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Lieblingsland Mexiko

Veröffentlicht: 24.05.2019

In Mexiko-Stadt sollte für mich die Zeit beginnen, in welcher ich bis Panama, von wo aus mein Rückflug startet, durch Zentralamerika reise. Praktisch war es, dass ich ein Hostel in der Nähe des Zócalo, dem Hauptplatz der Stadt, reserviert hatte, um durch das historische Zentrum zu laufen und alle Orte der Stadt zu erreichen. Im Gegensatz zu Lima zum Beispiel ist direkt aufgefallen, dass die Stadt viel ruhiger ist und weniger gehupt wird, was mir sehr gut gefallen hat. Neben dem Stadtzentrum habe ich außerdem die Casa Azul, das Haus von Frida Kahlo, das Museum für Tequila und Mezcal, Chinatown, den Park Coyoacán, den Palacio de Bellas Artes und das Schloss Chapultepec besucht. Mir hat in Mexiko-Stadt besonders gut die Architektur, Mode, das entspannte Ambiente und das Streetfood gefallen. Bei meinem ersten Besuch in einer Taquería habe ich allerdings gelernt, dass nicht alle grünen Soßen Guacamole sind, sondern manchmal auch aus Jalapeños zubereitet werden. Kurz: Ich musste heulen, weil die Soße so scharf war und ich sie mir löffelweise auf die Tacos geschaufelt hatte. Was mir im Bezug auf Mode und Shoppen aufgefallen ist, ist, dass es unglaublich schwierig ist, Schuhe zu kaufen, wenn sie größer als 39 sein sollen. Die meisten Schuhe werden sogar in Größe 35 ausgestellt, weil die Frauen scheinbar alle so klein sind. Kleidung kaufen kann man allerdings trotzdem sehr gut, zumal Mexiko überraschenderweise sehr billig ist. 

Von der Hauptstadt aus bin ich nach Puebla de Zaragoza beziehungsweise Cholula weitergereist, wo ich im Elternhaus eines mexikanischen Freundes, den ich in Cusco kennengelernt habe, schlafen konnte. Zusammen mit seiner Mutter habe ich einen Ausflug zu den schönsten Kirchen der Stadt gemacht, unter anderem zu einer Kirche, die auf einer unterirdischen Pyramide errichtet worden ist. Außerdem hat sie mich freundlicherweise in das Stadtzentrum Pueblas gefahren, wo ich Zeit hatte, die Straßen auf eigene Faust zu durchlaufen und anschließend mit ihr zusammen eine Stadttour in einem Touribus zu machen. Am nächsten Tag haben wir mit ihrer Nichte Karen und deren Freundin Karen (nein, ich hab mich nicht verschrieben) einen Ausflug zu einem wunderschönen Park mit Schlösschen gemacht, der etwa eine Stunde von Puebla entfernt gelegen ist. Auch wenn oder gerade weil Puebla de Zaragoza und Cholula recht kleine Städte sind, finde ich, dass es mehr als lohnenswert ist, sie zu besuchen, da sie sehr bunt, sauber und übersichtlich sind und ich weder schlechte Erfahrungen mit den Einwohnern gemacht habe, noch von den Sehenswürdigkeiten enttäuscht wurde.

Nach 2 Nächten in Cholula habe ich die dritte allerdings mal wieder im Bus verbracht, diesmal auf dem Weg nach Mérida, wo mein mexikanischer Freund Ferdinando wohnt. Er und seine Mutter haben mich beide wahnsinnig herzlich bei sich zu Hause aufgenommen, Zeit für mich geopfert, mir die Stadt gezeigt, Ausflüge gemacht, mir den Haustürschlüssel anvertraut und noch viel mehr, wofür ich unglaublich dankbar bin. Ich denke die beiden haben ihren Anteil dazu beigetragen, dass Mexiko möglicherweise mein Lieblingsland meiner Reise geworden ist. Ferdi hat mir in Mérida die wichtigsten und schönsten Plätze gezeigt, ist nachts mit mir zum Schwimmen ans Meer in Progreso gefahren, hat mit mir einen Ausflug zu Maya-Tempeln und einer Cenote (ein unterirdisches Wasserreservoir) gemacht und ist mit mir nach Celestún gefahren, wo ich eine Bootstour gemacht habe und die Gelegenheit hatte, hunderte Flamingos und auch Krokodile zu sehen und in einer weiteren Cenote zu schwimmen. Abends haben wir mit seinen Freunden und einer Gruppe Franzosen, die ebenfalls in seinem Haus blieben, verschiedene Bars, einen Club und eine Mezcalería besucht, wo eine Lifeband gespielt hat und Salsa getanzt wurde.

Highlight dieser Woche war allerdings das Wochenende, an welchem wir auf die Insel Holbox gefahren sind, welche an der Grenze des Golfes von Mexiko und der Karibik liegt. Ich selbst habe noch nie zuvor einen so weißen Strand an solch glasklarem Meer gesehen. Viel unternehmen konnte man dort natürlich nicht, da es nur eine Insel ist, weswegen wir die meiste Zeit am Strand und im Wasser verbracht haben. Erst am Sonntag war wieder Abreisetag und unsere Wege haben sich getrennt, er ist zurück nach Mérida gefahren und ich weiter nach Cancún. Auch in dieser schönen Stadt habe ich noch schönere Strände mit türkisfarbenem Wasser besucht, wo die Wellen im Meer allerdings zu hoch waren, um zu schwimmen und habe eine Tour nach Valladolid, zu einer riesigen Cenote und zum Chichen Itzá gemacht, weiteren sehr bekannten Mayatempeln.

Die letzte Stadt Mexikos, welche ich angesteuert habe, war Tulum. Dort habe ich alte Ruinen im Nationalpark Tulums an der Küste besichtigt, bin an den Strand gegangen, welcher entgegen meiner Erwartungen erschreckend hässlich war, da wirklich überall zentimeterhoch Algen gelegen haben. Dazu kommt noch, dass es unglaublich heiß war und ich durch das viele Laufen schon triefend nass geschwitzt war, sodass es mir zum ersten Mal passiert ist, dass ich irgendwann aus dem Meer gegangen bin, weil mir das Wasser zu warm war. Und wer mich gut kennt, weiß, dass das schon was heißen mag.

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