finden wir kaum Schatten und Abkühlung. Wir schleppen uns durch hübsche Gassen und schauen den Dom von außen an. Wir denken über eine Stadtrundfahrt nach, haben jedoch Angst davor, in der kleinen Bahn, die wie ein fahrender Backofen durch die Straßen schlängelt, den Hitzetod zu sterben. Wir finden einen schönen Biergarten und sitzen einfach im Schatten und essen und trinken. Als die erste Taube über uns im Baum sitzt und einfach auf Petras Oberschenkel scheißt, denkt sich Petra „ich sch... auch drauf und bewege mich trotzdem nicht!“
Erst als der nächste bescheuerte Vogel seinen Darm direkt auf unserem Tisch entleert, gehen wir weiter.
Sitzplätze im Schatten sind alle belegt, so genehmigen wir uns laufenderweise ein Eis und begeben uns Richtung Auto.
Für den Rückweg suchen wir noch eine Strecke „über Land“ genauer gesagt über Bodenwöhr aus, da sitzen wir dann noch bei unserem Freund JACOB am See und genießen die ländliche Sommerhitze, die definitiv angenehmer ist als in der Stadt. Heim fahren wir wieder nicht die Bundesstraße, sondern über die Landstraße und Wackersdorf. Die älteren von uns wissen noch um die Anti-Atomkraftproteste Mitte bis Ende der 80er Jahre gegen die Wiederaufbereitungsanlage, die das ganze Ding am Ende kippte. Die Industriestraße, auf der ursprünglich Braunkohle auf Transportbändern gefördert wurde, war damals Hauptschauplatz der Proteste. Ursprünglich war hier nach dem Rheinischen Braunkohlerevier das 2. größte Braunkohlerevier der damaligen BRD. Der stillgelegte Tagebau war die Grundlage für das Oberpfälzer Seenland mit insgesamt 6 Seen mit einer Gesamtwasserfläche von 650 ha. Ein geschichtsträchtiger Ort.
Wir freuen uns darüber, dass hier trotz oder gerade wegen der Vorgeschichte ein tolles Gebiet entstanden ist, dass nach der Renaturierung ein Rückzugsgebiet für Mensch und Tier bietet. Unzählige Tierarten sind hier heimisch. Gestern sahen wir einen Eisvogel, heute morgen wurden wir durch das Geschnatter von Wildgänsen geweckt. Nun sind wir gespannt was uns morgen erwartet.