Veröffentlicht: 07.01.2020
Der Golfplatz in Wairakei gilt als einer der 20. schönsten Golfplätze der Welt und den wollten wir heute spielen. Norman der, beste Rechercheur, hatte schon gestern Abend festgestellt, dass beunruhigende Nachrichten auf der Homepage des Platzes stehen. Und heute morgen nach einem schönen Frühstück vor traumhafter Kulisse auf unserer Terrasse mussten wir feststellen, dass es wirklich so ist: alle Grüns sind derzeit unbespielbar. Zwei Bahnen darf man gar nicht spielen. Dafür wurden zwei Bahnen geteilt und beherbergen jetzt jeweils zwei Bahnen also insgesamt vier. Versteht ihr nicht? Müsst ihr auch nicht, aber unter dem Strich heisst es, es ist richtig doof. Grüns sind das Herzstück jeder Bahn und es nützt nichts einfach eine andere Fläche kurzzumähen und dann dort zu versuchen die Bälle einputten zu lassen. Das läuft nämlich gar nicht gut. Was war passiert: die Grüns wurden angeblich „vergiftet“... ich denke, man hat wohl Herbizid mit Fungizid verwechselt oder eine falsche Dosierung gewählt. Der Grün-Rasen ist dann abgestorben und wird jetzt mühselig wieder angesäht...das dauert Monate! Es war aufgrund dieser Umstände auch herzlich wenig los auf dem Golfplatz und Norman und ich konnten uns also Zeit lassen beim Spielen. Also landschaftlich wirklich ein schön angelegter Platz, der wahrscheinlich auch echt schwer ist, aber ein sehr fader Beigeschmack für uns. Das Erlebnis war nicht vollkommen, höchstens ein befriedigend wurde von uns vergeben. Ärgerlich war auch, dass wir davon nicht früher unterrichtet worden sind, sonst hätten wir sicherlich den Platz umgebucht und woanders gespielt.
Nach dem Golfen sind wir dann noch nach einem kurzen Lunch zu Orakei Korako, einem geothermischen Park in 35 km Entfernung gefahren. Norman hat euch ja gestern schon erzählt, dass diese Gegend durch Vulkane geprägt ist und gestern genossen wir ja schon ein Bad in einer der vielen heissen Quellen, die es hier gibt. Der geothermische Park ist nun etwas ganz besonderes. Mitten in der Wildnis entspringen mehr als 250 heiße Quellen und Geysire in einem Wald-, Bergstück und da dies schon viele 1000 Jahre so ist, haben sich faszinierende Steinformationen und wabernde Schlammlöcher gebildet. Es gibt z.B. eine heisse Quelle, die aus einer Felsspalte entspringt und es ergießt sich kochendheisses Wasser und blubbert den Berg hinunter. Wenn man angekommen ist, wird man als erstes mit einer kleine Fähre über einen Fluss gebracht. Dort drüben ist es nur aufgrund der heissen Quellen und Gesyire ca. 2-3 Grad wärmer im Schnitt. Und es blubbert, raucht, riecht (nach Schwefel), ist bunt und echt sehenswert. Der Weg durch dieses versteckte Tal dauert ca. 60 - 90 min und ist sehr interessant und sehenswert.
Abends plauderten wir dann noch mit unseren Gastgebern und liessen uns ihren wunderschönen Garten zeigen. Vor unserer Terrasse steht übrigens ein Seismograph einer Universität: Ihr müsst nämlich wissen, dass der Lake Taupo zu den seismologisch aktivsten Gegenden der Welt gehört und hier gerade dazu eine Forschungsarbeit läuft. Wenn man auf den wunderschönen blauen See sieht, kann man sich eigentlich kaum vorstellen, dass es sich in Wirklichkeit um einen mit Wasser gefüllten Vulkankrater handelt. Aber unsere Gastgeberin hat uns auch erzählt, das man sehr gut im See baden kann, da er durch die vulkanischen heissen Quellen immer etwas beheizt wird.