Drumnadrochit und Urquart Castle

...wer das fehlerfrei aussprechen kann, ist herzlich zu unserer Urlaubsauswertungsrunde eingeladen🤣. Also wir haben da auch so unsere Probleme...!

Im letzten Bericht wurde ja ein historisches Highlight in Aussicht gestellt. Da wir wieder ein bisschen geschummelt haben und 20 km mit dem Bus gefahren sind, hatten wir einen kompletten Tag gewonnen. Den haben wir genutzt, um zum Urquart Castle zu wandern, eine Burgruine deren Ursprünge bis ins 13. Jahrhundert zurückreichen. Für alte Steine sind wir ja auch in Deutschland zu haben. Es war ein richtig entspannter Tag mit einem sehr netten Ausklang im Pub "The Fiddlers" bei Bier und Fish and Chips. Am Straßenrand stand auch ein Dudelsackspieler, das passte ins Ambiente😄.

In diesem Pub trafen wir dann auch noch auf zwei Damen die ebenfalls den Weg wandern. Wir hatten sie bis jetzt jeden Tag getroffen und von Tag zu Tag wurde es etwas vertrauter. Deswegen war es echt toll, als die beiden an unserem Tisch vorbeischlenderten, wir sie ansprachen und sie sich spontan entschieden, mit uns zu "klönen". 

Und dann müssen wir noch von Marc aus Nottingham berichten. Wir schätzen ihn auf Ende 50. Er ist ebenfalls den West Highland Way (WHW) gegangen. Aber so richtig haben wir ihn erst auf dem Great Glen Way kennengelernt. Bereits auf dem WHW fiel uns auf, dass Marc kämpfte  - mit dem Rucksack, mit den Bergen, mit der Distanz. Und trotzdem war er jeden Morgen immer wieder auf dem Weg, hat jede Nacht im Zelt verbracht, hatte manchmal kein Essen mehr - es ging immer weiter. Wir haben Marc anfangs schlecht verstanden, weil er einen Sprachfehler hat. Jetzt wissen wir, dass das auf einen Unfall mit erheblichen Verletzungen zurück geht. Und je öfter wir Kontakt hatten, desto besser wurde es mit dem Verständnis und wir konnten tolle Gespräche führen. Das war für uns mal wieder die Erkenntnis,  dass man Menschen nicht nach dem ersten Eindruck bewerten sollte, sondern unter den Eisberg schauen muss. Jedenfalls wird Marc nach dem zweiten Weitwanderweg noch weiter in den Norden von Schottland wandern. Er ist selbstständiger Paketfahrer für DHL und hat sich jetzt nach 6 Jahren ohne Urlaub eine Auszeit gegeben - Größter Respekt!!! Er schätzt sein Rucksackgewicht auf 40 kg, unsere wiegen ca. 12 - 15 kg😳.

Ein Foto wollte Marc mit uns leider nicht machen - er ist ein ganz besonderer Mensch!!!

Und mit einem Treffen auf Marc heute morgen, begann auch unser vorletzter Wandertag. Von Drumnadrochit zu einem sogenannten Glampingsite. Andreas hatte als Wettergott recherchiert, dass heute mit Regen und Gewittern zu rechnen ist. Da unser Zelt nunmehr zu den Senioren zählt und schon einige Operationen nötig hatte, haben wir einen sogenannten Pod (Hülse) gebucht. 30 Minuten vor Ankunft kündigte sich das Gewitter an. So schnell sind wir mit unseren Rucksäcken noch nie gelaufen!!! In letzter Sekunde erreichten wir unsere Hülse - puh - gerade noch mal gut gegangen, und ein super Gefühl sicher zu sein, während draußen das Unwetter tobt.

Fazit: Instinkt und Bauchgefühl sind sehr wichtige Begleiter. Sowohl im Umgang mit Menschen, als auch mit der Natur!!!

Die glücklichen Koes