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20.10.2022 – Die Ha Long Bucht

Veröffentlicht: 24.10.2022

Sie ist wohl das bekannteste Fleckchen von ganz Vietnam, die Ha Long Bucht. Kristallklares Wasser, aus dem Meer herausragende mit Regenwald bedeckte Kalksteininseln und Sonnenschein, das war das Bild, welches ich im Vorfeld meiner Reise vor Augen hatte. Wenn ich ehrlich bin, war es auch das einzige Bild, was mir beim Gedanken an Vietnam in den Sinn kam. Sonst wusste ich nicht viel über das Land. Fast selbsterklärend, dass die Ha Long Bucht ganz oben auf meiner Liste stand. Und weil ich mich ohnehin nach rund eineinhalb Wochen im Norden langsam in Richtung Süden begeben wollte, passte der Zwischenstopp an der Nordwestküste ganz gut in den nicht vorhandenen Plan. 

Nach einer vergleichsweisen entspannten Busfahrt – ich konnte immerhin fünf der insgesamt elf Stunden schlafen – bin ich am Dienstagmorgen auf Cat Ba angekommen. Cat Ba ist die größte Insel der Ha Long Bucht. Viele Tagestouristen, die von Hanoi aus für eine Bootstour in den Morgenstunden anreisen und abends wieder zurück in die Hauptstadt fahren, starten ihre Touren in Ha Long, weshalb ich mich dazu entschieden habe, der ganz großen Masse an Touris aus dem Weg zu gehen. Fairerweise muss man aber sagen, dass Cat Ba schon lange kein Geheimtipp mehr ist. Mittlerweile reihen sich hier auch Hotels, Restaurants und Beachclubs aneinander. Aufgrund des Inselstatus ist es aber trotzdem noch etwas angenehmer und ruhiger als auf dem Festland.

Nach dem Trubel der vergangenen Tage wollte ich den ersten Tag etwas ruhiger angehen lassen. Im Anschluss an ein schnelles Frühstück auf dem Markt habe ich mir deshalb meine Badehose sowie das Handtuch geschnappt und bin in Richtung Strand aufgebrochen. Nach etwa 15 Minuten Fußweg bin ich dann am angeblich schönsten Strand der Insel gelandet. Palmen, weißer Sand und klares Wasser, auch wenn ich die anderen Strände nicht gesehen habe, viel Potenzial nach oben gibt es nicht mehr. Eingecremt mit Sonnencreme der Marke „Für die weißen Deutschen brauchen wir das ganz harte Zeug“ habe ich mir bis zum Nachmittag die Sonne auf den Bauch scheinen lassen. Tatsächlich war es Sonnencreme mit einem UV-Schutz von 81 – der Apotheker hatte anscheinend echt Mitleid mit mir und meinem weißen Körper…

Am nächsten Morgen hieß es dann wieder Sachen packen, aus dem Hostel auschecken und ab zur nächsten Unterkunft. Der Weg führte mich aber dieses Mal nicht ins nächste Hostel, sondern direkt auf ein Boot. Im Rahmen einer Tour sollte ich mit fünf anderen Backpackern für zwei Tage die Ha Long Bucht mit einem Boot erkunden. Anders als in den Werbeprospekten des Touranbieters dargestellt, hatten wir allerdings das Paket ohne Sonnenschein gebucht. Wir starteten gegen Mittag bei strömenden Regen und wolkenverhangenen Himmel auf unsere kleine Expedition. Der Stimmung sollte dies aber keinen Abbruch tun, unsere kleine Gruppe, bestehend aus einem Schweizer, einem Franzosen, einem Niederländer und drei Deutschen (ich plus zwei andere), verstanden sich von Beginn an prächtig. Und auch sonst erzeugen der Neben der Nebel und der Regen eine mystische Stimmung.

Nach etwa einer Stunde Fahrt ankerten wir zum ersten Mal. Auf dem Programm stand die erste von mehreren Möglichkeiten zum Schwimmen. Gerne hätte ich euch an dieser Stelle mit spektakulären (Unter-)Wasserbildern neidisch gemacht, doch meine kleine Actionkamera filmt aktuell und in der näheren Zukunft unfreiwilligerweise vom Meeresgrund, sodass ihr mit den vom Boot aus aufgenommenen Bildern auskommen müsst. 

Im Anschluss an das Bad im Golf von Tonkin folgte gleich das nächste Highlight, eine Kajaktour durch eine Höhle in eine kleine Lagune. Für Menschen mit Platzangst übrigens keine gute Idee, der Abstand zwischen Wasser und Höhlendecke betrug stellenweise keine 50 Zentimeter, sodass man sich im Kajak hinlegen musste, um die Höhle und die von der Decke herunterhängenden Stalaktiten passieren zu können. Allein die Durchfahrt war schon spektakulär. Und wenn man dann denkt, dass es nicht besser geht, blickt man am Höhlenende in eine verlasse Lagune, die von Felsen und Urwald umringt ist. Ein unvergessliches Erlebnis.

Ausklingen lassen haben wir den Abend dann mit Bier und einem leckeren Dinner mit frischen Meeresfrüchten und Fisch – köstlich!

Am nächsten Morgen sind wir relativ früh aufgebrochen, damit wir die nächste Lagune ebenfalls nicht mir anderen Touristen teilen mussten. Und der Plan ging auf, nachdem wir drei Höhle durchquert hatten, landeten wir wieder in einer komplettverlassenen Welt. Der Geruch, die Aussicht, die Geräusche, all das lässt sich mit Worten nicht beschreiben. Von einer auf die andere Sekunde fühlt man sich komplett unbedeutend und das auf eine positive Art. 

Die auf den Felsen lebenden Affen zeigten sich an diesem Morgen leider nicht, was die Sache aber auch zu perfekt gemacht hätte. Dafür konnten wir hunderte von Fledermäusen in den Höhlendecken beobachten - auch ein Erlebnis. 

Am frühen Nachmittag besuchten wir zum Abschluss noch eine kleine Bucht inklusive Strand, bevor es wieder zurück nach Cat Ba ging. Kaum dort angekommen, ging es für mich auch schon mit dem Bus zum nächsten Ort weiter.

(Aufgrund der Umstände habe ich nicht allzu viele Bilder machen können, weshalb ich den Blogbeitrag noch einmal aktualisiere, sobald mir die Bilder meiner Mitreisenden vorliegen)

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