Veröffentlicht: 06.01.2020
Heute haben wir zunächst einmal gut geschlafen, was insofern bemerkenswert ist, als dass das Haus in Ohakune sehr hellhörig war. Wir kamen uns ein wenig vor, wie auf der Skihütte - man konnte nebenan jedes Wort verstehen, von anderen Geräuschen (nebenan war ein Bad) ganz zu schweigen. Letzte Nacht waren wir aber die einzigen Gäste und es war wunderbar ruhig. Nach einem Frühstück von unserem Schweizer Gastgeber sind wir aufgebrochen in unser vorletztes Quartier nach Taupo. Es waren nur 140 km und wir waren schnell da. Taupo liegt ungefähr so in der Mitte der Nordinsel. Zunächst haben wir unser Quartier bezogen in Acacia Bay, was direkt in den Ort Taupo übergeht. Sehr nett hier. Dabei sind wir lange am Lake Taupo gefahren. Zu dem See später mehr.
Wir sind direkt in das Quartier gefahren und zwar ins „The Lakeview House“. Von den wohlklingenden Namen sind wir doch schon manchmal enttäuscht worden, beim „Riverview“ war weit und breit kein Fluss, etc. - Hier aber ist der Blick der Hammer. Bei der Anfahrt über ein paar Serpentinen meinte Cordula noch „na da sind wir ja wieder am Arsch der Welt“, aber dann standen wir schon vor einem Tor und mussten einen Code eingeben, den wir zuvor vom Gastgeber bekommen haben (er ist in Auckland). Das lies Gutes ahnen. Tja, wir haben ein Haus mit zwei Schlafzimmern und Bädern - können uns heute also guten Gewissens streiten 😉 und einen krassen Blick über den See und Taupo selber. Waschmaschine ist auch da und wir haben ein letztes Mal gewaschen. Dann ging es auf zur Hauptaktion heute, aber zunächst zum See:
Der Lake Taupo ist 40 km lang, 28 km breit und erstreckt sich bei einem Umfang von rund 193 km über eine Fläche von 622 km². Er ist maximal 160 Meter tief und der größte See Neuseelands. Das krasse an diesem Riesensee ist: Er war ein Vulkan.
Die Entstehung fast des gesamten heutigen Sees geht nämlich auf die eine gewaltige Eruption des Taupovulkans zurück, die heute Oruanui-Ausbruch genannt wird und zu den weltweit bedeutendsten Ausbrüchen der vergangenen 250.000 Jahre zählt. Das dabei herausgeschleuderte und in weitem Umkreis verteilte vulkanische Material, unter anderem Asche und Bimsstein, besaß ein Volumen von knapp 1.200 km³, was mehr als dem Hundertfachen des Ausbruchs des Pinatubo von 1991 entspricht. Durch diese Explosion sackte der Krater in die Magmakammer zusammen und es entstand der See (Kurzfassung). Irgendwann schuf er sich einen Ausgang, wo auch die Hukafalls entstanden und jetzt sind wir wieder bei der Action.
Wir haben uns zwei Plätze in einem Jetboot gemietet und sind da hingedüst. Krasse Angelegenheit, die Dinger gehen 80 km/h auf Wasser und drehen andauernd 360 Schleifen nur zur Belustigung und natürlich zum Befeuchten der Insassen. Nach ein paar Kreiseln - und mir war auch schnell schlecht - waren die Wasserfälle erreicht. Da strömen im Schnitt 300.000 Liter Wasser in der Sekunde durch. Es gibt auch Videos, aber die kann man hier nicht hochladen. Wir bekamen noch eine tolle Zusatzvorstellung. Unser Fahrer hat sich bei einem Kreisel Weed, also Seegras, in die Düsen gezogen und dann ging nichts mehr. Er versucht sie mit dem Motor rauszuspucken, aber keine Chance. Zu unserem Spaß musste er sich ausziehen, tauchen und das Zeug aus der Düse ziehen. - Er war ziemlich lange weg und ich wollte mich gerade mit der Bedienung des Bootes vertraut machen, da tauchte er doch wieder auf. Ein paar Kreisel später war mir endgültig kotzübel und wir aber auch wieder an Land. Wir waren dann Lebensmittel einkaufen, da wir beschlossen heute im Quartier zu essen. Es ist einfach zu schön hier oben.
Dann haben wir noch das tägliche Sportprogramm absolviert und sind in die heißen Thermalquellen von Wairakei gefahren und haben es uns gut gehen lassen. Sie bestehen aus verschiedenen, terrassenförmigen „Pools“ und überall läuft heißes Wasser hinein, was vulkanisch erhitzt wird. Außerdem ist da alles mögliche im Wasser, wovon man u.a. tolle Haut bekommt und sogar die Hirntätigkeit angeregt wird.
www.wairakeiterraces.co.nz/index.php/hot-thermal-pools/whats-in-the-water
Ich fühle mich schon ganz schlau. Großartig!
Morgen schreibt wieder Cordula und wir spielen das letzte Mal Golf. Bin gespannt, wie aufregend der Bericht für alle Nichtgolfer wird...