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Tag 22 Tongariro, Vulkane, Schicksalsberg

Veröffentlicht: 05.01.2020

Heute war eigentlich das „Tongariro Alpine crossing“ geplant, aber da hat uns Aeolus, der Gott der Winde, einen Strich durch die Rechnung gemacht. Vielmehr hat er uns zu viele Böen rausgepustet. Wie Ihr oben auf dem Foto sehen könnt, ist der Mt. Ngauruhoe der perfekte Vulkan und spielte als Schicksalsberg im Herr der Ringe die entscheidende Rolle. Frodo kämpfte sich im Film mit letzter Kraft während der Schlacht um Mittelerde hoch und warf dann DEN RING in sein Feuer. Das wollten wir auch tun, also das Hochkämpfen und das Hineinblicken in den furchterregenden Vulkankrater, aber das hat die Parkleitung wegen der Sturmböen verboten. Also konnten wir diesen langgehegten Wunsch nicht umsetzen. Entsprechend gross war unsere Enttäuschung als unser Carrier sich per SMS beim Frühstück meldete und die Entscheidung der Parkverwaltung kundtat.

Daniel Schlumpf, unser Gastgeber aus vormals Züri, nun stolzer Besitzer der River Lodge Bed & Breakfast, empfahl daraufhin ein Alternativprogramm: Taranaki Wasserfälle, und dann den unteren und den oberen Tama Lake, gleichfalls Vulkankrater, nur nicht ganz so exponiert wie der Schicksalsberg und zur Begehung freigegeben. Den ganzen Tag über hatten wir dann trotzdem traumhafte Ausblicke auf den Schicksalsberg bzw Mordor, nur halt von der anderen Seite (Fotoserie, wie wir uns ihm über mehrere Stunden nähern, s.o. inkl. Foto, wie er im Film aussah).

So haben wir es dann auch gemacht: zum Nationalpark gefahren und sich nochmals kurz von einer Dame im Infopoint beraten lassen, dann losgestiefelt Richtung Wasserfälle. Aaaaabbbbeeeerrrrr... leider sind wir dann doch irgendwie auf dem Tongariro Alpine Crossing gelandet und liefen erstmal noch 2 km in die falsche Richtung bevor Norman die Sache spanisch vorkam. Wir also wieder auf den richtigen Pfad zurück und fröhlich weiter. Eigentlich war in dem idyllischen Flusstal auch nichts von Sturm zu spüren. Die Sonne schien und es war kalt, aber ok. Schnell waren dann auch die Wasserfälle erreicht und bewundert und weiter ging es zu den Vulkanen. Hier kamen uns dann immer wieder Wanderer entgegen, die auf einer Demo wegen Vermummung festgenommen worden wären. Und es wurde tatsächlich immer heftiger mit dem Wind. Beim ersten See pfiff es dann schon gewaltig und ich brauchte Mütze und Daunenjacke. Der nächste Anstieg hatte es dann in sich. Wir sahen schon von weitem sich Wanderer den Kamm hochquälen. Es war steil und unglaublich windig. Mich wachelte es mehrfach fast um und bei dem pfeifenden Wind war es schwierig zu atmen. Aber stetig stiegen wir den Kamm hoch und waren mittlerweile froh bzw. verstanden die Entscheidung den noch grösseren Vulkan zu sperren. Der hüllte sich übrigens während unseres Aufstiegs auch noch dramatisch in Wolken, so dass er schließlich nicht mehr zu sehen war. Oben angekommen, musste man wirklich ganz breitbeinig gehen, um nicht umgeweht zu werden. Man konnte sich echt nur hinter grösseren Steine verstecken, um wenigstens noch etwas von der gigantischen Aussicht auf die blauen Seen zu haben. Die Vulkane sind übrigens alle noch aktiv und können jederzeit ausbrechen und nach den schrecklichen Bildern des Vulkanausbruchs vor vier Wochen weiss man, was das bedeuten würde. Man sollte sich eigentlich vorher auf der offiziellen Internetseite informieren, wie noch die Vulkanwarnung ist; das fiel uns aber erst oben wieder ein...😦

Wegen der immer schlechteren Wetterkonditionen verweilten wir nicht lange, sondern machten uns auf den Rückweg. Immerhin standen uns noch über 10km bevor. Hochzu hatten wir ja 4 km mehr gebaucht dank unseres Verlaufers. Beim Runtergehen stellten wir dann auch noch beide fest, dass wir unsere Finger kaum mehr biegen konnten, da sie echt angeschwollen waren. Richtige Oger Hände hatten wir beide und als Gegenmittel wurde dann „Hands up Baby Hands Up“ gesungen und wir gingen die Arme nach oben gestreckt nach unten.... Jetzt gibt es gleich Abendessen beim Italiener und das haben wir uns wirklich verdient nach 21,5 km und 5 Stunden (reine Gehzeit) alpines Wandern. 

 



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