querfeldein
querfeldein
vakantio.de/querfeldein

#117 Eine Perle in den weiten Bergen Nordgriechenlands

Veröffentlicht: 04.05.2022

28. April 2022: Kastoria


J. Von mehreren Griechen wurde uns Kastoria, eine Stadt im Norden Griechenlands, als eine der schönsten Städte Makedoniens empfohlen. Sie liegt direkt an bzw. in einem See und war lange bekannt für den Pelzhandel. Uns wurde so von dieser Region vorgeschwärmt, dass wir uns auf die dreistündige Fahrt durch die weiten Berge Nordgriechenlands gemacht haben. Auf der Fahrt genossen wir die wunderbaren Aussichten auf riesige Felsen, karge, dicht bewaldete oder schneebedeckte Berge und weite Täler. Uns begegnete nur selten ein anderes Auto oder ein Schäfer mit seiner Herde. Hin und wieder wurden wir auf Schildern vor kreuzenden Bären und Wölfen gewarnt. Leider haben wir keines dieser beeindruckenden Tiere gesehen, sondern lediglich einige streunende Hunde.

auf der Fahrt nach Kastoria

Kastoria ist eine hübsche Stadt, die auf einer Halbinsel im Orestiada See liegt. Sie ist vom See umschlossen und eng mit ihm verbunden. In den zahlreichen Cafés am Ufer ist viel los. Obwohl wir uns noch in Griechenland befinden, kam mir alles etwas anders vor. Ich kann nicht genau beschreiben woran es lag, doch sowohl die Menschen, als auch die Kultur und Architektur wirkten auf mich anders, als in den Orten in denen wir bisher waren. Das mag an der Landschaft, am Klima, aber auch an der Geschichte liegen, denn die Region Makedonien ist erst seit 1912 Teil von Griechenland. Es wird immer noch diskutiert wie „griechisch“ das antike Makedonien war.

Blick auf Kastoria über den See

Kastoria ist seit dem 17. Jahrhundert für ihre Pelzverarbeitung, Stickerei und Weberei bekannt und ist besonders durch den Pelzhandel reich geworden. So gibt es in der hübschen Altstadt noch zahlreiche Herrenhäuser aus dem 18. und 19 Jahrhundert. Wir haben eins, das noch traditionell eingerichtet war, besichtigt. Dabei ist mir aufgefallen, dass viele der Möbel besonders niedrig waren. Nicht nur zum Nähen musste man sich an den niedrigen Tisch auf ein Kissen auf dem Boden setzen, sondern auch die mit Fell überzogenen Betten hatten etwa die Höhe einer Matratze. Außerdem gab es je ein edles Zimmer mit gepolsterten Bänken/Sofas für die Herren und die Damen. Beeindruckt hat mich auch die Küche, die draußen in einer kleinen Hütte im Hinterhof lag. Im Hinterhof lag auch das Boot der Familie. Denn früher gab es in Kastoria noch kaum Straßen und alles wurde über den See transportiert; im Sommer mit dem Boot, im Winter mit dem Schlitten.

eins der vielen alten Herrenhäuser
Nähzimmer mit verzierter Decke
Küche
Hinterhof mit Boot, Brunnen und Werkzeug. Blick von der Küchenhütte, rechts ist das Herrenhaus.
Blick vom Hinterhof auf das original eingerichtete Herrenhaus
eins der zwei Schlafzimmer
Herrenzimmer (das Damenzimmer sah ähnlich aus, war aber kleiner und weniger verziert.)

Wir spazierten noch etwas durch die Stadt, bestaunten die Pelze in den Geschäften (Mützen, Schals, Deko, Decken, Mäntel,…) und schlenderten an den Ufern des Sees entlang.

Altstadt von Kastoria
Fresquen an der Außenfassade eines Klosters direkt am See, etwas außerhalb von Kastoria.
eins der vielen Pelzgeschäfte


Tag 195 – Gesamttour 15.101 km


---- Abonnieren ----

Falls du unseren Blog abonnieren möchtest, kannst du dich entweder bei Vakantio anmelden und auf abonnieren klicken oder uns eine Nachricht zukommen lassen und wir setzen dich in unseren eigenen Verteiler. Über Feedback freuen wir uns natürlich auch!

Mail: querfeld2@gmail.com

Antworten

Griechenland
Reiseberichte Griechenland