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Tag 19 Wellington pur

Veröffentlicht: 02.01.2020

Heute sind wir tatsächlich das erste Mal NICHT Auto gefahren. - Ganz crazy. Wir sind zu Fuß durch Wellington gelaufen, was auch wunderbar einfach ist, da unser Hotel so irgendwie Mitten drin liegt, es heißt QT Museum und ist sehr zu empfehlen.

Wem der folgende Text mit vielen Fakten zu lang ist, kann sich auch nur die Fotos ansehen, Kurzform: Eindrücke aus Wellington und Nationalmuseum. Wäre für mich aber sehr traurig, habe ich mir doch so viel Mühe gegeben.

Nach einem wunderbaren Frühstück im www.floriditas.co.nz sind wir erst noch in eine Kirche der Maristen gegangen, bei denen Cordula ja in die Schule gegangen ist und die ein sehr kleiner Orden sind. Die Katholiken bauen ja immer zu Weihnachten eine Krippe auf, die sich über die Tage verändert, so kommt z.B. Am 24.12. Jesus in die Krippe und am 06.01. die heiligen drei Könige. Hier war es heute so, dass die heiligen drei Könige zwar noch nicht in der Krippe sind, sich aber schon auf den Stufen des Altars befanden und sich ganz offensichtlich auf dem Weg in die Krippe befanden. Hatte Cordula noch nie gesehen und ist insofern bemerkenswert.

Dann sind wir ins Te Papa Nationalmuseum gegangen und heute werdet daher ganz viele Fakten über Neuseeland erhalten. Es ist das größte Nationalmuseum der Welt und wirklich beeindruckend. Fangen wir aber an mit Wellington. 1865 wurde Wellington offiziell Neuseelands Hauptstadt; deren Verlegung aus dem schon damals viel größeren Auckland in die zentral gelegene, aufstrebende Metropole wurde als notwendig erachtet, um die wegen des Goldrausches in Otago in Otago aufkeimenden Sezessionsbestrebungen auf der Südinsel zu unterbinden. Wellington hat mit knapp 200.000 Einwohnern nur 1/10 der Einwohner von Auckland und ist nach Christchurch auch nur die drittgrößte Stadt Neuseelands und wir können Euch sagen, die „Innenstadt“ ist auch irgendwie alles - von recht abgefuckt bis chic. An einer Straßenkreuzung findet man Neukölln, Kreuzberg, Charlottenburg und Prenzlauer Berg, um es auf Berlin zu übertragen. Hier boomt das Kulturleben, wofür die Stadt auch berühmt ist. Auch wenn gestern (01.01.) und heute noch sehr, sehr viel zu hat.

Zurück zum Nationalmuseum. Wir haben uns da sehr lange aufgehalten und zwischendrin sogar auswärts eine Mittagspause gemacht. Über viele Ebenen erfährt man sehr viel über die Historie Neuseelands, die ersten Siedler (Polynesier) und die zweiten (Europäer), über deren Zusammenleben, kann sehr viele anzufassende Ausstellungstücke ansehen, es gibt einen Außenbereich mit Flora und Fauna, moderne Kunst, alles über die Tektonik, durch die Einwanderer ausgerottete Tiere... Am bekanntesten sind hier wohl die Moas. Es gab davon elf verschiedene Arten und die größten wurden bis zu 3 Meter groß und 240 kg schwer und da Neuseeland bis vor ca. 850 Jahren frei von Menschen war und abgeschnitten von anderen Landmassen, gab es halt keine Eindringlinge. Das änderte sich schon mit den Polynesiern massiv und die haben die Moas dann einfach aufgegessen. Es gab nämlich auf Neuseeland ursprünglich nur zwei Säugetierarten, zwei Fledermäuse 🦇. Tja, was sollte man da essen, als große (dumme?) Vögel. Zum Glück gibt es ja noch die Kiwis, aber auch um die muss man kämpfen, wegen der eingeschleppten Katzen, Ratten, etc. Beeindruckend ist, dass die Neuseeländer wirklich stark darum kämpfen, Flora und Fauna wieder frei von Eingeschleppten zu machen - außer das, was man braucht, wie z.B. die Schafe und Kühe, aber auch die Süßkartoffel. Funfact dazu: Die haben die Polynesier mitgebracht, die sie selber zuvor zu sich aus Südamerika mitnahmen. Die sind schon viel rumgesegelt auf ihren Holzbooten, die übrigens doppelt so schnell waren, die von James Cook 700 Jahre später. Ja, so richtige Ureinwohner hat Neuseeland eigentlich nicht, aber die Maori, wie sich die Polynesier dann ja nannten, sollte man als diese bezeichnen. Dann kamen die Europäer, zu erst Herr Abel Tasman (Niederländer, also nicht englisch aussprechen) schon 1642. Er hat Neuseeland aber eigentlich nie richtig betreten, es war keine gute Begegnung mit den Maori. Trotzdem sind nach ihm allerlei Dinge benannt, der „Abel Tasman Nationalpark“, wo wir paddeln waren, der Tasmangletscher, die Tasman See und der Tasman Lake und Tasmanien (Australien). - Dann passierte lange nichts, bis James Cook auftauchte und es besser machte. Lange und auch nicht immer gute Geschichte, aber die Engländer hatten da schon aus Indien und den USA gelernt und haben viele Fehler mit den Ureinwohnern hier nicht wiederholt. Man spürt das hier auch. Die Maoris sind, und das ist selbstverständlich, omnipräsent. Moaorisch ist Nationalsprache, vieles ist zweisprachig benannt, wie das Land selbst „Neuseeland“ oder „Aotearoa“ (Land der großen weißen Wolke) oder der Mount Cook, wo wir ja auch waren, der dann Aoraki/Mount Cook heißt - „Cook“ ist klar, s.o. der Engländer. Es hat viele, viele Jahre gedauert, bis auch Reparationen geleistet wurde, aber man hatte den Maori damals zum Glück halt nicht alles abgenommen und sie in irgendwelche Ghettos verbannt. Heute gehören ihnen z.B. auf der Südinsel die überwiegende Anzahl der touristischen Attraktionen. Und selbst die Ampeln in Wellington tanzen den Haka. - Toll!

Cordula wollte dann noch in die Sonderausstellung zu Alice im Wunderland. Warum die in diesem Museum ist, haben wir nicht rausgefunden und ich in die Sonderausstellung zu den Maoritattoos. 

Dann waren wir fertig, haben entspannt, einen kleinen Stadtrundgang gemacht, auf dem wir auch mexikanisch Essen waren, bei den Buritto Brothers und nun geht der Tag zu Ende.

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