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Ballina, MacLean, Grafton: ein paar Städtchen an der Ostküste

Veröffentlicht: 19.12.2016

Am Sonntag, dem 11.12., sind wir gleich zum Frühstück in das Städtchen Ballina gefahren, weil es auf unserer Rest Area einfach mega laut und ungemütlich war. In Ballina haben wir dann einen schönen Park an einer Bucht des Richmond River gefunden und konnten dort ganz in Ruhe frühstücken. Bevor wir den Park gefunden hatten, sind wir zufällig noch an einem Schild vorbeigekommen auf dem „Farmer’s Market ->“ stand und dann sind wir spontan einfach da lang gefahren. Der Market war winzig, vielleicht 10 Stände, aber es gab günstige Passionsfrüchte und da hab ich mir natürlich gleich wieder ein paar geholt. Die schmecken einfach so gut!!

Nach dem Frühstück sind wir ein bisschen am Strand und auf dem Steinsteg spazieren gegangen. Auf wikicamps war dort ein Spot namens „good dolphin viewing spot“ eingezeichnet und wir dachten, vielleicht sehen wir ja ein paar Delfine. Das hat letztendlich natürlich nicht geklappt, aber dafür konnten wir einige Surfer beobachten, was echt interessant war. Die Surfer waren ziemlich gut und da wir ja inzwischen etwas Ahnung haben, haben wir gefachsimpelt und uns überlegt, was wir uns für unsere nächsten Versuche abschauen könnten. Ganz professionell alles ;)

Mittags sind wir dann zu dem Park gefahren, wo am Morgen der Markt war, und haben uns dort an einer BBQ-Station zwei dicke Würste gebraten, aus denen wir uns Bratwurstsemmeln gemacht haben. War auch mal lecker!

Nachmittags sind wir dann noch ein bisschen in die Library, um unsere Sachen aufzuladen und wegen Campervans für Neuseeland zu recherchieren. Um 4 hat die Bücherei dann zugemacht und wir haben uns auf den Weg zu unserer Rest Area gemacht. Die hieß New Italy und lag in einem Dorf mit vielleicht 3 Häusern (namens New Italy). Dort gab es ein Café und ein Museum mit Infos über die Migration von Italienern nach Australien. War ganz nett gestaltet alles, aber wir haben uns die Infos nicht so genau angeschaut, weil es uns eigentlich nicht wirklich interessiert hat. Abends haben wir uns ein leckeres Paprika-Spargel-Risotto gemacht, weil Spargel ziemlich billig war und beim Essen stand auf dem Tisch eine Sonnenblume, die wir im Woolworths geschenkt bekommen haben (alle anderen Blumen des Strauß‘ waren schon verblüht). Das war richtig gemütlich! So war also unser 3. Advent :)

Am nächsten Tag sind wir von New Italy noch 30 Minuten nach MacLean gefahren, einem kleinen Örtchen am Clarence River. Dort waren wir im Infocenter, aber leider war zu dem Zeitpunkt keiner da und so wussten wir nicht genau, was man schönes machen kann. Eine Karte der Region haben wir aber trotzdem bekommen und dort war ein Lookout eingezeichnet, zu dem wir gefahren sind, weil wir Lookouts immer toll finden. Da oben hatte man eine ganz schöne Aussicht, aber nichts, was uns umgehauen hätte. An einem der Picknicktische haben wir dann gleich unser Mittagessen verzehrt und sind danach wieder gefahren. Unten im Dorf ging es dann zur Library, um nochmal wegen der Campervans zu recherchieren. Das Ganze war um einiges komplizierter als wir gedacht haben, weil zu unserer Reisezeit in Neuseeland Hauptsaison und deswegen quasi schon alles ausgebucht ist. Wir haben uns Angebote schicken lassen, verschiedene Reiseagenturen angeschrieben und auch die Vermieter selbst angerufen. Es hieß immer, dass Vans nur auf Anfrage verfügbar sind, aber niemand konnte uns genau sagen, ob sie nun verfügbar sind oder nicht. Wenn wir gewusst hätten, was da für ein Andrang herrscht hätten wir uns mal früher drum gekümmert! Außerdem waren die Preise mit 130$ pro Tag für den günstigsten Van schon ganz schön happig… Nachdem wir immer mehr in Panik gerieten, dass wir überhaupt nichts mehr kriegen für die Zeit, haben wir überlegt ein normales Auto zu mieten und zu zelten. Dann müssten wir uns aber in Neuseeland nochmal Campingequipment zulegen. Außerdem war bei diesen Vermietungen die Fährfahrt von der Nord- zur Südinsel problematisch. Dann kam uns noch der Gedanke, dass wir unser Auto nach Neuseeland verschiffen lassen könnten. Das hätte allerdings einen viel zu großen organisatorischen Aufwand bedeutet, auch wenn es preislich gar nicht mal einen so großen Unterschied gemacht hätte. Letztendlich konnten wir nichts anderes machen als auf Antworten der Leute zu warten, die wir wegen eines Vans kontaktiert hatten. Das Warten ist das Schlimmste…

Am späten Nachmittag ging es für uns dann noch knapp 60km weiter nach Grafton, wo wir auf einer Rest Area übernachtet haben, die direkt an der Straße lag und somit ganz schön laut war. Außerdem kamen immer wieder Trucks auf den Parkplatz, die im Stehen noch lauter sind als im Fahren. Trotzdem haben wir uns abends noch Zeit für ein bisschen Workout und Yoga genommen und ich hab dem Andi den Sonnengruß gezeigt. Das war echt schön! Zu Abend gab es dann mega geile Thunfischwraps mit Peri Peri Mayonnaise, Salat und Parmesan. Mhhhhh! In der Nacht haben wir wegen dem Lärm dann den Kofferraum zugemacht, aber wie sich gezeigt hat, war das auch aufgrund der Kälte eine gute Idee. Jetzt kommen wir langsam in eine Region, wo es nachts ganz schön zapfig werden kann!

Am nächsten Tag wollten wir gerade frühstücken und hatten schon alles hergerichtet als ein Mann an unseren Tisch trat. Er hat ein nettes Gespräch angefangen und wir dachten er wäre einfach neugierig und gesprächig, wie die Australier halt manchmal sind, aber er hatte eine andere Intention: uns vom Ende der Welt und einem neuen System überzeugen, denn er kam von den Zeugen Jehovas. Wir dachten uns nur so: oh nein, und sowas schon zum Frühstück. Wir konnten ja nicht fliehen. Aber es war gar nicht so schlimm wie befürchtet, weil der ältliche Mann echt irgendwie süß war und uns einfach nur ein paar Dinge erzählen wollte. Während er geredet hat, haben wir gegessen und seinen Thesen gelauscht. Ab und zu haben wir einen Kommentar abgegeben oder (wie man den Andi bei sowas kennt) eine kritische Frage gestellt und er hat uns ganz offen geantwortet. Zum Beispiel meinte er, dass im neuen System alle gleichgestellt sein werden, musste jedoch Eingrenzungen zugeben als der Andi Homosexuelle angesprochen hat. Insgesamt war der Peter (so hieß er nämlich) bestimmt eine halbe Stunde bei uns am Tisch, hat uns eine bessere Welt versprochen, uns am Ende zwei Zeitschriften dagelassen und ist wieder zu seinen zwei Kolleginnen zurückgegangen. Ich denke wir haben ihn ganz glücklich gemacht, weil wir so aufmerksam zugehört haben und das war es schon wert.

Nachdem der Peter wieder gegangen war, waren wir eigentlich auch schon fertig mit dem Frühstück, haben unser Zeug zusammengepackt und sind nach Grafton reingefahren. Da wir mal wieder duschen wollten sind wir in ein öffentliches Schwimmbad gefahren, wo wir für unsere 3,50$ (Studentenrabatt) pro Person nicht nur eine warme Dusche, sondern auch ein Schwimmbecken und einen Sprungturm bekommen haben. Wenn man bedenkt, dass wir woanders sonst 4$ nur fürs Duschen bezahlt hätten, war das ein guter Deal! Außerdem haben wir das Schwimmen sehr genossen und nach 20 Bahnen sind wir noch ein paar Mal vom 1er und vom 3er ins Wasser gesprungen. Das 5er war leider gesperrt, sonst hätten wir das auch probiert. Springen macht einfach Spaß!

Nach dem Duschen sind wir dann in einen benachbarten Park gefahren, der lustigerweise Seepark hieß, weil es dort einen kleinen See gab. An einem Picknicktisch haben wir unsere Wrapreste zu Mittag gegessen und die ruhige Atmosphäre genossen. Danach ging es mal wieder in die Library. Dort hat uns dann eine Mitarbeiterin erkannt, die am Vortag in der MacLean Library gearbeitet hat. Alle Büchereien gehören zu den Clarence Valley Büchereien, sodass die wohl auch mal Arbeitsplätze wechseln. War irgendwie witzig :D

Abends ging es dann auf die Halfway Creek Rest Area, die aus einer Tankstelle und einer großen Wiese am Waldrand bestand, wo man campen konnte. Da war es echt schön, weil man nicht direkt an der Straße stand und von den Bäumen ein bisschen Schatten hatte. Abends gab es leckeres Paprikageschnetzeltes und als wir danach zum Zähneputzen vor zur Tankstelle gelaufen sind, haben wir sogar ein Känguru mit Baby beim Grasen gesehen. Voll süß!

Am nächsten Tag sind wir nach Coffs Harbour gefahren, aber für unsere Erlebnisse dort schreibe ich einen extra Eintrag, weil wir wieder etwas mehr gemacht haben :)

Antworten (2)

Gabriele
Ich dachte immer bei Euch ist jetzt Sommer! Was schreibst du denn von Regen Gewitter und Kälte? ?

Silvia
Tja, auch im Sommer ist mal schlechtes Wetter. Ist ja in Deutschland auch so und wir sind ja inzwischen nicht mehr in der tropischen, sondern der gemäßigten Klimazone ;)

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