Das liest man hier in der Hauptstadt Kathmandu auf der Rückseite jeder Rikscha.
Schon beim Landeanflug sehe ich die Nähe zu Indien an dem bizarren Gewusel auf den Straßen, einer einzigartigen Mischung von Rikschas, laut hupenden Motorrädern und schrottreifen Taxis, die sich rücksichtslos durch kleinste Lücken im Verkehr quetschen und werde von einer Wand aus schwüler Hitze getroffen als ich aus dem Flieger steige. Trauben von langhaarigen Mädchen in Schuluniformen schlendern kichernd die Straßen entlang, Frauen in bunt leuchtenden Saris und Männer, die Fahrräder vor sich herschieben und lautstark ihr Obst zum Kauf anpreisen.
Es lohnt sich, sich einfach treiben zu lassen, dem Spektakel zu zusehen und die vielen kleinen Tempel zu bestaunen. Die Straßen sind gesäumt von „Shops“, nach vorne offenen Ständen, wo alles angeboten wird, was man sich vorstellen kann, Saris, gefakte Rucksäcken, Glitzerschmuck, Kleidung, nepalische Schuhe, Klangschalen und noch so vieles mehr. Kleine „Restaurants“ bieten Momos an, Samosas, Chowmein (gebratene Nudeln) und Straßenhändler verstopfen mit ihren Blütenketten, Obst und Gemüse und selbstgeflochtenen Sitzhockern den Weg. Es ist laut und voller Trubel und dennoch liegt über einem eine chillige Atmosphäre, die sich schlecht beschreiben lässt. Nepal ist wie Indien, nur besser! Besser, weil die Menschen hier entspannt und freundlich sind. Besser, weil ich mich hier frei bewegen kann. Den ganzen Tag laufe ich mit der Kamera umher und fühle mich nicht ein einziges Mal unwohl oder bedroht. Ein Fotomotiv bietet sich nach dem anderen. Wie in Indien wird man auch hier angesprochen „Taxi, Madame?“, „Want flute? Very cheap, 20 Rupies.“ aber im Gegensatz dazu wird man hier in Ruhe gelassen, wenn man zwei Mal versichert hat, dass man weder ein Taxi noch eine Flöte benötigt. Und das Essen ist der Hammer! Echt lecker und zum Glück nicht so fettig wie in Indien. Insgesamt erinnert es mich eher an Sri Lanka. Yummieh! Ich kann die Touristen echt nicht verstehen, die da noch Pizza, Burger oder kontinentales Frühstück essen. Stundenlang könnte ich einfach nur herumschlendern oder bei einem Milktea dem verrückten Treiben zusehen. Die Bevölkerung hat hier explosionsartig zugenommen und so leidet Kathmandu nicht nur an einer Verknappung des Wohnraums, sondern auch an fieser Luftverschmutzung und bringt es auf einen unrühmlichen siebten Platz in der Negativliste der Welt. Unmengen von dieselbetriebenen Fahrzeugen verpesten ungefiltert die Luft. Über allem und jedem liegt eine Schicht vom Staub der ungeteerten Straßen und Abgasen. Händler klopfen sie mit langen Reisigbündeln von ihren Waren. Trotzdem bin ich hin und weg von dieser bizarren und dennoch so freundlichen und chilligen Stadt. Mein Herz schlägt einfach für den indischen Subkontinent und Nepal das Zeug dazu an Sri Lanka und Indien vorbei auf Platz 1 zu ziehen. Namaste!