Karneval und Tango-Dinnershow

Insgesamt habe ich in Buenos Aires zwei besondere Events besucht: den Karneval und eine Tango-Dinnershow.

Wo genau der Karneval in den Straßen gefeiert wird, kann man im Internet nachschauen. Ich hatte mich aufgrund der Entfernung dazu entschlossen, ihn in Palermo zu feiern. Auch wenn er einzelne Ähnlichkeiten zur Fastnacht in Deutschland aufwies, unterschied er sich doch von den Karnevalsumzügen zu Hause. In Palermo gefeiert wurde er auf einer Straßenkreuzung, wo eine kleine Bühne aufgebaut und ein Bereich von etwa 100 Metern Länge davor abgesperrt worden war. 

Nacheinander sind die einzelnen Karnevalsgruppen der verschiedenen Stadtteile singend und tanzend in Richtung Bühne vorgerückt und nach etwa 20 Minuten wieder ausmarschiert. Ich konnte allerdings nur was die Farbe der Kostüme angeht einen wirklichen Unterschied ausmachen und war schnell gelangweilt. Ich kann mir vorstellen, dass die Karnevalsgruppen den Spaß ihres Lebens hatten, da sie in der ganzen Nacht von einem Stadtviertel zum Nächsten gegangen sind und getanzt haben. Als Zuschauer jedoch hatte man das Gefühl, die ganze Zeit das gleiche zu sehen. Was mir auch neu war, war dass Schaum-Sprühflaschen an Kinder verkauft wurden, welche andere Leute einfach aus Spaß damit vollgesprüht haben. Den großen Karnevalsumzug am Montag in der Avenida de Mayo habe ich leider nicht besucht, wobei er der bedeutendste Tag des argentinischen Karnevals ist.

Was ich allerdings besucht habe, ist eine Tango-Dinnershow am Puerto Madero. Mein Ticket beinhaltete meine Abholung, die Show, ein Drei-Gänge-Menü, bei welchem ich jeweils zwischen verschiedenen Gerichten auswählen konnte, einen Sitzplatz in kurzem Abstand zur Bühne, freie Softdrinks, Bier und Wein sowie eine Tango-Tanzstunde im Anschluss der Vorführung. Zu Essen bestellt habe ich mir Empanadas als Vorspeise, ein Rumpsteak mit Salzkartoffeln und Chimichurri als Hauptspeise und Flan mit Dulce de Leche und Sahne als Dessert, was wirklich köstlich geschmeckt hat. 

An meinem Tisch haben außer mir sieben Brasilianer gesessen, die alle kein Spanisch und bis auf eine kein Englisch sprechen konnten, sodass ich die ganze Zeit auf Spanisch geredet habe und eine portugiesische Antwort erhalten habe. Irgendwie hat die Verständigung allerdings funktioniert. Die Tangoshow selbst führte durch die Geschichte des Tango und wurde von singenden und tanzenden Darstellern erzählt. 

Gegen 0:30 war die Vorstellung zu Ende und die Tanzstunde hat begonnen. Diese war allerdings etwas kurz, sodass wir nur Grundschritte gelernt haben. Dennoch habe ich mich gut angestellt und wurde vom Tanzlehrer sogar gefragt, ob ich es regelmäßig tanze. Am Ende der Tanzstunde haben alle Teilnehmer ein Zertifikat bekommen und durften Fotos mit den Profis machen.

Wer aber beispielsweise keine Tanzstunde dazu buchen will, hat die Möglichkeit zwischen verschiedenen Paketen auszuwählen, die nur die Show oder die Show und das Essen beinhalten. Im Lopez Hostel war ich an der Rezeption auch dafür zuständig, unsere Gäste über die verschiedenen Angebote der Tangoshow zu informieren und zu beraten. Für mich war es ein Erlebnis, das man erfahren solle, wenn man etwas mehr über die argentinische Kultur wissen will und ich würde es auf jeden Fall wieder weiterempfehlen.