Auffallend leer sind die Gänge am Flughafen kurz vor dem Durchgang zur kolumbianischen Zollkontrolle. Sichtlich gelangweilt sitzen Zollbeamte in Reih- und Glied in ihren kleinen Schalterabteilen. Über ihnen ein Transparent: "Bienvenidos a colombia"
Wie lange wir in Kolumbien bleiben wollen, fragt die hüsche Zollbeamtin. Das war dann auch schon die letzte Frage, bevor wir dann ungehindert offiziell den ersten Fuss nach Kolumbien setzten.
Der freundliche Fahrer im gelbfarbenen Taxi wies uns an, die Türen zu unserer Sicherheit zu schliessen. Ähmm ok...
Ihm gefalle Bogotá, er hat zwei Söhne von einer, und zwei Andere von seiner zweiten Frau. Das sei normal hier. Ob das bei uns auch so sei. Nun....so ungefähr ist das bei uns auch so....
Die 30 Minuten Fahrt durch Hochhausschluchten, vorbeizirkelnd an den anderen geschätzten tausend Taxis endete schliesslich mit der Frage, ob wir Schweizer denn wirklich so reich seien.
Wie kann es einem denn in einer Stadt gefallen, von der die Meisten nichts Gutes berichten?
Mein Blick flitzt beim Aussteigen vor dem Hosteleingang rechts und links, die Strasse hoch und runter, immer auf der Hut, dass unser Gepäck nicht in einer dunklen Gasse verschwindet und schon wieder spüre ich diesen komischen Druck in meinem Kopf.
"Doch die Lebendigkeit der kolumbianischen Hauptstadt, das muss man sagen, ist besonderer Art. Es ist keine gediegene Schrebergarten-Lebensfreude oder südländische Leidenschaft. Eher eine ruppige Vitalität, die mehr aus einem Überschuss an disparaten Kräften entspringt, als aus innerem Frieden. Hyperaktiv, stets unter Strom, kurz angebunden - Bogotá"