Veröffentlicht: 17.05.2022
07.-09. Mai 2022: Livadhit Strand, Jale Strand, Gjipe Strand, Dhërmiu Strand, Drimadhë Strand
J. Die Küste zwischen Sarandë und Vlorë ist bekannt für ihre Schönheit und wird oft auch die albanische Riviera genannt. Hohe, beeindruckende Berge erstrecken sich bis ans Meer und ergießen sich hin- und wieder in weiße Strände mit türkisem Wasser. Nördlich von Himarë soll es besonders schön sein, daher nehmen wir die Panoramastraße, die sich durch der Berge und entlang der Küste schlängelt und halten beim ersten Strand hinter Himarë an.
Hier liegt auch Alt-Himarë, eine uralte, zerfallene Siedlung auf einem Berg. Die meisten Häuser sind Ruinen, doch einige wurden renoviert und sind wieder oder noch bewohnt. Von hier oben hat man eine grandiose Aussicht auf die Berge und Schluchten und den Strand.
Vom Strand Livadhit machen wir eine Wanderung entlang der Küste zum nächsten größeren Strand, dem Jalë Strand. Auf dem Weg kommen wir an zwei wunderschönen, verlassenen, kleinen Stränden vorbei. Die weißen Steine blenden uns schon fast und das kristallklare, türkise Wasser lädt zum Baden ein. Das Wasser ist an der ganzen Küste so klar, dass wir sogar in rund vier Metern Tiefe noch gut den Boden weit unter uns erkennen konnten. Das Wasser erinnert mich sehr an das eines Swimmingpools.
Das Wasser ist zwar klar und der Strand weiß, doch leider gibt es an der ganzen Küste nur Steinstrände. Das macht das Baden etwas schwieriger, zumindest das Ein- und Aussteigen, vor allem da bei einigen Stränden die starke Strömung die Steine bei jeder Welle gegen unsere Füße schleudert. Menschen mit empfindlichen Füßen sollten vielleicht lieber Badeschuhe nutzen, aber auch Florian hat es immer barfuß ins Wasser und auch wieder raus geschafft. Meine Taktik zum Rauskommen: einfach so lange rückwärts Richtung Strand schwimmen, bis man auf Grund läuft.
Dass die Küste hier so wunderschön ist, wissen nicht nur wir, sondern auch die Touristenbranche. An den langen Stränden teilen sich Hotels, Restaurants, Strandbars und einige Campingplätze den engen Platz. Die Saison scheint bald loszugehen, denn in jedem Gebäude wird geputzt oder renoviert. Einige sehen aus, als wären sie gerade aus einem zehnjährigen Winterschlaf erwacht (vermutlich eher ein 2,5-jähriger Coronaschlaf). Wir sehen auch viele Hotels, Restaurants und Strandbars die neu gebaut werden, überall scheint es Baustellen zu geben. Selbst die Straße wird neu gebaut, sodass wir beim Verlassen des Strandes plötzlich vor einigen Hügeln frischer Erde stehen. Zum Glück schieben uns einige der Bauarbeiter über den Strand nach draußen.
Wir fahren weiter zum Gjipe Strand. Dieser Strand ist nur durch einen 20-minütigen Fußmarsch auf einem sehr holperigen, felsigen Weg zu erreichen (oder mit einem 4-Wheel-Drive auf demselben Weg) und hat daher keine Hotels oder Baustellen; lediglich zwei Strandrestaurants gibt es hier. Aber nicht nur deshalb ist der Strand hier besonders schön. Er liegt in der Mündung eines Canyons, in den man vom Strand aus hinein wandern kann. Die hohen Felsen rahmen den Strand sehr schön. Im Canyon kommen die hohen Felswände immer dichter und je weiter man in den Canyon hinein dringt, desto grüner, bewaldeter und kühler wird es.
Auf dem Strand ist, so wie überall in Albanien, Wildcampen erlaubt und gleich mehrere Gruppen haben für das Wochenende ihr Camp auf dem Strand aufgebaut. Am Sonntagabend machten sie sich mit ihren 4-Wheel-Drives auf den Rückweg und wir konnten mit ansehen, wie die Autos mit schwächeren Allradantrieb sich immer tiefer in den Sand/Kies eingruben, wie die stärkeren Wagen sie vergeblich versuchten hinaus zu ziehen und wie ziemlich viele Männer das Auto am Ende vom Strand schoben.
Auch die huckelige, felsige Piste wurde von einigen Autos besser gemeistert als von anderen. Wir waren zu Fuß schneller wieder am Parkplatz, als einige der Autos und wurden von der großen Gruppe Männer aus dem Kosovo auf einen Energydrink eingeladen. Sie hatten jetzt noch 6-8 Stunden Fahrt in den Kosovo vor sich.
Am nächsten Tag testeten wir die nächsten beiden großen Strände (Dhërmiut und Drimadhë) und stellen fest, dass hier noch viel mehr Baustellen sind als an den Stränden weiter südlich.
Nach einem letzten Bad im Meer machten wir uns auf den Weg über den Llogara Pass, der die albanische Riviera vom Rest des Landes trennt. Von oben gibt es, trotz recht diesigem Wetter eine wunderbare Aussicht die Küste entlang bis nach Korfu. Eine Fahrt in die andere Richtung, von Norden nach Süden, muss beeindruckend sein, wenn man aus dem dichten Wald am Nordhang kommt und plötzlich auf die weite, wunderschöne Küste blickt.
Auf dem Weg hinunter nach Vlora entdecken wir die Autobahn, die gerade gebaut wird und durch einen Tunnel unterhalb des Passes führt. So ist die wunderschöne Küste bald viel besser vom Norden des Landes erreichbar und die vielen Touristen können einfacher in ihre Hotels an den Strand kommen. Ich bin gespannt wie es hier in ein paar Jahren sein wird und wann Albanien das neue Kroatien sein wird.
Tag 206 – Gesamttour 15.603 km
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